Futuristisch, künstlich, Dänisch

Wir stellen vor: Rosemary aus Dänemark

Verrückt: Rosemary aus Dänemark; Credit: Rasmus Weng Karlsen

Verrückt: Rosemary aus Dänemark; Credit: Rasmus Weng Karlsen

Kurz bevor wir auf das Spot-Festival aufbrechen möchten wir euch einen neuen Release des wundervollen Labels Sound Of Copenhagen vorstellen. Das Soundkartell darf vorstellen: Rosemary. Es handelt sich dabei so viel verraten um eine sehr interessante Formation.

Vor kurzem erschien die neue EP des Duos Rosemary “Pomegranate” und wir haben es hier mit einer äußerst interessanten Mischung aus House und irgendwie elektronischer Musik zu tun.
Wenn wir uns das erste Mal mit ihrer Musik beschäftigen, könnte sie abschreckend wirken. So gewöhnungsbedürftig

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Rosemary, das sind Sahar Pour und Lasse Martinussen. Etwas verwirrend ist schon allein die Facebookseite der beiden, denn dort wird teilweise auf Arabisch informiert. Die Leadsängerin deutet auf diesen Ursprung hin, denn sie floh im Jahr 1985 mit ihrer Familie aus dem Iran.

Rosemary aus Dänemark. Hier ein Ausschnitt aus dem tollen Video; Credit: Rasmus Weng Karlsen

Rosemary aus Dänemark. Hier ein Ausschnitt aus dem tollen Video; Credit: Rasmus Weng Karlsen

Bei dem Duo können wir wahrlich nicht behaupten, dass es einem langweilig wird beim Hören. Sie strotzt nur so von Experimentierfreudigkeit und übt sich in unterschiedlichsten Genre-Typen wie House, Elektro, HipHop und teilweise wirkt das gesamte Konstrukt etwas abschreckend. Doch lassen wir uns auf Titel wie “I Know” oder “Farsi” nach einiger Zeit ein, so wird uns klar: ihre Musik ist Kunst. Nicht künstlich, sondern atemberaubend kreativ.

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Futuristisch ist ebenfalls ein Begriff, der die Musik trefflich beschreibt. Zudem wirkt das Video zu “I Know” als ob Lars von Trier Hand angelegt hätte. Wie es der Zufall will, konnten wir auch in der Biographie, ohne es vorher gelesen haben, erfahren, dass Martinussen in der Produktionsfirma mit Lars von Trier zusammengearbeitet hat.
In gewisser Weise etwas psychotisch ist nun auch das Video zusammen mit der Musik. Das entsteht durch die Mischung der Instrumente, denn dort bespielen die beiden teilweise ältere Synthesizer aus den 70er Jahren und exotische Instrumente.
Das Schicksal der Sängerin Sahar scheint seit ihrer Kindheit gebrochen. Kaum vorstellbar, was sie mit ihrer Familie auf ihrer Flucht über die Türkei nach Dänemark durchmachen musste.
Kein Wunder also, irgendwie, dass die Musik so klingt wie sie klingt. Therapeutisch, fällt uns dazu spontan ein.

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Es muss vor allen Dingen grausam sein, von außen mit anzusehen, wie es der eigenen Bevölkerung ergeht, gerade in den Jahren der Revolution von 2009 bis 2010. Etwa ein Jahr später erschien die erste EP von Rosemary namens “A Persian Tale”. Dadurch, dass Sarah und Lasse in ihrer Musik unterschiedlichste Erfahrungen verarbeiten, wird die Musik auch genau so wie sie auf ihrer neuesten Veröffentlichung klingt. Irgendwie schon wieder typisch, das Rosemary aus Dänemark kommen. Verrückt hip und riskant neuartig. Auch wenn es schwer erscheinen mag, einen leichten Zugang zu finden – nur weil wir mit dem Brechen üblicher Muster Strophe-Refrain nichts mehr anfangen können – ist es gerade das, was uns Rosemary so sympathisch werden lässt. Toll!

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