Review: Henriette Sennenvaldt
Neues Soloprojekt Henriette Sennenvaldt
Leichte Bläser und eine Melodielinie wie beim Jazz verlaufen in der Single „New Skill“ von Henriette Sennenvaldt. Die Dame aus Aarhus hat sich gerade erst frisch mit ihrem Soloprojekt selbstständig gemacht. Zwei Tracks sind bisher raus und die Aufmachung ist teils auch echt schräg. Hier rattern Gitarrenriffs wie in einer Garage-Band, Bläser wirken mit und die Dänin besingt alles in einer Tonalität, die als schräg bisweilen alternativ bezeichnet werden kann. Die Songwriterin war schon aus ihrer früheren Zeit aus der Band Under Byen für ihre schrägen Konzept bekannt. Sie dekonstruiert Songs eher und baut sie dann an Stellen wieder zusammen, die gar nicht in ein Schema F passen. In „Clumsy“ wirken Bläser, Flöten und Drums teils einfach beliebig weiter zu spielen. Wirkt fast wie beim Jazz!
Die ersten beiden Tracks gelten als Vorboten für ihr kommendes Album „Something Wonderful“. Auch darauf wird sie sich für den Raum zwischen den Dingen interessieren. Das ist für sie viel spannender als etwas einfach nach Schema aufzuziehen. Super interessant auf jeden Fall, denn vorher war ihr Songwriting in der Band immer von einer gemeinsamen, kollektiven Dynamik geprägt. Jetzt kann sie komplett frei entscheiden wie sie läuft und welche Umwege sie einschlägt. Komplett egal. Für uns als Zuhörer*innen kann das aber durchaus anstrengend und bisschen zu krass werden. Wir müssen ihr Zeit geben und die Irrwege zulassen. Zeit ist ohnehin etwas, das groß geschrieben wird in ihren Songs. So kann „New Skill“ drei vier mal durchlaufen und ich entdecke jedes Mal wieder etwas Neues. Irre.