Rezension: Sam Himself „Power Ballads“

Sam Himself „Power Ballads“ Rezension

Sam Himself „Power Ballads“ Albumrezension; Fotocredit: Stefan Tschumi

Heute stellen wir dir das erste Album “Power Ballads” des Basler Wahl-New Yorker Musikers Sam Himself im Review vor.

Bisher lief es wie geschmiert. Die EP “Slow Drugs” wurde in aller höchsten Tönen gelobt und hatte dazu geführt, dass Sam Himself auch in der internationalen Presse Erwähnung fand. Doch dann grätscht auch ihm Corona dazwischen. Es sollte ihn mitten während seiner Tour treffen, Anfang 2020. Die Tour endete abrupt und sorgte dafür, dass Sam Himself für seine zehn neuen Songs in Selbst-Quarantäne ging. In seine Wahl-Heimat New York konnt er aufgrund der Pandemie nicht zurückkehren. All seine eigentlichen Pläne schienen über den Haufen geworfen zu sein.

Sam musste also eine Entscheidung treffen und so ließ er sich in Basel nieder. Es folgte der erste Lockdown und während dieser Zeit entstanden seine neuen Songs, die jetzt sein Debütalbum schmücken. Erst gut 1 Jahr später durfte er dann wieder nach New York und das verband er direkt mit Arbeit. Er traf sich mit seinem langjährigen Produzenten Daniel Schlett und schließt mit ihm die Arbeit am Album ab. Niemand geringeres als Greg Calbi macht sich dann ans Mastering. Das sei wichtig zu erwähnen, denn Greg hat schon für Legenden wie Bowie oder Springsteen gemastered.

Wenn ich mich jetzt durch die ersten Tracks der Platte höre, fallen mir direkt die Begleitmusiker auf. Bass und Schlagzeug. Die hat er nicht selbst eingespielt, sondern bekam Support von Parker Kindred an den Drums und Josh Werner am Bass. Abgesehen davon aber, hat Sam alles selbst eingespielt.

Einsam sein. Ohne jegliche Kontakte, all das Soziale, das über Wochen und Monate einfach nicht mehr vorhanden war. Das ist das Kernthema der Songs. Nach einer längeren Phase der Schockstarre befreit sich auch Sam Himself in seinen Songs. Trotziger Optimismus. So bezeichnet er das selbst und das ist so gesehen auch ein schwieriges Unterfangen. Einerseits nicht zu wütend zu sein und traurig und die Trotzigkeit in positive Energie zu legen. Das ist die große Kunst und nur so schaffte es auch der Schweizer Musiker 10 Songs entstehen zu lassen, die grandios komponiert und arrangiert wurden. Mal ganz davon abgesehen, dass er eine krachend gute Stimme hat der Kerl.

„Nothing Like the Night“ hatten wir hier auf dem Blog bereits vorgestellt. „Brando“ eröffnet die Platte fulminant, wie ein Opus für einen Kinofilm. Von Einsamkeit und Traurigkeit ist hier erstmal keine Spur. „The Missing“ verhält sich dagegen ganz anders. Sam Himself kehrt vollkommen in sich zurück und baut nicht nur Pop-Strukturen ein, sondern setzt sich akribisch mit Synthesizern auseinander. Träge und lethargisch geht es in „Men In My Family“ zugange. Man spürt hier regelrecht die traurige Stimmung und plötzlich sitzt man selbst wieder ganz tief in diesem Loch aus Überforderung, Traurigkeit und Trotz, jetzt endlich mit seiner Zeit etwas anfangen zu wollen. Verstärkt wird das durch die düsteren Nummern und „Cry“ setzt hier an. Wir bekommen es hier gegen Ende der Platte mit etlichen melancholischen Nummern zu tun. Der krönende Abschluss kommt durch „When I Take the Stage“. Hier erinnert er so stark an The National und legt uns ein dermaßen trauriges Brett zum Abschluss hin. Stark.

Momentan teilt Sam seine Zeit zwischen New York und Basel auf. Für den Herbst und Winter 21/22 ist eine umfassende Album-Release Tour in der Schweiz, Deutschland und Österreich geplant.

Live:
14.10. München – Zehner (We Invented Paris Support)
15.10. Köln – MTC (We Invented Paris Support)
16.10. Mannheim – Forum (We Invented Paris Support)
17.10. Hamburg – Nochtwache (We Invented Paris Support)
18.10. Dresden – Ostpol (We Invented Paris Support)
19.10. Berlin – Privatclub (We Invented Paris Support)
20.10. Hannover – Pavillon (We Invented Paris Support)
21.10. Nürnberg – Club Stereo (We Invented Paris Support)
23.10. (CH) Steffisburg/Thun – Herbstigal
29.10. (CH) Langenthal – OldCapitol
05.11. (CH) Hefenhofen/TG – Live In The Green
06.11. (CH) Luzern – Schüür
12.11. (CH) Basel – Parterre
17.11. (CH) Bern – Rock’n’Wine / unplugged
26.11. (CH) Baden- Werkk
10.12. (CH) St. Gallen – Grabenhalle
14.01. (CH) Solothrun – Kopfmehl
27.01. (CH) Zürich – Papiersaal
28.01. (CH) Bern – Bierhbeli

 

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