Take That – Frank Ocean – Die Toten Hosen – Nick Cave
Viel Emotionen und Epos zum lesen: Radikal subjektive Liebeserklärungen an die Lieblingsmusik: von Anja Rützel, Sophie Passmann, Thees Uhlmann und Tino Hanekamp
+ + + ACHTUNG GEWINNSPIEL + + +
Das Soundkartell gibt einen kleinen Einblick in die vier Bücher, denn Redakteur Wolfgang Baustian hat bereits alle Exemplare durch geschmökert.
Musik können wir uns vielerlei Formen nähern. Klar, am häufigsten über Töne und seit den 90ern mit der Erfolgsstory von MTV auch gerne in bewegten Bildern. Aber die bestimmt seltenste Gattung, aber dennoch nicht zu unterschätzen (abgesehen vielleicht von Blättchen wie Bravo und Co), ist die Berührung über das gute alte Buchformat. Hierüber darf gerne ein tiefer Einblick in wilde Bandgeschichten und aufregende Biografien genommen werden. Einen neuen Weg beschreitet nun die KIWI Musikbibliothek, die Persönlichkeiten aus Musik, Funk und Fernsehen über Bands oder Musiker(innen) schreiben läßt, die für sie eine ganz besondere Rolle in ihrem Leben spielen oder gespielt haben.
Den Start dieser spannenden Serie übernehmen je zwei Frauen und Männer, als da wären:
- Anja Rützel über Take That,
- Sophie Passmann über Frank Ocean,
- Thees Uhlmann über Die Toten Hosen,
- sowie Tino Hanekamp über Nick Cave
Da ich nicht Marcel Reich-Ranicki bin und Kritiken für mich immer ein zweischneidiges Blatt bleiben, da immer irgendwo zwischen Anmaßung, Arroganz und Arschkriecherei, verkneife ich mir eben solche. Schließlich passt auf jeden Topf ein Deckel, was gerade in der Musik die unglaubliche Vielfältigkeit ausmacht. Und so unterschiedlich die für die Romane ausgehenden Musiker, so sind es erst recht die Autoren und -innen. Daher bin ich jeden der vier Romane mit viel Vorfreude und Spannung begegnet und wurde in meinen Erwartungen nicht Enttäuscht. Im folgenden gehe ich nun in Kürze auf den Inhalt sowie die Autoren ein, um Euch ein wenig Ein- wie Überblick zu geben sowie vielleicht einen ersten Spannungsbogen aufbauen zu können. Ich stelle die Bücher in der Reihenfolge vor, wie ich sie gelesen habe, was keine Bewertung ist, sondern spiegeln einfach meine musikalischen Vorzüge wider. Ab dafür!
Thees Uhlmann – Die Toten Hosen
Thees Uhlmann, der alte Haudegen, kann selbst auf eine stolze Musikkariere zurückblicken und durchaus behaupten, eher unbeugsam seine Vorstellung von Musik durchgesetzt zu haben. Bestimmt haben Die Toten Hosen daran ein gutes Stück mit dazu beigetragen. Im Dezember 1988, beim ersten Konzert von Thees Uhlmann bei den Hosen, war das dicke Band der Verbundenheit geknüpft, welches über die Zeit bis heute nicht gelitten hat. Viele verschiedene Lebensgeschichten und Anekdoten hat Thees im Zusammenhang mit den Punkrockern aus dem Pott zu berichten, die zu keinem Punkt langatmig oder langweilig werden. Aber wer hätte da überhaupt was anderes erwartet, bietet Thees Uhlmann einen 1A Unterhaltungswert, egal ob auf der Bühne oder mittlerweile eben auch als Schriftsteller. Beim lesen fegt man daher nur so über die Seiten, saugt die wilden Storys nur so ein und das einzig Enttäuschende an dem Buch ist, dass es nur knapp 180 Seiten hat. Keine Fragen, absolut lesenswert!
Tino Hanekamp – Nick Cave
Tino Hanekamp, bekannt geworden durch den Roman „So was von da“ und dessen Verfilmung 2018 (siehe hier: Filmtipp & DVD/Blue-Ray), hadert mit seinem Erfolg bzw. mit der Erwartung, nun einen Kassenschlager nach dem anderen zu liefern. Aber Tino, auf der Flucht vor seinem Lektor, dem Erwartungsdruck und vielleicht vor sich selbst, hat es mittlerweile nach Mexiko verschlagen, wo er die Liebe seines Lebens kennengelernt und einen Sohn bekommen hat. Dort macht er sich mit seiner Frau Ixtel auf einen tagelangen Weg nach Mexiko-Stadt, um dort ein Konzert seines großen Idols Nick Cave zu besuchen. So entstand eine Art Road Movie als Buch, in dem Tino über verschiedene Songs von Nick Cave wichtige Stationen seines Lebens verbindet. Ebenso ein eher unangenehmes Erlebnis ganz persönlicher Natur, welches ihn immer noch Magenschmerzen bereitet – vor allem da er nach dem Konzert noch zu einem Interview auf den großen Schattenmann seines Lebens trifft. Hui, Spannend von Anfang bis Ende. Fast schon zu gut für echt erlebt … geile Story!
Anja Rützel – Take That
Oh Mann, echt jetzt … Take That. Über die Mädchen, die nach der Trennung der Boygroup 1996 völlig am Boden zerstört waren und sich sogar das Leben nehmen wollten, konnte ich damals mit 29 nur lächeln und Unverständnis begegnen. Das hat mich letztlich ein paar Sympathien gekostet, aber auch ein Paar neue Lebenserfahrungen eingebracht. Auch Anja Rützel, als Journalistin und Autorin in Sachen Pop-Kultur unterwegs, muss es zuerst ähnlich ergangen sein. War ihr Take That am Anfang noch eher peinlich, bevor sie sich in den fortgeschrittenen Zwanzigern den vier (bzw. fünf) smarten Boys schrittweise näher gekommen ist. Aber ab da wollte sie es wohl ganz genau wissen. So teilt Anja Rützel nun ihr mittlerweile akribisch recherchiertes Wissen der Bandmitglieder vor und nach der Trennung mit uns Lesern, versucht Hintergründe zu durchleuchten und macht sich über die verschiedenen Entscheidungen und Lebenswandlungen von Gary, Howard, Mark, Robbie und (!) Jason so ihre Gedanken. Ehrlicherweise finde ich die Details zu der Band sowie deren Mitglieder deutlich spannender als ihre Musik, was aber den Lesespass keinesfalls eingetrübt hat. Und es hat sich wieder einmal bewiesen, wie bunt doch die Musikwelt ist. Fazit: sehr aufschlussreich und stellenweise echt lustig!
Sophie Passmann – Frank Ocean
Sophie Passmann, Autorin und Radiomoderatorin, ist recht früh durch ihr literarisches Talent sowie ihre Sprachgewandtheit bekannt geworden. Versprüht sie auf der Bühne sowie hinter dem Mikrofon viel Energie, hatte Sophie aber auch eine längere recht üble Lebensphase. Leicht zu erraten, dass der „US-amerikanische Singer-Songwriter, Contemporary-R&B Musiker, Rapper, Musikproduzent und Fotograf, der auch als Songwriter für andere Künstler in Erscheinung tritt“ (siehe Wikipedia), in dieser Zeit eine wichtige Bezugsperson war. Überhaupt erscheint es mir sehr mutig, so tiefe Einblicke in das eigene Leben mit seinen tiefen Depressionen und manischen Phasen zu geben. Und eben, wie und in welcher Form die Werke eines einzelnen Musikers stellvertretend für die besten und gleichzeitig schlechtesten Momente des Lebens stehen können. Aber auch, dass Musik ein Anker sein kann. Zu mindestens bleibt Musik immer der größte Katalysator für die emotionalsten Momente des Lebens. Genau wie dieses Buch. Denn es beleuchtet bereits durch sein Grundthema eine ganz andere Seite der Autorin, wobei mehr der Mensch als der umschriebene Musiker im Mittelpunkt steht und dadurch für mich ein wenig mehr ist, als lediglich eine literarische Liebeserklärung. Chapeau!
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Die Bücher könnt Ihr direkt bei dem Buch-Dealer des Vertrauens erstehen oder könnt mit ein wenig Glück eines der Exemplare gewinnen, die uns der KIWI-Verlag pro Buch zur Verfügung gestellt hat – also 4x je ein Buch! Nutzt dafür bitte die Kommentarfunktion auf dieser Seite oder auf den entsprechenden Post auf unseren Facebook– oder Instagram-Kanal und schreibt uns, welches Buch davon Ihr unbedingt lesen wollt und warum. Gibt es mehrere Wünsche zu einem Buchtitel, werden diese verlost 😉 Teilnahmeschluss ist der 07.11. um 18 Uhr. Viel Erfolg!
Gerne würde ich in dem von der als Autorin und Radiomoderatorin tätigen Sophie Passmann publizierten Opus schwelgen, um in Erfahrung zu bringen, inwieweit die Musik von Frank Ocean der Bewältigung von Depressionen und Manien dienlich sein kann!
Hey Falko, Dein Wunsch ist mit im Topf – viel Glück!