Feature: The Late Call

The Late Call Album “Your Best Friend Is The Night”

The Late Call im Interview; Fotocredit: Anna Ledin Wiren KLEIN

Ganz ruhig und mit einer leichten Tiefe beginnt The Late Call seine Single “Ten Minutes”. Einer der ersten Vorboten zum neuen Album, das am 02. Oktober erschien. Ein Instrument, welches ihn immer begleitet hat, stellt auch den Mittelpunkt seiner Songs auf der neuen Platte dar: Das Klavier. Eigentlich ist er dem Klavier gar nicht so vertraut, also dem Spielen des Instruments. Die Akustikgitarre beherrschte das Songwriting durchgehend und so ersetzte das Klavier jegliches Schreiben der Songs. Eine ganz neue Erfahrung und Perspektive erfrischten The Late Call in seinen Gedanken und innerhalb eines Jahres entstanden unzählige neue Songs am Klavier.

Eigentlich lebt The Late Call in Stockholm, doch für die Produktion zog es ihn nach Berlin. Dort sprudelten die Ideen geradezu aus ihm heraus. Freundschaften ist so zum Beispiel ein zentrales Thema. Er macht sich ständig Gedanken darüber und denkt darüber nach, wem man eigentlich vertrauen kann, wer einem wirklich in der Not hilft? Freunde gaben ihn in Berlin auch den nötigen Halt die Songs fertig zu schreiben. Für ihn entstand ein ganz neuer Sound, ein neues Künstler-Ich und als er im Studio Nord in Bremen war, wollte er sich von so viel Ballast frei machen. So einfach und reduziert wie nur möglich.




Ich war auch schon immer vom Klavier fasziniert. Habe mir ständig gewünscht dieses Instrument in und auswendig spielen zu können. Dazu zu singen? Eine Mammutaufgabe, die mit wirklich viel Übung verbunden ist. Umso mehr beeindrucken mich Musiker wie The Late Call. Er erschafft aus dem Nichts ein wirklich zutiefst eindrückliches neues Album. Mal ganz davon abgesehen, dass er eine wuchtig, klare Stimme hat, die an Chris Martin erinnert.
Besonders gut gefallen mir da “Viktoriapark, Berlin” und “Land’s End”. Hier reiht sich Song an Song wie eine Perle innerhalb einer Kette. Jeder dieser Perlen glänzt für sich und schafft in der Ansammlung etwas ganz Wundervolles.

Zu seiner neuen Platte haben wir The Late Call einige wichtige Fragen gestellt:

Du hast dich für dein neuestes Album für ein neues Instrument entschieden. Gab es Momente beim Songwriting in denen du ganz verwundert und erstaunt vor diesem Instrument standest?

The Late Call: Klar gab es die, zumindest am Anfang. Es ist vor allem der Klangcharakter und dessen Fülle in allen verschiedenen Lagen der mich inspiriert. Ich habe mich in den letzten Jahren recht ausschließlich mit dem Klavier beschäftigt und meine Gitarre kaum noch angerührt. Mittlerweile habe ich mich etwas entspannt und spiele und schreibe sehr gerne auch wieder auf der Gitarre.

Deine Songs sind äußerst reduziert, wirken einheitlich, stringent und haben eine gewisse Melancholie inne. Inwiefern passt der Release noch ganz vortrefflich in die Corona-Zeit wo wir uns doch so auf das Einfache besinnen mussten und merkten: Hoppla, so viel brauch ich doch gar nicht!?

The Late Call: Das Album ist lange vor Corona entstanden. Ich habe nie überladene Arrangements gemocht und daher ist das Album auch keine Offenbarung in Sachen Enthaltsamkeit. Ich habe den Minimalismus für mich, wenn man so will, einfach perfektioniert.

Kannst du dich noch an den Moment erinnern, als du deinen ersten Song für das Album wirklich fertig hattest und wie beeinflusste das die weitere Arbeit an deinen Songs?

The Late Call: Die ersten „fertigen“ Songs die ich 2016 am Klavier schrieb sind allesamt nicht aufs Album gekommen, aber ich erinnere mich wie gut es sich anfühlte Songs von Anfang bis Ende auf dem mir neuen Instrument zu komponieren, nämlich fantastisch. Und neu. Die zweite Single „True Friends Are Rare“ ist da eine Ausnahme, sie entstand ganz am Anfang und hatte das gewisse Etwas, dass es brauchte um mir selber zu zeigen, dass ich mich nach all den Jahren des Schreibens auch noch selber überraschen kann.

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