Review: Julia Viktoria
Schwedische Pop-Künstlerin Julia Viktoria
Julia Viktoria weiß, wie sie einen Pop-Song aufbauen muss: Ihre glasklare Stimme fügt sich zu wabernden Synthies, leichter Druck kommt vom Bass und den Drums. Nach gut einer Minute wie in „Stranger“ setzt ein Pop-Drop ein. Ähnlich zu einem House-Track wartet man dann 10 Sekunden auf den Drop, der dann auch folgt. Der Refrain folgt auf den Drop und es entfaltet sich ein recht schnell einbläuender Song, der hängen bleibt. Was mir sofort auffällt sind die nicht vorhandenen Kanten. Ein bisschen zu glatt und elektronisch kommt mir Julia Viktoria schon daher. Das wirkt erstmal alles viel zu einfach und berechenbar produziert.
Erst letztes Jahr veröffentlichte sie ihre erste EP, die auch den Namen „Stranger“ trägt. In fünf Tracks führt sie genau dieses Prinzip weiter: Perfekt perlend produzierte Pop-Songs reihen sich aneinander. Sie alle sind geprägt von Beziehungs-Schmerz, Trennungen und Sehnsucht nach der richtigen und ersten Liebe. Dennoch behalten sich die Songs eine positive Grundstimmung. Pop eben. Julia Viktoria spielt dieses Spiel schon sehr gut mit und ich muss zugeben, dass wir hier wieder eine sehr talentierte Newcomerin hören dürfen. Mal sehen, wohin sie ihr Weg noch führt.