Musikalischer Rückblick 2017

Mein persönlicher musikalischer Rückblick 2017

Take Off Your Shirts Debütalbum "Iggy Karat" - Fotocredit: Georg Fraunhofer

Take Off Your Shirts Debütalbum „Iggy Karat“ – Fotocredit: Georg Fraunhofer

Nachdem Silke gestern ihre besten Alben vorgestellt hat, bin nun ich an der Reihe und stelle Euch alle meine Entdeckungen vor.

Bei all den Releases dieses Jahr ist es so wie immer: Entscheiden kann man sich nie. Vor allem auch warum? Weil mir das bei diesem musikalisch turbulenten Jahr und den 5 Jahren Musikblog so schwer gefallen ist, habe ich fünf Kategorien gebildet. Und daraus erfahrt ihr immer die Top 01: Bestes Album National, Bestes Album International, Bestes Album Bayern, Beste Single, Beste Artist Entdeckung. Das war eine spontane Idee und beansprucht natürlich keine Vollständigkeit. Aber es ist doch Aufgabe der Künstler, dass sie mir über 12 Monate hinweg im Kopf bleiben. Also fangen wir an.

Bestes Album National: Caspian Sea Monster – „Caspian Sea Monster“

Eine Band aus Chemnitz namens Caspian Sea Monster hat mir dieses Jahr gezeigt, dass guter Bandsound aus Deutschland längst nicht ausgestorben ist. Im Gegenteil. Es gibt sie noch, die wirklich sympathischen, noch recht unbekannten Bands, die aber auf ihrem ersten Album klingen, als hätten sie schon mindestens ihre zweite oder gar dritte Platte rausgebracht. Das Debüt der Chemnitzer ist so rasant trotz der 55 Minuten Spiellänge. Denn jeder ihrer Songs baut sich dermaßen gut auf. Wie eine kleine Perle, die sich zu einem Ungeheuer formt. Völlig unkontrollierbar bauen sich hier 9 Titel auf, die mir nie wieder aus dem Kopf gehen werden. Deswegen waren sie am 08. April auch Teil des Soundkartell Birthday im Häkken. Bitte, bitte bitte: Ich will da noch mehr hören. Dann im neuen Jahr.

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Bestes Album International: Brother Ali – „ALL THE BEAUTY IN THIS WHOLE LIFE“

Einer meiner absoluten Lieblings-Rapper hat dieses Jahr im Sommer ein neues Album rausgebracht. Brother Ali ist ein 1977 als Jason Douglas Newman in den USA geborener nahezu blinder Albino, der im Alter von 15 Jahren zum Islam konvertiert. Auf dem Album erkundet Brother Ali seine Wurzeln als Rapper und Moselm, spricht über seine Probleme als Albino und den Verlust des Vaters und Großvaters, die beide Selbstmord begingen. Herausgekommen ist also ein unfassbar intensives Album. Aber trotzdem nimmt man es nicht als traurig oder überbordend wahr. Auch wenn die Thematik das vermuten lassen würde. Aber nein: Es zeigt sich nur noch mehr, warum ich diesen Rapper geradezu vergöttere. Besser kannst du nicht rappen und dann hat dieser Kerl auch noch solch wahnsinnig wichtigen Messages in seinen Songs. Definitiv ein Album für die Ewigkeit.

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Bestes Album Bayern: Take Off Your Shirts – „Iggy Karat“

Die Regensburger Indie-Rock Band Take Off Your Shirts hat es definitiv in diesen Kreis verdient. Sie haben so unfassbar hart für ihr erstes Album gearbeitet, 100te Shows gespielt gefühlt und jetzt stand im November endlich der Release ihrer ersten Platte an. Für mich immer noch eine Newcomer-Band aus Bayern, die definitiv mehr Menschen und Zuhörer auf dem Schirm haben sollten. Denn so international, heimatlich und organisch klingen selten wie nie Bands aus Bayern. Harte Arbeit verdient Respekt, vor allem, wenn sie so kontinuierlich gut abgeliefert wird wie von den Regensburgern um Sänger Timo Raith.

 

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Bestes Rock-Album: LAUSCH – „Quiet Men“

Rock ist eigentlich gar nicht so doll mein Genre. Dass es hier aber immer wieder Bands im Verlauf des Jahres gibt, bei denen die Leidenschaft zu den Gitarren in mir aufblitzt, liegt oftmals an der musikalischen Qualität. Natürlich. Was auch sonst. Denn Lausch haben mich in diesem Jahr – wenn auch spät – von ihrem Gitarrensound, der Wucht der Riffs und zugleich einer unglaublichen brachialen Melodiösität vom Hocker gehauen. Auf ihrem fünften Album wird deutlich wie gut sich die Österreicher persönlich und auch musikalisch kennen. Und ich als Hörer bekomme ein richtiges Brett an Indie-Rock geliefert, das man erstmal bohren muss, so dick ist das. Mir sind dieses Jahr nicht viele Rock-Alben über den Weg gelaufen, aber dieses Jahr hat mich wieder daran erinnert, weshalb auch ich mal Gitarre und E-Gitarre gelernt habe: Ein sattes Riff ist eben doch oftmals ehrlicher als irgendein Synthie-Geschwafel.

 

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Beste Single International/National: VETO – „I Am Here“

Boah habe ich geschwitzt, als ich die neue Single „I Am Here“ von VETO da erste Mal auf Play geschalten habe. Ich hatte echt ein bisschen Schiss, dass mir der Sound nicht mehr gefallen könnte. So lange ist es her, dass VETO mit einem Track mal wieder um die Ecke kamen. Im Herbst 2017 war es soweit und es fühlte sich an wie DAS lang ersehnte Comeback des Jahres. Die Vocals von Troels orientieren sich stark an dem was, er unter EXEC in den letzten Jahren produziert hat. Aber der Sound der Band gesellt sich dazu und es fühlt sich einfach nur noch gut an. So viel Bombast und dänischer Minimalismus gleichzeitig. Eine Hook, die Gänsehaut bei mir hervorruft und ein Track, der sich immer wieder um sich selbst dreht. So etwas Wunderbares und ein solch emotionales Comeback verträgt man zwar nicht immer im Jahr, aber es ist definitiv DER beste Song meiner Meinung nach für dieses Jahr. Auch wenn VETO meine Lieblings-Band ist und ich somit sehr gefärbt bin. Alles egal, Hauptsache sie sind wieder im Rennen. Aber sowas von.

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Beste Artist-Entdeckung: Kazy Lambist

Diese Art von Künstler gibt es bei mir in letzter Zeit viel zu selten. Dass ich wirklich immer aktiv die Tracks eines Künstlers an mache, obwohl ich ja tagtäglich mit Musik zugeschüttet werde, muss viel bedeuten. Der Franzose aus Montpellier hat das geschafft. Immer wieder bin ich bei den Electro-Pop und Electronica Nummern gelandet. „Be Yourself“ war der erste Berührungspunkt und ist auch heute immer noch einer meiner Lieblings-Tracks dieses Jahr. Aber das Beste an seinem Soundcloud-Profil ist ja, dass an es einfach hoch und runter hören kann. Manche Songs fügen sich automatisch durch den Sound ineinander. Manche fallen wiederum raus. Aber er liefert diese luftige Nummern, die gleichzeitig Fernweh hervorrufen, perfekt in den Sommer passen und einem den Winter in Hamburg retten, wenn man gerade durch den Regen zum Bus läuft zum Beispiel. Das Jahr 2018 war so ein großartiges Jahr und da bietet der Franzose den perfekten Abschluss in dieser Reihe.

 

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