OTEO im Interview – „Unsere Musik ist in sich schon sehr visuell.“
OTEO im Interview; Foto by Anton Gottlob
Zum Release ihrer ersten EP „Walking Blind“ haben wir OTEO einige Fragen gestellt.
Wir sprechen mit OTEO über die erste EP, ihr letztes Jahr 2018, das Farbspektrum ihrer Musik und noch vieles mehr.
Das Review zur EP solltet bzw. dürft ihr Euch hier durchlesen!
Am 08. Februar erscheint eure erste EP “Walking Blind”. Inwiefern war ist die EP alles andere als ein Blindgänger für Euch und ihr konntet in den letzten 12 Monaten euren Sound so gestalten wie ihr ihn seit eurem Debütsong wolltet?
OTEO: Die letzten zwölf Monate waren für uns tatsächlich sehr ereignisreich. Obwohl wir schon vorher lange zusammen gearbeitet haben und auch lange vor Veröffentlichung schon an den Songs gearbeitet haben, hat sich im letzten Jahr nochmal einiges gedreht. Wir haben 2018 nicht nur unsere ersten Songs released sondern auch unsere ersten Konzerte gespielt. Wir konnten also erstmalig Spüren, welche Songs sich auf der Bühne gut anfühlen, über welches Stück man am liebsten spricht und letztendlich wie OTEO insgesamt klingen soll. Wir haben also unsere Pläne konkretisiert, viel experimentiert und die Tracklist immer weiter entwickelt. Beispielsweise war das jetzige Titelstück „Walking Blind“ erst gar nicht für die Platte geplant und ist jetzt eins unserer liebsten Stücke der EP.
Welche Wendungen hat euer künstlerisches Schaffen nach dem ersten Achtungserfolg aus 2018 genommen?
OTEO: Vor 2018 war unsere Musik noch privat. Nur wir beide kannten die Songs wirklich gut. Wir haben unsere Arbeitsfortschritte im Internet hin und her geschickt oder zusammen im Studio dran gearbeitet. Bis auf einige unserer engsten Freunde hatte unsere Musik keinerlei Kontakt nach außen. Das hat sich 2018 geändert. Wir haben uns der Bürokratie gestellt: Ein Label gegründet, einen Vertrieb gesucht und konnten nun endlich unsere Songs mit der Welt teilen. Als unsere Musik dann erstmalig rauskam und wir direkt mit der ersten Single tolles Feedback, Radio und Spotify-Support und sogar eine Spotify Viral Charts Position erhielten, war das schon ein tolles Gefühl. Es hat sich gelohnt die Hürde zu nehmen und unsere Musik zu veröffentlichen. Das hat uns nur noch mehr motiviert, weiterzumachen.
OTEO im Interview; Foto by Anton Gottlob
Alvin, du bist 2015 mit einem alten Motorrad Richtung Marokko gereist. Du hast diese Reise bewusst unternommen, um Ideen für Songs zu sammeln. Welche Erfahrungen und Eindrücke wolltest du im Vorfeld bewusst sammeln und einfangen? Inwiefern wurdest du in dieser Zeit von dir selbst überrascht?
OTEO: Ich wollte mal etwas anderes sehen, auf eine Weise die mir nahe lag. Ich hatte eben dieses schrottige Motorrad, wusste aber wie man es am Laufen hält, also dachte ich komme ich damit ungezwungen am weitesten. Inspiration kann man natürlich als Thema über eine solche Unternehmung schreiben. Letztendlich habe ich mich nur aus meiner Komfortzone gepellt und mir über 6000km den Arsch wundgesessen. Dabei ist in 8 Monaten viel passiert. Ich habe jeden Tag etwas aufgeschrieben. Manchmal wurden daraus Songskizzen. Manchmal hatte ich Zugang zu Instrumenten oder Computern und konnte Aufnahmen machen und Matteo schicken. Beim Motorradfahren hatte ich meistens Kopfhörer drinnen. Dann habe ich oft meine Ideen über meine Lieblingslieder in meinen Helm geträllert. Wenn ein Song den “Roadtest” besteht ist man meistens auf nem guten Weg.
“Walking Blind” erscheint recht früh im Jahr. Inwiefern kann diese EP ein wichtiger Meilenstein für alles, was 2019 noch folgt sein und welche Erwartungshaltung hegt ihr gegenüber euch selbst?
OTEO: Wir sind da sowohl sehr gespannt, als auch ganz entspannt. Wir freuen uns auf die Platte und sind schon fleißig am Nachfolger zugange. Wir arbeiten an unserem Live-Set und freuen uns viel zu spielen und Leute zum tanzen zu bringen.
Wenn man sich eure Pressebilder (Farben und Eindrücke darauf), das Artwork zusammen mit der Musikfarbe der EP ansieht und anhört, entsteht eine ziemlich geradlinige ästhetische Ebene. Welches Farbspiel hat OTEO eurer Meinung nach selbst?
OTEO: Unsere Musik ist in sich schon sehr visuell, deshalb hat OTEO eine große Farbpalette. Die konzeptionelle Arbeit macht uns Spaß, deswegen hält sich unser erstes Projekt „Walking Blind“ gestalterisch geschlossen, trotzdem ist unsere Produktionsweise vielseitig. Wir arbeiten oft spontan und lassen viel Raum für Ideen in sämtliche Richtungen. Vielleicht sieht unser nächstes Projekt schon ganz anders aus. Wir stehen auf Kuriositäten.
Die Songs “Pink Ties” und “You’re Lost” wirken in ihrer Stringenz etwas geradliniger. “My Queen” hingegen wirkt ausufernder und weitläufiger. Mit welchen Gegensätzen spielt ihr noch in “Walking Blind”?
OTEO: Die EP ist eigentlich recht straight. Mal melo, mal funky, aber alles sehr poppig. My Queen ist die „Ballade“ der Platte. Schön, dass dieser Kontrast auffällt.
Worauf freut ihr euch als OTEO 2019 bis dato am meisten?
OTEO: Als nächstes freuen wir uns besonders auf den Release unserer Debut-EP. Für die Kölner Releaseparty im Scheuen Reh am 08.02. haben wir einen unserer liebsten Künstler Tender Games für ein Doppelkonzert eingeladen. Danach freuen wir uns auf einige Konterte und nachdem wir die letzten Monate viel mit Live-Proben, Foto Shootings und Video Editing verbracht haben, sind wir 2019 hungrig, endlich neue Songs zu schreiben.