Hazel English
Hazel English – Mit sonnigen Beach-Pop durch den Tag
Das Soundkartell holt mit Hazel English die Sonne aus dem Keller. Und Wolfgang Baustian verrät mehr darüber:
Als ich heute morgen aufgewacht bin und mir die Sonne mit ganzer Kraft in das Gesicht schien, konnte ich wohl keinen besseren Moment wählen, um über die Doppel-EP „Just Give In / Never Going Home“ von Hazel English (VÖ 12.5.2017) zu schreiben. Denn gefühlt kommen mir die 11 Tracks der US-Amerikanerin wie ein endloser Spaziergang am Strand von Long Beach vor.
Die eher selten anzutreffende Variante einer Doppel-EP ist der kreativen Partnerschaft mit Jackson Philips (aka Day Wave) zu verdanken, der seinen Einfluss in bei den Songs auf der EP „Just Give“ mit einbrachte. Grundsätzlich aber spielt Hazel English alle Ihre Songs zuerst lediglich mit einer Gitarre ein, um sie später mit mehr Sound vollenden zu können. Somit steht ihr die Möglichkeit offen, die Songs später auch immer wieder in einer Stripped-Back-Version spielen zu können.
Aber zurück zur Musik, denn darum geht es doch schließlich. Denn der merkt man schnell an, dass es sich hier schlicht um Gute-Laune-Pop handelt. Leicht und locker schmiegen sich die 11 Tracks aneinander und animieren geistlich zu dem Eingangs erwähnten Strandspaziergang mit allem drum und dran: knirschender Strand unter den Füßen, Wind in den Haaren und die Sonne auf der Haut. Jepp, die Stimmung passt – sehr sensibel sowie einfühlsam und wie der Pressetext es so schön formuliert: „sonnengeküsste Ästhetik“.
Schade finde ich allerdings, dass Hazel English ihr Potenzial nicht noch weiter genutzt hat. So gibt es auf „Just Give In / Never Going Home“ keinen wirklichen Höhepunkt oder gar einen Kontrast. Vielleicht ist es ihrer Jugend geschuldet, dass sich „gute Laune“ quer durch alle Songs zieht. Aber die Darbietung der Songs dürfte aus meiner Sicht doch gerne etwas abwechslungsreicher sein. Das Tempo sowie die Arrangements ähneln sich zum Teil stark, so dass sich kein Song wirklich von den restlichen absetzen kann.
Das gleichzeitig erscheinende Video zum Song „Fix“ unterstreicht diesen Aspekt nochmals. Für meinen Geschmack einfach zu glatt und unbeschwert. Aber vielleicht bin ich für die Art Musik schon ein paar Tage zu alt, um diese grenzenlose Euphorie teilen zu können. Aber darüber darf sich natürlich jeder selbst ein Urteil bilden. Und darum bitte ich auch, denn meine Kritik befindet sich bereits auf sehr hohem Niveau. Aber der Strand war schon schön … Danke Hazel!
Im Mai bietet sich für Euch noch die Gelegenheit Hazel English live zu erleben:
15.05. Berlin – Privatclub
16.05. Hamburg – Nochtwache