Review: Guldimund
Däne Guldimund voll in Trance
Heute stellen wir den Dänen Guldimund aus Kopenhagen mit seinen Songs vor. Der Musiker hat ein wahres Gespür dafür, geheimnisvolle Melodien und Farbtupfer in seinen Songs zu verteilen. In den Videos seiner neuen Songs trägt er eine Gipsmaske. In „Dem, Vi Plejede At Være“ ist nur ein Auge frei. Das andere ist komplett von der Maske verdeckt. Guldimund gehört definitiv zu denjenigen Musikern, die ihre Musik zu 100% als Kunst verstehen. Es gehören nicht nur die Songs dazu, sondern auch die bildliche Ebene und das Visuelle. Das soll sich natürlich mit den Melodien und Songs fügen und eine Symbiose erschaffen. Das hat am Ende auch den Vorteil, dass das gesamte Konstrukt sehr emotionale Auswirkungen auf uns als ZuhörerInnen hat.
Im Februar 2021 hatte Guldimund sein Album „Dem, Vi Plejede at Være“ digital rausgebracht. Der physische Release war im Dezember mit Vinyl. So lange hatte es also gedauert, bis sein Werk auch als CD bzw. Platte erscheinen konnte. 9 Songs sind auf dem Album enthalten und jahreszeitlich passt das in alle Monate, in denen es stark nebelt und generell eher schon früher dunkelt. Wer klare und stringente Melodieverläufe sucht, der wird vergeblich suchen. Denn Guldimund weicht immer wieder innerhalb seiner Songs aus und geht vollkommen andere Wege. Kreuzt einfach mal einen anderen Weg und scheint sich dann völlig verloren zu haben. Bei „Små Fingre“ agiert er aber ganz anders, viel klarer und ruhiger. Am Ende findet er sich mitten in ruhigen Gewässern wieder, eine Trompete begleitet ihn und Guldimund scheint vollkommen in seiner eigenen Welt angekommen, wie in Trance.