Lesetipp: Depeche Mode – Eminem – Enya

True Heroes Of Music: schriftliche Liebeserklärungen an die Lieblingsmusik: von Markus Kavka, Antonia Baum und Chilli Gonzales

+ + + Achtung: jetzt doch mit Gewinnspiel + + +

Spannende Buchreihe aus dem KIWI-Verlag: Künstler/innen schreiben über ihre(n) Lieblingsmusiker/in

Spannende Buchreihe aus dem KIWI-Verlag: Künstler/innen schreiben über ihre(n) Lieblingsmusiker/in

Das Soundkartell gibt erneut einen kleinen Einblick in die neuesten (drei) Bücher des KIWI Verlags und Redakteur Wolfgang Baustian hat sich für Euch reingelesen.

Für die treuesten Fans unseres Musikblogs wird es keine Überraschung sein, dass ich mich wieder in die jüngsten Erscheinungen aus der KIWI Musikbibliothek reingelesen habe, da zwei Sets (hier und hier) bereits Berücksichtigung gefunden haben. Und auch dazu hat uns der KIWI-Verlag wieder je ein Buch zur Verlosung beigesteuert – mehr dazu am Ende des Artikels.

Da ich nun mittlerweile zehn Bände aus der Reihe gelesen habe, komm ich nicht daran vorbei, dass sich mir eine gewisse Kluft zwischen den weiblichen und männlichen Autoren (vier von Frauen, sechs von Männern geschrieben) auftut. Wobei auch hier eine Ausnahme die Regel bestätigt – aber dazu später mehr. Während die männliche Gilde in eher blumigen Worten ihre Erlebnisse mit dem jeweiligen Musiker oder der Band beschreiben, wo und wie es dem Zyklus ihres Lebens den passenden Soundtrack verpasst hat (halt mehr so der Blues des Lebens) und es sich mir eher wie eine Art spannendes Roadmovie präsentiert hat, schien der weibliche Teil der Autoren es mehr oder weniger wie eine wissenschaftliche Abhandlung anzugehen, in denen es sogar zum Teil weniger um die Musik ging, als mehr um die Autorinnen selbst und sich die Bücher daher für mich eher sperrig und trocken haben lesen lassen.

Das hat mich ein wenig an eine Zeit erinnert, in dem es total angesagt war, Umberto Eco zu lesen, weil es einfach irgendwie dazu gehörte. Ich es aber beim dritten Anlauf aufgegeben habe, „Der Name der Rose“ zu lesen, weil ich dem trockenen Erzähl- sowie dem ausschweifenden Schreibstil schlicht nichts abgewinnen konnte. Und ja, das alles ist natürlich wieder eine Sache des persönlichen Geschmacks, wie so oft wenn es um Kunst geht. Aber auffällig fand ich es trotzdem! Soweit zu meinen Thesen und zugehörigen Exkurs.

Okay, zugegebenermaßen habe ich mich diebisch auf das Buch von Markus Kavka gefreut, der über (wen auch sonst) seine absolute Lieblingsband Depeche Mode geschrieben hat. Was aber keiner Wertung gleichkommen soll. Des Weiteren schreibt die deutsche Autorin und Journalistin Antonia Baum über Eminem und der kanadische Musiker Chilly Gonzales über Enya, welches von Sophie Passmann übersetzt wurde, die selbst ein Buch über Frank Ocean in der Buchreihe hervorgebracht hatte.

Nun endlich zu den Büchern:

Markus Kavka - Depeche Mode

Markus Kavka – Depeche Mode

Markus Kavka – Depeche Mode
Wer sich nur halbwegs für Musik begeistern kann und dazu noch zufällig ein Kind der Achtziger ist, kommt an die Namen Kavka und Depeche Mode kaum vorbei. Der eine durch seine prägende Präsenz erst bei VIVA, später dann bei MTV. Die anderen, weil sie es geschafft haben, der Musikgeschichte ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken und noch heute für innovative und emotionale Musik sowie Acts stehen. Für Markus Kavka waren Depeche Mode ein steter Begleiter, immer unbeeindruckt von aktuellen Vorlieben sowie eigener Gesinnung. War es vielleicht am Anfang noch eine Romanze, wurde über die Zeit eine unerschütterliche Beziehung daraus. Natürlich traf er in seiner Karriere als Moderator mehrmals seine Heroen und hat letztlich sogar seine Traumfrau über die gemeinsame Liebe zur Musik von Dave, Martin und Andrew kennengelernt. Munter zu lesen, wenn auch mit wenigen Überraschungen.

 

Antonia Baum - Eminem

Antonia Baum – Eminem

Antonia Baum – Eminem
In Kürze würde ich den Inhalt des Buches bzw. die Meinung von Antonia Baum über Eminem so wiedergeben: Eminem, als junger aufstrebender und erster wirklich ernstzunehmender weißer Rapper genial und mit enormen Qualitäten als Poet gesegnet, später ausgepowert, destruktiv, einfalls- und phantasielos, eigentlich schon fast peinlich, da mittlerweile reich und upperclass, daher der Grundthemen seiner Rapperherkunft quasi entstiegen. Frauen- und Schwulenfeindlich war und ist er immer noch … daran hat scheinbar auch das „alt“ werden nichts geändert. Letztlich gelingt es aber Antonia Baum stets parallelen zwischen ihrem und dem Lebensverlauf von Eminem zu finden, wodurch das Buch dann doch noch die Kurve bekommt und Authentizität erkennen lässt. Allerdings fehlt mir ein wenig der Spirit der tieferen Verbundenheit, die mich besser durch das Buch getragen hätte.

 

Chilly Gonzales - Enya

Chilly Gonzales – Enya

Chilly Gonzales – Enya
Chilly Gonzales ist die oben beschriebene (männliche) Ausnahme bei meinem kleinen Autoren-Geschlechter-Vergleich. Ob es dabei daran liegt, dass besagter Musiker bekennender Fan von Fusion Jazz ist und selbst wahrlich kein Produzent seichter Musik mit geringem Tiefgang ist. Aber nach einem recht langem Einblick in Musikgeschmäcker, Popmusik an sich, der Bedeutung von Einschlafliedern sowie über die Auswirkungen von Jas und Neins, schafft es Chilly Gonzales ab Seite 60 endlich mehr auf die Person Enya sowie ihrer Musik einzugehen. Wie auch bei Antonia Baum erklärt es sich mir nicht wirklich, wo die tiefere Verbindung zu der Musikerin bzw. dem Musiker herrührt. Es fehlen mir einfach diese persönlichen Momente, eventuell emotional angeschwängert, die man z.B. immer wieder in seinen Erinnerungen mit genau diesem einen Lied in Verbindung bringt. You know what i mean?

 

Aber vielleicht mag es auch nur daran liegen, dass Musik einfach für mich etwas anderes bedeutet. Zuweilen benötigt für mich Musik keine tiefere Bedeutung, die Melodie löst sich gänzlich vom Text und forciert meine vorhandenen Emotionen je nach Bedarf. Zu mindestens dem hat Chilly Gonzales Bedeutung eingeräumt, in dem er auf diesen Umstand eingegangen ist. Aber zu behaupten „Schreibt man Songtexte der Bee Gees auf ein Blatt, wird jeder, der das liest, enttäuscht sein. Aber fast alle, die Geschmack haben, besitzen ein Buch mit Gedichten von Leonard Cohen.“ grenzt für mich dann doch an Überheblichkeit.

Auch wenn ich diesmal ein wenig kritischer an die Sache heran getreten bin, kann ich nicht oft genug sagen, wie ich mich über die Buchreihe und der Idee dahinter begeistern kann. Daher hoffe ich inständig, dass den bereits erschienenen zehn Büchern noch einige folgen werden. Denn das hat die Musik auf jeden Fall verdient!

Wer sich gerne ein Exemplar sichern möchte, hat nun die Chance dazu. Der KIWI-Verlag steuert dazu je ein Exemplar der drei Bücher bei und Ihr müsst lediglich Euren Favoriten nennen. Das könnt Ihr hier in den Kommentaren machen oder über unsere anderen Social-Media-Kanälen. Das Gewinnspiel endet am 13.11.2020 um 22:00 Uhr. Bei mehreren gleichen Wunschtiteln entscheidet das Los über die Vergabe der Bücher. Wir wünschen Euch viel Erfolg!

Eine Antwort zu “Lesetipp: Depeche Mode – Eminem – Enya

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