Review: Francisco Sonur
Argentinischer Ambient Musiker Francisco Sonur
Heute wird es mit Francisco Sonur recht anders. Ambient, Electronica, Pianoklänge, der geborene Argentinier bietet viel auf. Und vor allem eines: empathische Klänge. Geboren in La Plata in Argentinien, lebt er aktuell in Sydney in Australien. Der Musiker und Produzent hat sich vorerst dort niedergelassen. Aber zur Musik. Denn das ist es ja was mich bei Francisco Sonur so aufmerksam hat werden lassen. Einer meiner liebsten Tracks von ihm ist „108“. Er wartet mit einem Beat auf, ein Klavier und kleinere Gitarrenelemente. Alles bauscht sich ganz langsam auf. Ganz bedächtig. Ein, zwei Akkorde.
Francisco Sonur hat selbst den Anspruch so international zu klingen wie nur möglich. In seinem Fall bedeutet das, dass er mit seinen Ambient-Klängen und Soundspuren versucht uns von überall auf der Welt abzuholen. So entstehen Songs für eine lange Reise, Songs für die traurigen Momente alleine und einfach atemberaubend schöne Arrangements, die so minimalistisch daherkommen. Hier blitzt dann auch der isländische Einfluss auf. So veröffentlichte der Musiker erst kürzlich sein aktuellstes Album „Morning Trials“. Es ist ein sehr persönliches Album, mit Alltagsgeräuschen, Familien die miteinander sprechen und warmen herzlichen Momenten. So tauchen Mutter-Tochter-Xylophone Soundspuren auf, Glocken, Kassettenabspulgeräusche eines Kinderhörspiels und dazwischen dann sein Klavier.
Francisco Sonur schafft so viel Raum für eigene Gedanken, während wir seinen Songs lauschen. Das ist nicht nur erfrischend, sondern auch super angenehm und entspannend. Ich entdecke so viele Geräusche, Nebenschauplätze und irgendwie wird einem manchmal beim Hören auch ganz anders. Man taucht selbst in Erinnerungen an die Familie ab, Fetzen tauchen auf. Ich werde wehmütig. Gar nicht so leicht, sich davon nicht beeinflussen und in den Bann ziehen zu lassen.