Rezension: Feine Sahne Fischfilet – „Sturm & Dreck“
Pogen und Abfeiern auf hohem Niveau: Feine Sahne Fischfilet mit ihrem neuen Album „Sturm & Dreck“
Punk und Kommerz – geht das? Wolfgang Baustian versucht für das Soundkartell Antworten zu finden.
Gerade mal ein paar Tage ist es her, wo ich das Vergnügen hatte das Video „Zuhause“ (Klick) zum Vorglühen bis zum Album-Release vorzustellen. Nun ist das Album „Sturm & Dreck“ seit dem 12.1. endlich draußen und will das Establishment erneut in seine Schranken weisen. Also Track 1 angeschubst und es geht gleich los mit „Es geht los, …“, den ersten Worten zu „Zurück in unserer Stadt“.
Welch Überraschung, das mit Feine Sahne Fischfilet keine große Langeweile aufkommt. Weder musikalisch noch textlich. Zum Einen steht die Kombo aus den neuen Bundesländern für feurigen
Punk und zum Anderen für kritische sowie kontroverse Songtexte. Wobei gerade auf der musikalischen Ebene gesagt werden muss, dass Feine Sahne Fischfilet anscheinend endgültig die Amateur-Liga verlassen haben, denn von der Qualität der Aufnahme her, scheint mir die Produktion des Albums ganz schön Professionell.
Von wilden Schrummeln und chaotischen Songverlauf kann so ganz Punk gemäß keine Rede sein. Ja, Feine Sahne Fischfilet hat sich im Studio zwischenzeitlich durchaus umgängliche Manieren angewöhnt, sprich die Aufnahmen wirken schon recht gediegen arrangiert. Gerne immer ein paar Bläser im Hintergrund, stimmiger Hintergrund-Choral sowie gut austariertes Songmanagment. Selbst mit einer ordentlich Portion Emotionen vorgetragenen Songs wie „Alles anders“ finden sich auf dem neuen Album. Der aufmerksame Leser könnte jetzt vermuten, dass ich hier ordentlich Kritik üben möchte, dass wir es hier mit einer im Kommerz angekommenen Punk-Band zu tun haben, die sich ihr Leben im Gegensatz zu ihren Kollegen in der Fussgängerzone auf Grund ihres Erfolges deutlich bequemer gestalten können … was wahrscheinlich sogar stimmt. Wahr ist aber auch, dass Feine Sahne Fischfilet ihren Status hervorragend nutzen können, um viel mehr ihrer Weltanschauungen und politischen Ausrichtung unters Volk zu bringen und in gewisser Weise den Punk dann doch irgendwie Allgemeinverträglich gemacht haben.
Und vor allem lohnt es sich auch immer, den Texten der 12 Songs zu lauschen. Immerhin geht es um Aussagen, die oft sehr nah am realen „harten“ Leben unterhalb des angenommenen bundesdeutschen Durchschnittlohns liegen und darüber hinaus weitere soziale Brandfragen aufgreifen. Natürlich geht es aber auch um das In-Frage-stellen von Angepasstheit, Gesellschaftsregeln sowie der Lethargie einer ganzen Gesellschaft. Was ein Wunder!
Letztlich kann mit dem Album „Sturm & Dreck“ so ziemlich alles an Emotionen erleben. Vor allem Spass. Denn trotz der angedeuteten Aggressivität, dem gerne bedienten Schmuddel-Vokabular und dem gefühlt weit ausgestrecktem Mittelfinger, geht es doch ums Pogen und Abfeiern mit großem Gemeinschaftsgefühl. Also, doch alles Richtig gemacht – weiter so. Passt!
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Alles auf Rausch Tour 2018
01.02.2018 | Linz (AT) | Posthof
02.02.2018 | Wien (AT) | Arena
03.02.2018 | Graz (AT) | PPC
09.02.2018 | Leipzig | Haus Auensee
10.02.2018 | Hamburg | Inselparkhalle
15.02.2018 | Fürth | Stadthalle
16.02.2018 | München | Tonhalle
17.02.2018 | Wiesbaden | Schlachthof
22.02.2018 | Osnabrück | Hydepark
23.02.2018 | Heidelberg | Halle02
24.02.2018 | Zürich (CH) | Komplex 457
01.03.2018 | Magdeburg | AMO
02.03.2018 | Saarbrücken | Garage
03.03.2018 | Dortmund | Phoenixhalle
08.03.2018 | Stuttgart | Im Wizemann
09.03.2018 | Köln | Palladium
10.03.2018 | Erfurt | Stadtgarten
16.03.2018 | Berlin | Columbiahalle
17.03.2018 | Berlin | Columbiahalle
23.03.2018 | Rostock | Stadthalle