Apothek

Apothek Debütalbum Rezension

Apothek Debütalbum Gastbeitrag

Apothek Debütalbum Gastbeitrag

Im Gastbeitrag von Eddie Vollgas folgt hier eine Rezension des Debütalbums von Apothek.

Der Synth-Pop an sich, ist doch eine tolle Sache. Seit seinem Entstehen in den Siebzigern hat er sich in der Musiklandschaft fest etabliert, hatte seit dem immer einen bestimmten Fankreis, hat sich in seiner Art auf gesunde Weise stets weiterentwickelt, hatte deswegen immer mal wieder seine Hochphasen und war eigentlich nie wirklich verschwunden.

Eine Auffrischung der Szene kam in den 2010er Jahren durch erfolgreiche Formationen wie EMPIRE FOR THE SUNS oder HURTS. Genau hier möchte sich gerne APOTHEK einhaken und auf der Welle des Erfolgs eine gute Strecke mitschwimmen. Dafür hat das norwegische Duo Nils Martin Larsen und Morten Myklebust nun ihr gleichnamiges und vor allem lang erwartetes Debut-Album auf den Markt gebracht (30.9.2016).

Denn ihr Schaffen hatte bereits einige Beachtung in der Musikpresse erfahren und die beiden Jungs aus Oslo wurden gerne für das eine oder andere Festival gebucht. Dass das Zusammenwirken von Nils und Morten recht schnell so viel Aufmerksamkeit bekam, verwundert nicht. Treffen bei APOTHEK doch ein eher experimentell veranlagter Studiomusiker und Produzent auf einen Singer-Songwriter, die somit ihr Können zu einem unverwechselbaren Sound verschmelzen ließen.

Dass es bei den Songs von APOTHEK durchaus Ähnlichkeiten zu den Werken von HURTS gibt, mag beim Hören schon auffallen – aber nicht weiter stören. Denn gerade die Konstellation der zwei recht gegensätzlichen Musiker und deren Herkunft, macht das Album zu etwas ganz besonderen. Vor allem das gewisse Feeling für einfühlsame Soundkonstruktionen gepaart mit der teils fragilen Stimme, schafft einen durch und durch überzeugenden Klangteppich mit sehr eingehenden Hörerlebnissen.

Apothek Debütalbum Gastbeitrag

Apothek Debütalbum Gastbeitrag

Bereits bei den ersten Takten des Openers „Roaring“ stellen sich mir innerlich die Härchen auf. Denn schon liefert APOTHEK genau das ab, was nach den vielen Vorschusslorbeeren von ihnen erwartet worden ist. Ein besonders durch seine Harmonie und den hypnotischen Synthies betörender Titel, der von seinen pulsierenden Rhythmus lebt.

Dagegen erscheint „Waiting for the Thunder“ wie eine Ode an Hoffnung und Optimismus, trotz der getragen Stimmung und Melodie. Sehr cool gelungen finde ich auch „Familiy“, dessen erste Töne mich total an Björk erinnert haben, die einsetzende Stimme jedoch eher an Coldplay. Was für eine Mischung!

Recht erfrischend kommt „Invited“ rüber. Vielleicht oder gerade weil es das verkörpert, was jeder mit Musik aus der Sparte Synth-Pop verbindet. Solide Melodie, schöne Synthies, stilsicher gesungen und ein wenig Mainstream. Nochmal zur Erinnerung: wir reden hier über ein Debut-Album. Unter diesem Gesichtspunkt können solche Stücke mit ihrer Professionalität ganz schön überraschen.

Alle Achtung.

Fragezeichen hinterlässt „Leave“ bei mir. Ständig denke ich „Das kennst Du doch …“. Aber ich komm ums Verrecken nicht drauf, wo ich Ansätze der Melodie schon mal gehört habe. Also, liebe Rätselfreunde, wem bei Track 8 sofort der Geistesblitz trifft, darf mich gerne an der Lösung teilhaben lassen. Oder höre nur ich den „Musikpaten“?

Gelungener und versöhnlicher Abschluss des Albums ist das schon fast hymnische „The Pulse“. Hier haben APOTHEK bzw. Nils Martin Larsen und Morten Myklebust all ihr Können unter Beweis gestellt und belohnen sich und die Hörer ihres Werkes mit einem äußerst euphorischen Werk, das durchweg in Lage ist, ein länger anhaltendes Glücksgefühl zu hinterlassen. Wunderschön!

Resume: Kein Wunder, dass die Jungs aus dem hohen Norden bereits so hohe Wellen geschlagen haben. Denn das, was sie mit „Apothek“ abgeliefert haben, ist schon großes Kino. Zwar haben sie das Genre nicht neu erfunden, es aber durchaus auf erfrischende Art und Weise belebt. Das muss man auch erst mal mit seinem ersten Silberling schaffen.

Neun Tracks, die das recht weit greifende Spektrum der beiden Künstler erahnen lassen. Das hier noch viel Potential ist, sollte bei der Vorgeschichte von Nils und Morten recht klar sein. Das lässt hoffen. Denn ich bin schon Neugierig, wohin sich APOTHEK entwickeln wird. Daher kann ich nur hoffen, dass die Wartezeit auf die Scheibe nicht zu lange wird und sich die Jungs aus Oslo diesmal etwas eher genötigt fühlen, ihre Talente alsbald wieder auf einer neuen CD zu komprimieren. Så, følg med.

Ein Text von Eddie Vollgas

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