Interview der Woche: Robert Koch von Robots Don`t Sleep

Ein Gespräch mit Robert Koch von Robots Don`t Sleep

Im Interview der Woche: Robert Koch von Robots Don`t Sleep

Im Interview der Woche: Robert Koch von Robots Don`t Sleep

Endlich ist es soweit und am 25.04 erblickt das Album “Mirror” von Robots Don`t Sleep das Licht der Welt. Das Soundkartell hat es sich bereits angehört und mit Robert Koch, dem wohl talentiertesten deutschen Producern und Musikern im Vorfeld der Veröffentlichung gesprochen.

Bevor das Album “Mirror” jetzt schließlich am 25.04 erscheinen wird, gab es scheinbar jede Menge Unfrieden, der mit dem Release gestiftet wurde. Deshalb hat es nun auch so lange gedauert, bis die Platte endlich bei Four Music erscheint. Leider Gottes mussten wir so lange darauf warten, so ist das Album eines der besten Alben eines deutschen Producers und Musikers zugleich.

Robert Koch ist der kreative Kopf, der nun von Los Angeles aus agiert und er hat mit “Mirror” zusammen mit LaMonica ein wirklich tolles Werk geschaffen. Wir sind begeistert von den 12 Titeln und würden das Album sofort für die Langspieler des Jahres 2014 vorschlagen. Besser wird es im Bereich Synth-Pop nicht mehr werden, so viel ist sicher.

Es sind gerade Titel wie “Without You” oder “Trouble”, die von Kreativität nur so strotzen. Das Konzept mit dem Robert dabei ans Werk gegangen ist und wie er auf Kritik von Menschen aus den sozialen Medien reagiert, darauf haben wir jetzt die Antworten parat, denn wir haben uns mit ihm im Vorfeld der Veröffentlichung unterhalten.

Soundkartell: Bevor jetzt am 25.04 das vierte Album “Mirror” erscheint, warst du Robert zuvor ausgiebig als Producer unterwegs. Inwiefern stellt die LP die logische Konsequenz deines bis dato künstlerischen Schaffens dar?

Robert: “Bereits auf meinem letzen Solo Album „the other side“ hat sich angedeutet dass ich vermehrt mit Vocals arbeite und auch Song Strukturen gegenüber sehr aufgeschlossen bin.
Das neue Album „Mirror“ verfolgt das Konzept mit Vocals und innerhalb von Song Strukturen zu arbeiten wahrscheinlich bisher am konsequentesten. Ich liebe auch gut gemachte Popsongs und höre durchaus nicht nur „Nischen-Elektronik.“ Ich bin Anfang der 90er mit MTV gross geworden und das hat mich bei aller liebe für neue und experimentelle Sounds eben auch beeinflusst.”

Soundkartell: Die neuen Tracks sind zwar allesamt elektronisch arrangiert. Aber dennoch hast du versucht das ganze auf eine neue Ebene des Songwritings zu heben. Wie müssen wir uns das vorstellen?

Robert: “Was mich gereizt hat war eben der Spagat zwischen eingängigem Pop und gut gemachter und interessanter Produktion. Popmusik muss nicht klingen wie Stangenware mit den immer gleichen Preset Sounds, auch wenn sie das leider oft tut.”

 

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Soundkartell: Welche Bedeutung hat das Wort “Konzeptalbum” für dich nun mit diesem Release gewonnen?

Robert: „Ich würde “Mirror” nicht als Konzeptalbum beschreiben, das täte den großen Konzeptalben der 60er und 70er Jahre Unrecht. Es hat kein inhaltliches Konzept.
Aber es ist ein Album, dass ein klares Soundkonzept verflogt: Eingängige Popsongs die im Kern eine zeitlose Qualität haben, gepaart mit einer modernen und nach vorne denkenden Produktion, die sich aber auch nicht bemüht besonders futuristisch oder total experimentell zu klingen. Im besten Fall kann man „Mirror“ auch in 10 Jahren noch hören und wird es immer noch gut finden können.”

Im Interview der Woche: Robert Koch von Robots Don`t Sleep

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Soundkartell: Nach welchem Konzept gehen die Titel wie “Trouble” und “Without You” inhaltlich vor?

Robert: “Beide Songs haben inhaltlich zwischenmenschliche Beziehungen zum Thema.”

Soundkartell: Es hat nun ganz schön gedauert bis “Mirror” so in dieser Form erscheinen wird. Sind es dann am Ende doch zu viele Störfaktoren von außen, denen man ausgesetzt ist, wenn man so wie du Robert an anderen Projekten beteiligt bist oder ist es noch nicht einmal das?

Robert: “Ich möchte ehrlich gesagt nicht darauf eingehen warum es fast 2 Jahre gedauert hat bis das Album erscheinen konnte.
Grade letztes Jahr war sehr schwierig. Ich möchte aber lieber nach vorne gucken und mich darüber freuen dass es jetzt rauskommt, statt in der Vergangenheit zu graben.”

 

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Soundkartell: Das Cover passt wundervoll zu den Titeln auf dem Album. Sie durchzieht eine durchgehende Düsterheit, die aber von den anderen elektronischen Elementen “aufgehellt” wird. Inwiefern befindet sich das Album in einer “doppelten Stimmungslage”?

Robert: “Meine Musik oszilliert immer zwischen 2 Polen: Digital und Analog, Vergangenheit und Zukunft, Dunkelheit und Licht. Ich denke, dass gerade die Kontraste und die Spannungen dazwischen eine große Energie erzeugen, zumindest für mich.”

SoundkartellRobert, vor kurzem hat eine Userin aus der Ukraine deinen persönlichen Status folgendermaßen kommentiert: “I`m from Ukraine if you know what it means and your music sometimes saves my mind from madness…” Inwiefern ist das ein Kompliment, das dich in deiner kreativen Schaffensweise ungemein bestärkt?

Robert: “Das ist unfassbar wichtig für mich, wenn mich Nachrichten von Leuten erreichen denen meine Musik auf die ein oder andere Art etwas bedeutet. Das bestärkt mich total darin weiter Musik zu machen, es ist wie eine Art von Kreislauf von Input und Output und die Feedback-Schleife ist dabei total wichtig. Grade eine Mail von jemanden aus einer Region die durch eine politisch schwierige Zeit geht ist da besonders toll, wenn es da scheinbar jemandem hilft sich mit meiner Musik ein ein Stück besser zu fühlen.”

SoundkartellLassen wir den Streit mit deiner Musik und dem Projekt mal außen vor. Wie schaut die weitere Planung mit Robots Don`t Sleep in diesem Jahr aus? Wirst du alleine weiter machen oder lässt du das einfach mal auf dich zukommen?

Robert: “Ich mache auf jeden Fall weiter Musik und auch in die Richtung die ich mit “Mirror” eingeschlagen habe.
Seit Januar 2014 lebe ich in LA. Ich brauchte nach 13 Jahren Berlin und einem eher suboptimalen 2013 mal einen Tapetenwechsel und bin umgezogen. Ich arbeite hier bereits an neuen Sachen, mit verschiedenen Leuten. Mal sehen was entsteht, vielleicht ein neues Album oder eine EP. Auf jeden Fall habe ich wieder viele Ideen und orientiere mich unter anderem auch Richtung Filmmusik.”

Soundkartell: Drei Gründe, warum mit “Mirror” der Sommer beginnt.

Robert: “1. Weil es Zeit wird. 2. Weil sich warten lohnt. 3. Weil für jeden mindestens ein potentieller Sommer Soundtrack auf dem Album dabei ist.”

Vielen Dank für das Interview und wir hoffen natürlich, dass „Mirror“ auch nach den Querelen nun großen Anklang finden wird. Es gehört zu den besten Alben, die ein deutscher Musiker seit langem produziert hat.

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