Review: Meejah
Auf der Suche nach Identität mit Meejah
Frontfrau Mai Young Øvlisen von Meejah hat ein Gespür für die besonderen Geschichten. Und die erzählt sie mit ihrer Band auf eine ganz besondere Art und Weise. Zusammen mit ihren Mitstreitern hat sie ein Debütalbum namens „Queen of Spring“ rausgebracht, das u.a. gefördert wurde, aber im Gegenzug auch ein Konzeptalbum war, um zu zeigen wie vielfältig die alte musikalische Kultur in Dänemark immer noch ist. Mai ist ursprünglich aus Korea und das macht sie auch zum Thema in ihrer Musik. Es geht ihr da insbesondere darum, dass Korea oft in der europäischen Kultur keine Erwähnung findet. Asien-Europäer zu sein mag sich so anfühlen, als wären sie unsichtbar. In den USA ist die koranische Kultur viel stärker in deren Popkultur verankert als hier. Das bedauert sie sehr und auch völlig verständlich.
Auf den acht enthaltenen Tracks des Albums, welches 2021 erschien, erforscht sie ihren eigenen Background und Wurzeln. Daniel Nayberg und Andreas Isbrandt Løvenskjold begleiten sie auf der Platte. In einem Interview verriet Mai, dass auf dem Album ein Drang entwickelt wurde, ihre Identität als Adoptivkind zu interpretieren. Es geht ihr dabei auch um Eigenverantwortung und die Dualität einer Adoption zu akzeptieren und damit zu leben. Auf dem Album interpretiert Mai Young Øvlisen ihre Identität durch Schamanismus, koreanischen Pansori-Gesang und Shoegaze. Musikalisch bewegt sich ‚Queen of Spring‘ zwischen Postrock, experimentellem HipHop, metaligen Gitarrenoberflächen und nordischer Melancholie. All das führt dazu, dass Meejah sehr persönliche Songs schreibt, die aber auch einen Zweck erfüllen sollen: Die Suche nach ihrer Identität abschließen.