Neuveröffentlichung: Passenger – „Whispers“

Mit neuem Album auf den Boden der Tatsachen gebracht

Passenger mit neuem Album; Credit: Jarrad Seng

Passenger mit neuem Album; Credit: Jarrad Seng

Am 06. Juni ist es soweit und der Singer-Songwriter Passenger wird sein neues Album “Whispers” herausbringen. Angeblich bleibt alles so wie es war. Das Soundkartell sagt euch, ob das stimmt.

So ganz glauben können wir es nicht.
Wie soll alles beim Alten bleiben, ein Künstler vollkommen auf dem Boden bleiben, wenn einem ein solch großer Erfolg wiederfährt?
Mike Rosenberg alias Passenger war in 16 Ländern einsame Spitze. “Let Her Go” wurde in den Radios – leider auch in Bayern – rauf und runter gespielt und tummelt sich auch heute noch in den Playlisten der monotonen Radiosendern.

Endlich! Mögen wir da also auch hinausrufen. Endlich gibt es etwas Neues, das wir totspielen können. Doch so ganz haben wir bis dahin die Rechnung ohne den Briten gemacht, denn angeblich klingt das Album nicht nach einer “Erfolgs-Platte”. Angeblich hat er immer noch alle seine sieben Sinne beinander und macht ganz normale Musik, so wie er es vorher auch schon getan hat.

Dabei hat er nicht einfach nur normale Musik gemacht. Er hat den Folk in gewissem Sinne kommerzialisiert. Es gab einige Künstler, die sich seinem Genre anschließen und diese Entwicklung für ungesund und unangenehm empfunden haben. Doch Passenger tat so, als könne er für all das nichts.
Er hat sich eben mit “Let Her Go” effektiv verkauft. Und die Entwicklung seines Erfolgs stellte sich auch eher auf ungesunde Weise ein, spielte er bis vor wenigen Jahren noch als Straßenmusiker und hielt quasi seinen Hut den vorbeilaufenden Passanten hin.

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Dass er nun ganze Hallen füllt scheint da fast aberwitzig.
Doch Passenger hatte Recht mit seinem Erfolg. Es gab ja schließlich auch diejenigen Hörer, die ihn ja sowieso schon viel länger, als alle anderen kannten. “Damals war der noch nicht so eingebildet!” oder “Mein Gott, jetzt kennst du den erst?” mussten wir uns vorwerfen lassen.

Wir wissen nicht, ob es so schlau ist ein weiteres Album herauszubringen. Doch “Whispers” soll seine Art und Weise wie er zuvor schon musizierte fortsetzen. Alles wieder auf Anfang und geerdet sollen seine elf neuen Titel klingen. Die Gefahr ist eben eine überaus hohe Erwartungshaltung und diese Gefahr tut dem Album in irgendeiner Weise nicht gut.

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Klar, Titel wie der Opener “Coins In A Fountain” oder “Bullets” sind wundervolle Folk-Songs. Intelligente Texte und eine insgesamt ergreifende Lyrik erwartet uns. Die Stimme des Briten ist schon einzigartig. Einfühlsam und doch irgendwie pathetisch klingen seine Songs.

Es ist aber auch eine gewisse Gute-Laune Stimmung, die sich in den Titeln verbreitet. Fast sind wir dazu verleitet zu sagen: Das ist Musik, die niemandem weh tut.
Doch wir wollen dem Album nicht zu ungerecht werden, denn es ist schlicht eine gute Platte!

Passenger mit neuem Album; Credit: Jarrad Seng

Passenger mit neuem Album; Credit: Jarrad Seng

Schön und bis in die letzte Melodie ausgereift sind die Songs dem Briten gelungen. Doch so ganz vorstellen können wir es uns noch nicht, dass er eine solch große Halle wie das Zenith in München bis zum letzten Platz füllen kann, bzw. , dass das seiner Musik gerecht werden kann.

“Whispers” ist ein Album für die stillen Momente. Wenn wir mal einen Moment der Ruhe suchen und vor allem, würden wir den neuen Songs liebend gern im Sitzen lauschen. Ein kleines Café wäre passender, als eine so große Halle.

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Wie dem auch sei: Passenger macht in der Tat dort weiter, wo er aufgehört hat. Dazu müssen wir aber mal alle Erwartungen beiseite legen und uns einfach auf die Musik konzentrieren. Wer den ergreifenden Hit wie “Let Her Go” finden möchte, sucht vergeblich. Gerade das macht sein Album durch Titel wie “Start A Fire” oder “Scare Away The Dark” so charmant.

Vielleicht musste Passenger auch seine eigenen neu hinzugewonnen Fans bewusst auf den Boden der Tatsachen zurückbringen. Wenn das durch ein gutes Album gelingt, dann bitte mehr davon!

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