OTEO mit ihrer Debüt-EP „Walking Blind“
Debüt-EP „Walking Blind“ von OTEO
Silke hat sich für Euch in die erste EP des Electro-Pop Duos OTEO reingehört.
Ich habe so viele Informationen, wie ich bekommen konnte über die beiden Kölner Jungs gesammelt. Habe die Debüt-EP hoch und runter gehört und wollte Euch alles bis ins Detail wiedergeben. Bis ich gemerkt habe, dass das gar nicht ihr Ziel ist. Sie sind minimalistisch und dennoch präsent, die Klänge sind geordnet und dennoch wild, die Stimme ist entschlossen und dennoch ruhig. OTEO lebt von Gegensätzen und das ist das Erfolgsrezept.
Sie sind selbst auf eine Reise gegangen, haben ihr Leben verändert, nur um ihre wahre Musik und ihre reellen Geschichten zu erzählen. Sänger Alvin Paris ist dafür mit einem Motorrad nach Marokko gereist, während zeitgleich Produzent Matteo Luis sein altes Leben als Mathematik-Student eingetauscht hat, gegen ein Studium der Musik in Berlin und New York.
Berechtigt ist die Frage, wie sie dann zusammen eine EP entwickeln konnten? Sie gingen sogar noch weiter: Die ersten Töne gingen schon in die Welt hinaus und sie hatten sich noch gar nicht gesehen. Man kann mit diesem Internet also auch durchaus sinnvolle Arbeiten anstellen und der Welt Wunderbares bescheren. Und das Schönste daran ist, es sind Kölner Jungs, die uns hier mit sechs wundervoll elektronischen Dance-Pop-Songs begeistern, die auch jeden Indie-Anhänger in seinen Bann ziehen.
Sie verstehen es gekonnt, Alvins Geschichten und Gesang mit den Klängen und Arrangements von Matteo zu verbinden und eine attraktive und für mich neue und stylische Klanglandschaft zu erschaffen, die ebenso rhythmisch wie interessant textlich zum Hörer kommt. Eröffnet wird die EP mit dem Titelsong „Walking Blind“, der es hier völlig auf den Punkt bringt. Elektronisch passenden Klänge begleiten eine ruhige und entspannte Stimme und haben sofort mein Interesse geweckt.
„You’re growing old, Chasing time, You’re wasting your mind, Going out and fall“ eröffnet den Song „You’re Lost“ und lässt uns einen Teil der Geschichte schon erahnen. Geradlinig und nach vorne gerichtet treiben die Kölner ihren eigenen Sound voran und lassen es an Groove garantiert nicht fehlen. Mit „Creature“ schaffen sie es noch einmal eine neue Klangwelt zu erschaffen, kommen fast komplett in den soft Dance-Bereich bis die Stimme einen weckt und sie mit spacigen Beats den Song ins Unbekannte treiben.
Sanfte Erinnerung an das letzte Album von Jenny Wilson steigen in mir hoch, während ich bei älteren Songs auch schon den Namen Faithless im Kopf hatte. Aber so ganz passt das alles nicht, und das ist gut so. Ich glaube die beiden haben hier etwas Neues kreiert, den Elektro-Bereich erweitert und werden damit ziemlich weit vorne landen. Es ist extrem kreativ, hörbar, tanzbar, fühlbar und führt unweigerlich zu guter Laune. Ein klasse Start für 2019!