Rezension: A Tale Of Golden Keys – „Shrimp“

Nürnberger Indie-Pop Band A Tale Of Golden Keys setzt Story fort

A Tale Of Golden Keys releasen "Shrimp" - Fotocredit: Mari Ferrari

A Tale Of Golden Keys releasen „Shrimp“ – Fotocredit: Mari Ferrari

Mit „Shrimp“ erschien am 23. Februar das neue Album von A Tale Of Golden Keys und hier lest ihr, ob wie Platte geworden ist.

 

Nach „Everything Went Down As Planned“ erschien nun endlich das zweite Studioalbum „Shrimp“. Mit „In The Far Distance“ meldete sich das Indie-Pop Trio aus Nürnberg bereits im Jahr 2017 zurück. Die Liebe war wieder neu entflammt. Denn nach ihrem fulminant guten Indie-Album, folgt jetzt endlich die Fortsetzung ihrer Story. Zumindest farblich ergänzen sich die beiden Cover sehr gut. Hannes Neunhoeffer (Gesang, Gitarre, Klavier), Florian Dziajlo (Bass) und Jonas Hauselt (Drums) waren in letzten Jahren viel unterwegs. Vom Wohnzimmerflur bis hin zu den großen Backstage-Bereichen, haben sie dann wohl alles ein mal gesehen. Das bringt schon mal viel Reife ins Spiel und lässt das Album beim ersten Anblick und Höreindruck auf einem ganz anderen Level ankommen, als ein Debütalbum. Es ist schon so, dass man eine Band anders betrachtet und es ist hier wie bei einem sonst faulen Mathe-Schüler, der endlich mal eine 1 geschafft hat. Die Eltern in dem Fall das Publikum war entzückt, aber würde niemals nochmal eine solche Glanzleistung erwarten. Der Schüler, in dem Fall die Band, schafft aber den Kunstgriff, wiederholt vielleicht nicht die 1, aber hat für sich ein Produkt geschaffen, mit dem man mehr als zufrieden sein kann. „Shrimp“ ist keine Schulnote, sondern soll in meinen Augen eher verdeutlichen, dass wir es hier mehr denn je mit einer Band zu tun haben, die unwissentlich Gefallen daran findet, genial zu klingen.

Die Songs haben für mich trotz ihrer Schlichtheit, noch etwas mehr an Weite gewonnen. Gerade in „Gospel“ lassen sie viel Spielraum entstehen und es fährt sich ein sehr nachdenklicher Track auf. Den man textlich erstmal packen muss und dem die Band durch und durch einen Drive verleiht, dass ich stehen bleibe, wenn ich ihn unterwegs höre und den Blick einfach in die Höhe wandern lasse. Oder in der S-Bahn: Kurz das Bild, das sich einem bietet einfrieren lassen. Und dann ist da dieser geniale Übergang zu „White“ dem darauf folgenden Track. Er schließt sich nahtlos an „Gospel“ an. Perfekt. So baut man Spannung auf und fügt zwei Tracks, die eigentlich für sich stehen zusammen. Besonders schön ist ihnen da der Übergang dann im Song selbst gelungen. Noch nie sind 6 Minuten Spielzeit so schnell vergangen und man war die ganze Zeit dran und hat ihnen gelauscht.

A Tale Of Golden Keys releasen "Shrimp" - Fotocredit: Mari Ferrari

A Tale Of Golden Keys releasen „Shrimp“ – Fotocredit: Mari Ferrari

Nochmal alles geben, noch einmal traurig sein und all die Melancholie in sich hinein ziehen lassen.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass A Tale Of Golden Keys ein wenig weg sind von der Catchyness ihrer Vorgängersongs. Das Klavier gewinnt mehr und mehr die Oberhand und ich kann mir auf Anhieb weniger Melodien merken, als beim Vorgänger und Debütalbum. Das ist keine negative Eigenschaft. Es bedeutet nur, dass ich etwas länger brauche, um deren Konstrukte sehen und begreifen zu können. Das große Problem, das ich hier allerdings sehe, ist, dass die Intonation der Stimme, also die Stimmlage an sich dieses Mal deutlich flacher, also gleicher verläuft. So besteht die Gefahr, dass nicht viel passiert. Diese Einseitigkeit wird durch instrumentale Vielfältigkeit aufgefangen. Denn hier sind die Nürnberger üppiger geworden wie in „Will I Be The Last“ deutlich wird.

Den Schlusspunkt setzen A Tale Of Golden Keys mit „To Think“. Wieder ein Song zum staunen und innehalten. Sie tasten sich wie in ein dunkles Zimmer heran. Und wir spüren als Publikum jeden Schritt, jeden Atemzug von Sänger Hannes. Der perfekte Song um auch Live-Konzerte zu beenden. Hier merkt man richtig, wie abgeschlossen wird auf dem Album. Wie ein letztes Kapitel geschrieben wird. Nochmal alles geben, noch einmal traurig sein und all die Melancholie in sich hinein ziehen lassen. Dann wieder ausatmen und es ist vorbei. Dunkel und ein langsamer Fade zieht über den Song. Herrlich. Der perfekte Start in den März und somit auch für mich ins Frühjahr 2018.

Das Album könnt ihr Euch jetzt direkt mit nur einem Click und für nur 9,99€ kaufen!

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Tourdates 2018:

21.03.18 DRESDEN, Ostpol
22.03.18 BERLIN, Lido
23.03.18 NÜRNBERG, Z-Bau
24.03.18 WÜRZBURG, CAIRO
04.04.18 HAMBURG, Prinzenbar
05.04.18 KÖLN, Yuca
06.04.18 GÖTTINGEN, Nörgelbuff
07.04.18 MAINZ, Kulturclub Schon Schön
17.05.18 REUTLINGEN, Kulturzentrum franz.K
19.05.18 MÜNCHEN, Milla
20.05.18 ZELL, Oben Air Festival

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