Mister Me: Album „Das Ende vom Hass“

Große Botschaften ohne plakative Parolen: Album „Das Ende vom Hass“ von Mister Me

Mit seinem zweiten Album stellt Mister Me unter Beweis, dass Pop und Poesie aus Deutschland mehr sein kann als geistloses Einerlei

Mit seinem zweiten Album stellt Mister Me unter Beweis, dass Pop und Poesie aus Deutschland mehr sein kann als geistloses Einerlei

Das Soundkartell stellt Euch das neue Album des Pop-Poeten vor und Redakteur Wolfgang Baustian hat sich die Songs ganz genau angehört.

Mister Me alias Micha Meißner ist ein Musiker der polarisiert. Nicht schon allein durch sein Äußeres, welches durch eine Autoimmun-Krankheit komplett haarlos daherkommt, sondern auch durch seinen intelligenten Deutsch-Pop, der sich bewußt vom gängigen Einheitsbrei absetzen möchte. Einen recht tiefen Einblick auf den Wahl-Berliner konnten wir bereits 2017 bei der Vorstellung des Debüt-Album geben (Link), dem nun endlich sein zweites Album „Das Ende vom Hass“ folgt, das bereits am 11.10. erschienen ist. Mit diesem Album greift Mister Me Themen auf, die in der Popmusik zur Zeit eher selten zu finden sind: Geschlechterrollen, gesellschaftliche Ängste, Angst vor Fremdem und mediale Überforderung. Doch das große Thema des Albums ist bleibt immer Versöhnung, weshalb es auch den Namen „Das Ende vom Hass“ trägt.

Zu mindestens hat Mister Me keine Probleme, seine eigene Messlatte recht weit oben anzusetzen. Dafür sprechen auf jeden Fall die 10 Tracks, die sich Inhaltlich und musikalisch vom deutschen Sülz-Pop gut absetzen können. Nicht, das hier keine Emotionen vermittelt werden. Aber es kommt dabei halt immer drauf an, welche Ausdrucks- und Strahlkraft dabei vermittelt werden soll. Und dieses Genre beherrscht Mister Me zur Gänze. Bereits der kurze Opener „Raum“ lässt mich in den Messages versinken, die mit allen Songs vermittelt werden sollen und lässt die Dichte der folgenden Tracks nur erahnen. Großes Kino …

Die nachfolgenden Tracks besitzen gleichzeitig viel Blues, jede Menge Energie und sehr viel Bewegung. Obwohl teils auch recht sentimental, animieren sie dennoch zum Schunkeln und Schwoofen. Schnell bin ich ganz allein mit der Musik, mit den Worten und den Tönen. Holen mich da ab, wo mich der Alltag ausgekotzt hat. Steckt den Finger in tiefe Wunden, die unsere egoistische Gesellschaft mittlerweile hinterlassen hat. Keine Plattitüden, keine überspielte Oberflächlichkeit – hier wird nicht der Blick abgewendet, sondern die Dinge bei dem Namen genannt. Und genau das ist es, was Mister Me eben ausmacht und ihn so besonders authentisch wirken lässt.

Klar spielt auch Mister Me mit den Emotionen, die durch Musik ausgelöst werden können. Was aber nicht damit verwechselt werden soll, inhaltslosen Dreck mit orchestralen Klangteppichen zu überspielen. Bei Mister Me gehen Wort und Ton Hand in Hand. Und ab und zu blitzt auch die Vergangenheit von Micha Meißner auf, wenn sein Gesang fast Hip-Hop artig in Salven abgeschossen wird. Aber keine Angst, der Weg zurück zur gesungenen Lyrik ist immer wieder schnell gefunden. Hach, ein wahrlich beeindruckendes Album, welches die Hoffnung auf eine Gesellschaft 2.0 sowie eine kleine Revolution im Musik-Buiseness schürt. Bis dahin dürfen die zehn Tracks von „Das Ende vom Hass“ weiter im Herzen getragen und bei der anstehenden Tour anständig abgefeiert werden. Leute, man sieht sich vor der Bühne 😉

Die „Das Ende vom Hass“ Tour 2019/2020:

19.11.2019 Münster -Sputnik Café
20.11.2019 Bochum – Dampfgebläsehaus
21.11.2019 Köln – Club Volta
22.11.2019 Weinheim – Café Central
23.11.2019 AT-Lustenau –  Carini Saal
25.11.2019 AT-Wien – B72
27.11.2019 Rostock – M.A.U. Club
28.11.2019 Berlin – Lido
29.11.2019 Cottbus – Bebel
30.11.2019 Göttingen – Musa
01.12.2019 Leipzig – Naumanns
03.12.2019 Marburg – KFZ
04.12.2019 Hannover – Musikzentrum
05.12.2019 Koblenz – Circus Maximus
15.01.2020 Dresden – Groovestation
16.01.2020 Braunschweig – Eulenglück
17.01.2020 Lübeck – Riders Café
18.01.2020 Magdeburg – Moritzhof
19.01.2020 Langenberg – KGB
21.01.2020 Bremen – Tower
22.01.2020 Hamburg – Knust
24.01.2020 Nürnberg – Club Stereo
25.01.2020 München – Backstage Club
26.01.2020 Stuttgart – clubCANN
28.01.2020 Biberach – Abdera
29.01.2020 Wiesbaden – Schlachthof
30.01.2020 Karlsruhe, Substage Café
31.01.2020 Erfurt, Museumskeller
01.02.2020 Annaberg-Buchholz, Alte Brauerei

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