OK KID Interview

OK KID im Interview – „Wir sind alles andere als Senkrechtstarter!“

OK KID im Interview mit dem Soundkartell; Quelle: Markus Joachim

OK KID im Interview mit dem Soundkartell; Quelle: Markus Joachim

Vergangenes Wochenende hat das Soundkartell das Modular Festival in Augsburg besucht. Dabei spielten großartige Bands wie Thees Uhlmann, Exclusive, viele regionale Künstler und Bands aus Augsburg und am Samstag spielten auch die drei Gießener Herren von OK KID. Kurz nachdem sie am Samstag auf dem Festival ankamen, bekam das Soundkartell die exklusive Möglichkeit sich als einziger mit ihnen zu treffen. 

Obwohl wir als Presse keinen Zugang zum Backstagebereich hatten, bekamen wir die exklusive Möglichkeit im Backstageraum von OK KID das Interview zu führen. Noch eine gute Stunde war Zeit, bis um 17.45h ihr Auftritt losgehen sollte. Jonas, der schon einen Tag vorher auf dem Festival war und GERARD bei seinem Auftritt am Freitag gastierte, wirkte von der vorangegangenen Nacht noch etwas angeschlagen. Doch gaben sich alle drei, Jonas, Raffi und Moritz redlich Mühe und schenkten uns wundervolle 50 Minuten Exklusiv-Interview!

Soundkartell: Jungs, ich habe euer Album bereits schon etliche Male gehört und es zeigt sich bzw. hören wir darauf doch exakt den aktuellen Zeitgeist unserer 20 bis 30 jährigen Generation. Inwiefern war dieser Stil bewusst gewählt?

Jonas: Vom Alter her passen wir genau da rein, zwischen 20 und 30 so, aber ich schreibe ja jetzt nicht Texte so um. Und außerdem sind wir hier nicht als Sprecher einer Generation und schreib die Texte hier jetzt so um irgendetwas anzuprangern. Sondern das sind halt Sachen, die ich insbesondere selbst erlebt habe, die in meinem und unserem Umfeld überwiegend stattfinden und ja, vielmehr nun auch nicht. Ich kann jetzt schwer sagen, ob das jetzt der Zeitgeist ist, oder was meinst du jetzt genau?

 

Jonas von OK KID; Quelle: Markus Joachim

Jonas von OK KID; Quelle: Markus Joachim

 

Soundkartell: Hm, ja es geht dabei auch um die Themen, die ihr ansprecht…

Jonas: Mhm, also ich finde es ja schön, wenn die Leute mit unseren Texten etwas anfangen können und sagen, dass es ziemlich gut das Grundgefühl der Leute auf`n Punkt bringt. Das freut mich, wenn man das hört. Aber das ist jetzt nicht, eh, wenn ich jetzt schreibe dann denke ich nicht damit will ich jetzt die und die Leute erreichen. Also von mir zumindest. Das kommt von einem selbst.

Moritz: Klar, man kann das auch nicht authentisch konstruieren. Irgendwie, dass man sagt man nimmt jetzt ein Thema heraus, dass eventuell den Zeitgeist treffen könnte und konstruiert das dann.

Jonas: Wobei ja bei „Mehr Mehr“ schon ziemlich, wenn man es hört, natürlich dann auch…ehm…nicht konstruiert ist, aber es bringt`s halt schon krass auf`n Punkt, einfach. Aber trotzdem habe ich beim Schreiben nicht daran gedacht, ich will jetzt die Hymne für irgendwas schreiben.

 

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Soundkartell: An diesem Wochenende seid ihr Teil des Modular Festivals. Auch wenn ihr jetzt schon gut durchgestartet seid: Inwiefern bringen euch die im Sommer folgenden Auftritte auf Festivals musikalisch und persönlich hinsichtlich eurer Karriere weiter?

Raffi: Ja, ich glaub, in erster Linie freuen wir uns einfach drauf. Also wir freuen uns drauf, dass wir endlich mal wirklich viel Live spielen können. Und es wird ja auch auf der Festivalsaison auch Leute erreichen, die es noch nicht kennen und darauf freuen wir uns eigentlich. Und musikalisch bringt uns das insofern weiter, dass wir glaube ich im September nicht mehr großartig drüber nachdenken müssen was wir machen. Weißt, du wirst halt sicherer, du weißt wie die Zeit so zwischen den Liedern ist. Aber wir freuen uns einfach drauf!

Moritz: Auf jeden Fall! Es ist ja auch das erste Mal, dass du vor großem Publikum dein Album präsentierst! Das ist ja nochmal was ganz anderes, als dann, wenn das Album rauskommt. Und du guckst, wie funktionieren die Songs dann live und dann auch das Feedback von den Leuten direkt zu merken. Das ist ja das Schönste und deswegen macht man ja auch Musik.

Soundkartell: Es ist jetzt vielleicht ein bisschen krass, aber habt ihr euch schon Gedanken darüber gemacht, wie ihr auf einem etwaigen zweiten Album klingen müsst, um weiterhin so erfolgreich zu sein?

Jonas: Naja das Ziel von uns ist ja, ich weiß nicht, das primäre Ziel ist nicht Popstars oder Rockstars zu werden. Das Ziel ist es immer bessere Musik zu machen, die wir geil finden und die wir feiern. Und im nächsten Album einen Schritt heran zu gehen und dem näher zu kommen. Natürlich ist das Album für uns jetzt auch schon wieder alt, es ist ja schon über ein halbes Jahr im Kasten und viele Songs würden wir vielleicht so schon gar nicht mehr schreiben. Das ist auch das Schöne, dass man sich stetig weiterentwickelt. Und das Geile ist ja auch, wir gehören ja keinem Genre zu, wir können eh machen was wir wollen…

Raffi: Und zum Thema „Müssen“ ist es eigentlich so, es war auch beim ersten Album ja nicht so, dass irgendjemand gesagt hat „Hey, das muss so und so sein..“, sondern wir haben es halt einfach gemacht, waren dann auch in der glücklichen Lage, dass unser Label gesagt hat „Ja macht mal.“ Und von daher haben wir auch gar keine Zwänge. Ich mein, wenn du dich in eine Rolle begibst, in der du auf Zwänge reagieren musst, dann hast du aus unserer Sicht etwas falsch gemacht, weil dann klappt das auch nicht mehr so ganz….(Simone die Tourmanagerin kommt herein und fragt, ob die Jungs noch etwas aus dem Auto brauchen)

Moritz setzt wieder ein: Das Geile ist, wir haben jetzt eigene Studioräume und sind da ab Mitte Juni und ab September werden wir uns dann auch Gedanken über das zweite Album machen. Jetzt zwischen den Festivals wird`s wahrscheinlich schwierig noch etwas Anderes zu machen.

Soundkartell: Wäre man für etwas Neues so zwischen Festivals überhaupt „aufnahmefähig“?

Raffi: Ja auf jeden Fall. Ich mein es ist ja nicht so, dass man sich dann nur auf`s Livespielen konzentriert. Klar wir spielen jetzt dann schon recht oft, aber unter der Woche ist dann schon auch immer Zeit sich mit neuem Zeug zu beschäftigen. Wir haben ja sowieso unsere Ohren immer sehr weit offen (Jonas lacht).

Jonas: Ich find`s ja eh auch schön, dass man keinen Druck hat, dass man das Album machen muss. Und, dass dann dabei meistens auch immer die geilsten Song rauskommen, wo man eben nicht weiß „Woah krass, jetzt muss ich für das Album noch 3-4 Texte schreiben und wir haben nur noch einen Monat und das ist die Deadline. Das ist ja auch nicht geil und deswegen ist es auch schön, wenn man parallel noch etwas sammelt.

OK KID live auf dem Modular Festival; Quelle: Markus Joachim

OK KID live auf dem Modular Festival; Quelle: Markus Joachim

Soundkartell: Ihr habt ja euren Produzenten gewechselt bzw. jona:S, wie ihr vorher geheißen habt, gibt es jetzt ja nicht mehr. Stattdessen habt ihr eure Sachen jetzt mit Robert Koch und Sven Ludwig aufgenommen. Welche Rolle haben die beiden gespielt bzw. Was hat sich dort verändert?

Jonas: Ne, eigentlich gar nicht. Also wir haben auch mit dem Wechsel des Namens auch mit den Leuten gearbeitet mit denen wir schon vorher gearbeitet haben. Nur die Rolle von Robert Koch wurde eben größer. Hat dann eben am ganzen Album mitgewirkt und nicht nur bei einzelnen Songs und mit Sven haben wir das Album dann mit den zweien gemacht.

Soundkartell: Wie kam es dann, dass ihr euch von Jona:S zu OK KID gewandelt habt?

Raffi: Ja ne, ich mein Jona:S gab es ja schon auch lange davor und damals sind wir auch zu sechst oder zu siebt gestartet, dann waren wir irgendwann zu fünft und es stiegen dann noch zwei aus. Den Wunsch, den Namen zu ändern gab es damit dann auch schon länger. Es war vom Namen dann immer eher so, dass viele bei Jona:S auf eine Einzelperson geschlossen haben.

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