Nick Waterhouse
Nick Waterhouse „Never Twice“ Rezension
Heute stelle ich Euch das neue Album des US-Amerikaners Nick Waterhouse vor. Ihr werdet überrascht sein.
Meine erste Frage war: Wie macht er das nur? Wie macht er es gottverdammt nochmal, das seine Songs so klingen, als würde ich direkt eine Zeitreise in die Jahre zwischen 1920 und 1950 machen? Nick Waterhouse, nein seine neue Platte „Never Twice“ klingt so, als sei sie direkt aus dieser Zeit. Wie ein Import-Produkt. Als sei er mal eben in diese Zeit zurück gereist und hätte da die neuen zehn Tracks eingespielt. Mal eben schnell.
Aber nein es ist das Jahr 2016 und am 30. September wird sein neues Album erscheinen. Also keine Zeitreise, kein Zeitsprung. Aber beim Hören passiert der dann doch. Allein der Opener „It’s Time“ läutet diese Zeit ein. Da ist es dann auch wundervoll, dass er wie in „Straight Love“ die Tasten an der Orgel schwingt. Gerade hier klingt die normale MP3 so wie auf Platte. Wie auf Vinyl.
Die Instrumentierung ist ganz klassisch und da zaubert Nick Waterhouse mit seiner Gitarre ganz fabelhafte Rock’n’Roll und Swing-Tunes aus der Hüfte. Das Album wird spätestens nach dem dritten Track zum Selbstläufer. Es verrennt sich nicht. Im Gegenteil. Gerade in „Straight Love“ jammen alle beteiligten auch und da klingt Nick dann auch mal gerne wie ein Pendant zu Elvis.
Es ist unwahrscheinlich erstaunlich, wie gut die Musik von Nick Waterhouse runtergeht. Allerdings ist es irgendwann so, dass das Album berechenbar wird. Soll heißen, irgendwann weiß ich, wie das funktioniert. Es ist wie mit „Guterlaune-Musik“. Klar, hier sind richtig gute Musiker am Werk und die verstehen das auch. Trotzdem ist das hier grundsolider Rock’n’Roll. Das dritte Album „Never Twice“ weiß zu gefallen.
Auch wenn es hier vielleicht ab und an zu kalkulierend rüberkommt. Und auch wenn wie in „Tracy“ die Akkordfolge die von „Hit The Road Jack“ „geklaut“ ist. Das ist beste Swing-Rock’n’Roll Unterhaltung. Danke dafür.