Rezension: Joshua Hyslop „Echos“

Songwriter Joshua Hyslop released neues Studioalbum „Echos“

Joshua Hyslop "Echos" Rezension - Fotocredit: Jesse Milns

Joshua Hyslop „Echos“ Rezension – Fotocredit: Jesse Milns

Mit „Echos“ erschien vor wenigen Tagen das neue Album des Songwriters Joshua Hyslop.

Vor gut zwei Jahren lief der Prozess für das Songwriting der neuen Songs an. 2016 war das. Ein recht schweres Jahr, wie er selbst auch sagt. Denn viel Gutes passierte nicht wirklich. So musste Joshua Hyslop einige Dinge erstmal verarbeiten. Die Nöte anderer Menschen gingen ihm sehr nahe und so steht nun das dritte Studioalbum des Kanadiers in den Plattenregalen. Eigentlich ein eher untypisches Album für mich. Von den seichten Songwriter-Klängen habe ich längst Abschied genommen. Das klingt ja doch alles gleich und ich muss mir nicht 60 Minuten lang die Ängste eines Menschen anhören, wenn man selbst mit einigen Dingen zu tun hat. Das ist so eine Phase. Dass jetzt aber Joshua Hyslop mit diesem Album um die Ecke kommt und ein softes Songwriting Album vorlegt, hat selbst mich überrascht. Die eigentliche Produktion begann 2017 im Februar in Vancouver. 11 Tracks entstanden in 3 Wochen. Eine recht kurze Zeit und genau richtig, um all die Emotionen gefasst zu bekommen. Hyslop flüstert fast immer. In der aktuellen Single „Fall“ möchte man ihn gar nicht stören und ich höre im andächtig zu. Gerade bei darin steckt eine emotionale Botschaft:

„Es geht um jemanden, der sich hoffnungslos fühlt und sich nicht sicher ist, wie er sich vorwärts bewegen soll. Es ist schwer, wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Das ist ein weit verbreitetes Schicksal. Ich weiß nicht, wie es ist, so etwas zu erfahren, aber ich kann als Beobachter darüber schreiben.“

Joshua Hyslop "Echos" Rezension - Fotocredit: Jesse Milns

Joshua Hyslop „Echos“ Rezension – Fotocredit: Jesse Milns

Richtig romantisch und emphatisch. Aber nicht so tief romantisch wie bei Ben Howard. Johsua Hyslop haut nicht ganz so auf die Tränendrüse und ist nicht ganz so kitschig wie James Blunt. Schwierig hier eine Balance zu finden und zu beschreiben. Klar ist das nicht jedermans Geschmack, aber der Kanadier möchte zunächst auch erstmal nur eines: Die Leute sollen ihm weiter zuhören. In die Platte eintauchen. Gerade durch eine solche Romantik gelingt das. Das ist definitiv schöne Kost für zuhause und den ruhigen Moment. Wenn man die Platte jetzt jemand anderes vorspielt, verändert sich der Eindruck schlagartig. Da wünschte man ihm ein bisschen mehr Kante und, dass er mit seiner so soften Stimme auch gerne mal ausbricht. Come on! So gesehen ist „Echos“ ein friedliches Album. Eine Platte, die zur Ruhe anstiftet und die möchte, dass man den anderen auch mal zuhört. Das vergisst man doch bei all der Hektik. Dass Joshua ein unfassbar guter Gitarrenspieler ist, wird dabei auf der Platte sehr gut deutlich. Man müsste ihn mal live erleben und sehen, ob er diese Softheit auch auf die Bühne bringt. Oder ob er sich dessen bewusst ist, dass er ein wenig Rohheit vertragen könnte. Wer sich ein bisschen einkuscheln will, ist hier genau richtig.

Holt euch das Album mit nur einem Click auf das Bild!

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