Interview: being anne „thank you for ruining my summer“

being anne im Interview über ihre EP „thank you for ruining my summer“

being anne im Interview über ihre EP; Fotocredit: Henning Sommer

being anne liefert mit ihrer EP „thanks for ruining my summer“ einen Blick auf das, was wir „Beziehungen“ und „Identitäten“ nennen. Und das ist ganz schön schonungslos und ehrlich. Das mag daran liegen, dass being anne schon weit gereist und jede Menge Erfahrungen mitbringt. Sie hat viele Wurzeln geschlagen und zieht sich so ihre Lebensstoffe aus den Erfahrungen dort. Das klingt nicht nur nach einem komplexen Gefühlschaos, das ist es auch in den fünf Tracks. Diese fünf Tracks tragen eine wundervolle Handschrift, die rau ist und nahe geht.

Ich schreibe so wie ich rede. Gerade heraus und ehrlich.

Rau geflüstert. Wie das geht beweist being anne zu gu–±±–t in ihren Debüt-Tracks. Und dass man von Songs wie „Overdue“ oder „strawberry picking“ auch mitgenommen sein darf, das wünscht sich die Songwriterin. Denn erst dann ist das Gefühl ja so richtig da. Die Learnings, die sie aus ihren gescheiterten Beziehungen gezogen hat, waren dabei immer sehr präsent, aber sie wollte in den Songs gar eigentlich gar nicht arg thematisieren. Wirklich zu verstehen woher Emotionen kommen, ist ein markanter Teil ihrer Songs. Und über dieses wundervolle Werk dürfen wir jetzt mit ihr sprechen.

Your debut EP, „thank you for ruining my summer,“ seems to delve into the complexities of relationships and identity. Can you share more about the thematic inspiration behind the EP and how it reflects your perspective as a 25-year-old GenZ artist?

being anne: „Meine romantischen und platonischen Beziehung haben mich definitiv inspiriert für diese EP. Ich wollte gar nicht so viel darüber schreiben, wie scheiße meine Ex Freunde sind, sondern fand es spannender darüber nachzudenken, wer ich innerhalb dieser Beziehung war. Man lernt so viel aus scheiternden Beziehungen, weil man dann weiß was man will und was nicht. Meine letzte Beziehung hat mir zum Beispiel gezeigt, dass ich nicht mit einer emotional unzugänglichen Person zusammen sein kann. Ich glaube die Generation Z ist vor allem eine Generation, die sich viel mit Emotionen, Trauma und Identität beschäftigt. Wir schauen uns die beschissenen Wunden an, die unsere Eltern und Geschwister sich nicht getraut haben unter die Lupe zu nehmen.“

The lyrics in „cold bitch“ are both raw and poignant, expressing a mix of vulnerability and strength. How do you navigate the balance between authenticity and the artistic expression of your emotions in your songwriting?

being anne: „Es ist ein Akt des Grabens. Zum Beispiel bei „cold bitch“ habe ich mich einfach nicht gesehen
gefühlt. Hinter jeder Emotion liegt so viel mehr, als man denkt. Ich liebe es dahinter zu kommen und die Wurzeln des Problems zu finden. Dann kommt es auch wirklich von mir. Jeder kann sagen, dass sie sich nicht gesehen fühlen. Aber die Geschichte hinter dem Gefühl ist immer individuell. Das macht es dann authentisch und nicht so generell.“

The EP features a mix of lyrical styles, with your words often resembling fragmented thoughts rather than traditional lyrics. Can you elaborate on your approach to songwriting and how it contributes to the overall narrative of „thank you for ruining my summer“?

being anne: Ich schreibe so wie ich rede. Gerade heraus und ehrlich. Der Songwriting Prozess der EP war
auf jeden Fall eine Reise. Ich habe durch die Songwriting Sessions mit anderen tollen Songwriter erst gelernt, den Mut zu finden genau das zu sagen, was ich sagen möchte. Meine Songs sind dementsprechend Tagebuch Einträge.“

„Strawberry picking“ touches on retrospection and the changes within relationships. Could you share more about the creative process behind this particular track and how it fits into the broader theme of the EP?

being anne: „Dieser Song ist entstanden, als mein Ex und ich uns langsam aber sicher getrennt haben. Es
war ein schmerzhafter Prozess, weil ich genau wusste, dass er nicht die richtige Person für mich ist. Aber ich hatte eine idealisierte Version von ihm in meinem Kopf und ich wollte an meinen Illusionen festhalten. „Strawberry picking“ war dann eigentlich so der Abschluss für mich.“

Your background spans different locations, cultures, and experiences. How has your diverse upbringing influenced your musical style and the themes explored in your debut EP?

being anne: „Wenn mich Leute fragen, woher ich komme, zögere ich innerlich meistens. Ich habe das Gefühl,
dass ich von vielen Orten herkomme, weil jeder Ort mir eine besondere Perspektive geboten hat. Das kann sehr überwältigend sein und man kann sich darin auch verlieren. Ich habe aber schon früh gelernt mich anzupassen und in Kulturen einzutauchen. Meine Musik hat mich überall mithin begleitet mein Leben lang. Mein Songwriting Lehrer in Austin, Texas hat mir zum Beispiel viel Country und Folk gezeigt, meine Eltern haben zu Hause ABBA, Pink Floyd und Sade gespielt, meine Gastfamilie in Frankreich hat zu Hause Adele rauf und runter gehört, meine Schwester hat mir Bon Iver gezeigt, mit meinem Bruder habe ich laut Gorillaz und Jan Delay im Auto gehört, mein erster Freund zeigte mir Maggie Rogers und somit war ich immer von einem breiten Spektrum an Musik umgeben. Egal wo ich war! Das ist wichtig, weil ich von jeder Künstlerin, jedem Genre und jedem Songtext etwas lernen kann. Man versteift sich nicht auf eine Sache, sondern bleibt flexibel und offen für Neues.“

The production of your music, characterized by whispered vocals and acoustic guitar, creates a distinctive atmosphere. Can you discuss your decision-making process in terms of musical arrangements and how it complements the intimate nature of your songs?

being anne: „Mein Produzent und Co-Writer; Henning Sommer, und ich haben die Songs in verschiedenen
Studios geschrieben. Mit Gitarre und Gesang. Als wir mit den Produktionen angefangen haben, waren die Arrangements größer. Als wir dann den Gesang aufnehmen wollten, war es einfach nicht dasselbe. Es war zu gewollt und wirkte nicht so authentisch. Wir wollten diesen ganz intimen Vibe, die Geschichten ganz nah erzählen. Als ob der Zuhörer gerade mein Tagebuch liest. Die Wörter und der intime Sound verschmilzten so am Besten.“

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