Downtown Boys

Laut, schnell, hart, roh und knallhart: „Cost of Living“ von den Downtown Boys

Downtown Boys Album - Fotocredit: Miguel Rosario

Downtown Boys Album – Fotocredit: Miguel Rosario

Das Soundkartell präsentiert das neue Album von Downtown Boys. Wolfgang hat mal reingehört.

Gerade hatte ich mir mal wieder den Film „Good Vibrations“ reingezogen, ein verdammt guter autobiografischer Film über Terri Hooley, der mitten im Bürgerkrieg geschüttelten Belfast der 80er Jahre nicht nur einen Plattenladen eröffnete, an einem Ort mit den meisten Bombenanschlägen, sondern dort auch den Punk nach Nordirland brachte und später sogar einige Bands managte.

Was das mit der heutigen Rezension zu tun hat? Alles! Denn wenn es etwas gibt, dass sich in seinen Grundzügen seit der Hochzeit des Punks überhaupt nicht verändert hat, dann ist es seine unbändige Energie in Verbindung mit direkten und unverschnörkelten Botschaften. Genau wie bei dem neuen (und dritten) Album „Cost of Living“ von den Downtown Boys aus Providence (USA).

Was dann eher nicht so oft vorkommt, ist das der Frontmann eine Frontfrau ist. Denn hier steht Victoria Ruiz vorn am Mikro und macht ihren Job verdammt gut. Okay, Piepsstimmen sind in einer Band wie den Downtown Boys eh fehl am Platz. Aber Victoria Ruiz scheint genau das Organ zu haben, was für eine Punk-Band benötigt wird. Darüber hinaus bietet der Rest der Crew kraftvolle politische Statements, repetitive Grooves und im Ohr hängenbleibende Hooks.

Fakt ist, dass die Musik von Downtown Boys so ziemlich alles kann, was von ihr erwartet wird: sie wollen aufwieglerisch sowie kathartisch sein und gleichzeitig Spaß haben. Klappt meines Erachtens perfekt. Den Fun hört man ab dem ersten Takt – na ja, und der Rest sollte Programm sein. Oder? Richtig lustig ist auch der allgegenwärtige südamerikanische Touch, der gefühlt von der Überzahl der Bandmitglieder mit spanischen Wurzeln zelebriert wird.

Downtown Boys Album - Fotocredit: Miguel Rosario

Downtown Boys Album – Fotocredit: Miguel Rosario

Was bleibt ist eine Scheibe, die verdammt viel Drive hat. Muss man allerdings mögen. Ist jetzt vielleicht nicht der Favorit für Schmusestunden, Engtanzparties oder Kuscheln am Morgen. Es sei denn, die letzte Nacht war extrem hart und kurz. Somit kann ich Euch heute gleich zweierlei Dinge ans Herz legen. Erstens: Punk will never die. Wer den außerordentlichen Kick sucht, sollte mit „Cost of Living“ von den Downtown Boys bestens bedient sein.

Und wer noch einen Filmtipp gebrauchen kann, darf gerne auf den im Intro erwähnten Streifen zurückgreifen. Denn abgesehen davon, dass „Good Vibrations“ ein echt cooler Film ist, wird hier auch gleich noch ein wenig Zeit- und Musikgeschichte vermittelt wird. Passt!

Tour Daten:

24. Oktober 2017 in Köln – Tsunami Club
25. Oktober 2017 in Berlin – Urban Spree
26. Oktober in Hamburg – Hafenklang

 

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