Rezension: Seamus Fogarty – „The Courius Hand“
Folk-Spezialist und Sound-Frickler in Einem: Seamus Fogarty mit dem Album „The Courius Hand“
Das Soundkartell stellt das neue Album des eigenwilligen Musikers Seamus Fogarty aus Irland vor.
„Du weißt, wann ein Song gut genug ist, um ihn loszulassen“, sinniert der irische Folk-Musiker Seamus Fogarty über seine geduldige und akribische Herangehensweise an das Songwriting. Das dies eine recht dehnbare Aussage ist, stellt man spätestens fest, wenn nach 2012 und 2014 das neue Album „The Courius Hand“ aus seiner Sicht endlich soweit wahr, dass es auf die Hörer und Fans losgelassen werden konnte.
Dazu muss allerdings hinzugefügt werden, dass es sich bei Seamus Fogarty um einen Spezialisten unter den Folk-Musikern handelt, dessen Songs nicht nur durch dessen besondere Ausarbeitung überzeugen sollen, sondern auch mit elektronischen Details, die sich zusammen mit immer wieder eingeblendeten Live-Samples zu einen ganz eigenen Stil entwickelt haben.
Wobei „Eigen“ die Musik von Seamus Fogarty am Besten wiedergibt. Absolut unangepasst und stellenweise sperrig kommen da Songs wie „Heels Over Head“ daher – aber auch irgendwie zauberhaft. Es ist ein Charme, der sich nicht sofort erklären lässt, sondern sich erst Song für Song langsam aufbaut. Aber letztlich ist das vielleicht auch einfach nur irisch.
Denn das Grundgerüst von „The Courius Hand“ kommt eindeutig von der grünen Insel. Da scheint mir der Wesenszug von Seamus Fogarty sowie seine Form der Musik als verständlich und angebracht. Bereits der Opener „Short Ballad For A Long Man“ spricht da eine für mich recht eindeutige Sprache.
So hat Seamus Fogarty mit dem Album „The Courius Hand“ ein Werk mit 11 Songs erarbeitet, die viel irische Poesie sowie Experimentierfreude aufweisen. Dabei habe ich schon das Gefühl, dass der Ire einen permanent mit seinen Specials auf Trab halten möchte, damit erst gar nicht die Gefahr aufkommt, dass Album so durch zu dösen. Genialer Trick? Das solltet Ihr schon selbst herausfinden. Kommt schon – die Neugierde siegt immer …