Rezension: Mister Me Debüt-Album

Will kein Deutschpop-Lappen sein – das Album „Zeit bleibt Zeit“ von Mister Me

Mister Me Debüt-Album "Zeit bleibt Zeit"

Mister Me Debüt-Album „Zeit bleibt Zeit“

Das Soundkartell stellt Euch das Debüt-Album des Deutsch-Pop-Poeten Mister Me vor.

Bereits am 1. Oktober dieses Jahres durftet Ihr einen Einblick in das Schaffen von Mister Me nehmen. Damals hatte ich über seine Single „Zeit bleibt Zeit“ geschrieben (Klick). Mittlerweile ist auch das dazu gehörige Album erschienen, dass ebenfalls „Zeit bleibt Zeit“ betitelt wurde. Konnte mich der Wahlberliner Mister Me bzw. Micha Meißner bereits mit der Single beeindrucken, war ich auch auf das Album ziemlich gespannt.

Doch vorab möchte ich noch einige Gedanken einbringen, die ich auf der Webseite von Mister Me gefunden habe: „Deutscher Pop bringt keine Persönlichkeiten hervor, und das ist zum Kotzen. Wenn Kotzen eine Emotion wäre, sie wäre die mitunter einzig aufrichtige im Deutschpoeten-Zirkus.“. Okay, das ist aber schon eine echt krasse Aussage und setzt dadurch die eigene Messlatte recht hoch.

Kann sich das Album „Zeit bleibt Zeit“ somit eindeutig vom üblichen Deutschpoeten-Zirkus absetzen? Ich bin ja schon davon überzeugt, dass es grundsätzlich recht schwierig ist, sich trotz medienwirksamer Aufarbeitung von Floskeln singender „Singer-Songwriter-Süßis“ wirklich eindeutig von der Masse abzusetzen. Selbstbewusst behauptet aber Mister Me, dass er das locker kann.

„Mir ist wichtig, nicht so ein Deutschpop-Lappen zu sein, der in jedem Song das Gleiche erzählt“.
Um es kurz zu machen, auch mit „Zeit bleibt Zeit“ ist ein weiteres Album entstanden, dass sich fleißig an den üblichen Stilmitteln dieses Genre zu bedienen. Mal energetisch, mal eher emotional … bei den 11 Songs bedient Mister Me oberflächlich auch nur das Establishment. Die wirklich feinen Unterschiede offenbaren sich erst dann, wenn die Zeit gefunden wird, sich in die Songs sowie Texte zu vertiefen.

Mister Me - Fotocredit by Ben Laerk

Mister Me – Fotocredit by Ben Laerk

Bewegt mich nach wie vor gerade der Song „Zeit bleibt Zeit“ bis auf´s Innerste, lohnt es sich aber auch bei den üblichen Tracks genau hinzuhören. Denn da läßt sich Mister Me zum Teil tief in die Seele gucken und man ahnt, was ihn wirklich berührt. Und genau hier hinterlässt Mister Me für mich den größten Eindruck. Wo man bei den üblichen „Deutschpop-Lappen“ noch vermutet, dass die Melodie später mit belanglosen Texten gefüllt werden, sammelt Mister Me Geschichten und Erlebnisse, formatiert sie zu Song-Texten und gibt ihnen anschließend ein Kokon aus Musik und Noten.

Das liest sich nicht nur schön an, sondern hört sich genauso an. Aber Mister Me sollte auf der Hut sein. Denn der Grat zwischen einem Pop-Barden sowie den „Singer-Songwriter-Süßis“ ist verdammt eng. Daher wünsche ich ihm auch für die Zukunft soviel Fingerspitzengefühl, wie bei seinem aktuellen Album „Zeit bleibt Zeit“. Micha, an unseren Taten werden wir gemessen!

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