Review: Agnes Matsdotter
Schwedsicher Pop von Agnes Matsdotter
So ziemlich alles an Agnes Matsdotter ist durchgestyled. Der Sound und auch die komplette äußere Darstellung: Es glitzert! Und diesen Glitzer überträgt sie auf ihre Texte und ihre unverstellt klare Pop-Stimme. Nach ihrem Debüt-Gig 2018 beim Festival „Where’s the music“ spielte sie auf mehreren Festivals und war Headliner bei Club-Gigs und anderen Konzerten. Ihre Musik wurde sowohl im nationalen als auch im lokalen Radio gespielt und landete auf den meisten redaktionellen Playlists von Spotify. Für so einen Kaltstart gar nicht mal so übel. Ende Mai kam mit „Salt“ ihre neue Single raus – ein Song über das Loslassen eines unnötig schlechten Gewissens und die Sorge darüber, was andere denken sollen, um sich stattdessen dem Leben und der Liebe hinzugeben.
Der Pop-Sound der Schwedin ist so wie man sich das bei Skandi-Pop Projekten vorstellt: Sehr glatt, treibend und durch die Electronica-Elemente wie Synths auch ziemlich kühl trotz alledem. In „Bara barn“ zeigt sie sich von ihrer sehr expressiven Seite und legt einen (zwar auf Schwedisch getextet) Song vor, der schnell ins Ohr geht. Sie kann aber deutlich reduzierter und trauriger wie sie in „Bråkar mig hel“ beweist. Agnes stellt hier unter Beweis, dass sie mehr kann, als nur nach vorn und Pop-Perlen produzieren. Ihre glasklare Stimme steht da sowieso über allem.