Shipwrecks
Bombastisch guter Postrock von Shipwrecks aus Köln
Wir stehen kurz vor der Zielgeraden, den Monat April musikalisch abzuschließen, da flattert noch uns noch das Postrock-Quartett Shipwrecks ins Haus. Das Soundkartell stellt Euch die vier Musiker aus Köln vor.
Wirklich richtig instrumental und pompös. Gar nicht mal so uneingängig und auch nicht so rockig wie erwartet. Diesen ersten Eindruck haben Shipwrecks bei uns erweckt, als wir ihre selbstbetitelte EP das erste Mal über die Stereoanlage laufen ließen. Keine Ahnung wieso, aber irgendwie wirkte Shipwrecks als Bandname wie eine schwedische oder dänische Band auf uns.
Umso großartiger war es dann, wie wir erfahren haben, dass die vier Musiker aus Köln kommen. Gegründet im Jahre 2014, haben die vier Kölner bereits sehr früh innerhalb ihres Banddaseins eine erste EP aufgenommen, die jetzt im Januar 2015 erschien.
Erschienen ist die EP im Eigenvertrieb und dabei haben sie wirklich so gut wie alles selbst gemacht. Der Gitarrist ist Produzent mit einem eigenen Studio und der Drummer hat als bildender Künstler das Cover gestaltet. Tja, was einem das halt so für Vorteile bringt, wenn man in heutiger Zeit einfach mehreren Berufen nachgeht.
Da wundert es uns nicht, dass die EP so klingt wie sie klingt. Der Produzent versteht sein Handwerk und die EP klingt eben nicht wie ein sonst manchmal eher dünnes Debüt. Im Gegenteil, Shipwrecks zaubern hier einen wahren Blumenstrauß an instrumentaler Postrock Melodei. Drei Tracks finden sich darauf und mit „Telescope“ ist der Opener gleich ein wahres Markenzeichen. Mit über neun Minuten Spiellänge, gehört er eher zu längeren Sorte von Postrock-Tracks. Doch der wird dann noch von „El Rumpelstilzo“ mit über zehn Minuten überboten.
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Wir finden das unheimlich angenehm. Der Sound der Köln treibt uns bei ihren drei Tracks geradezu dahin. Wir verlieren uns geradezu in ihren vielen Spielereien. Viele viele ausgiebige Gitarrensoli- oder melodien und das alles in einem sehr halligen Gewand. Wir können Euch da nur raten: Bitte, nehmt Euch die Zeit! Die Musik ist alles andere als schnelllebig, rast an uns aber vorbei. Hält uns im Bann und katapultiert uns wieder zurück in den Kosmos von Shipwrecks.
Irgendwie kommt es uns so vor, als ob das hier Tracks in ihrer Instrumental-Version sind. Sie sind so perfekt getimed und wirken ausgereift. Dass der Sound großartig gemischt wurde, wird dabei zur Randnotiz. Wenn wir jetzt einen Wunsch frei hätten? Würden wir uns wünschen sofort zu einem Live-Konzert der Jungs zu gehen. Die Stimmung muss bombastisch gut sein. Dass sich „El Rumpelstilzo“ in einem wahren Feuerwerk entlädt brauchen wir hier gar nicht zu erwähnen.