Feature: King Charles
Feature und im Interview: King Charles
Das neue Album “Out Of My Mind” des Songschreibers King Charles passt so perfekt in die aktuelle Situation rundum Corona: unvorstellbar, komplett außerhalb jeglicher Vorstellungskraft. Jeder muss sich damit arrangieren, für jeden ist das jetzt eine komplett neue Situation. Ganz unbewusst fällt der Release von King Charles in diese Zeit und dennoch passt es hervorragend, wenn wir uns seine 10 neuen Songs anhören.
Die eigentlichen Kernthemen in den Songs des britischen Songwriters sind Liebe, Einsamkeit, Sex und Suizid. Ich wollte schon fast sagen, dass das ja die typischen Themen eines Rockstars sind, aber King Charles, der eigentlich Charles Costa mit bürgerlichem Namen heißt hat eine schwere Zeit hinter sich. Psychische Probleme plagten ihn einige Jahre nach einem schweren Unfall im Jahr 2010. Künstliches Koma und eine sonst auch so wirklich trubelige Zeit, ließen ihn eigentlich nicht mehr ans Songschreiben denken. Doch Musik sind nun mal eben auch Musiker, weil sie unbedingt weiter kämpfen wollen für ihre eigene Sache. Natürlich hat er dann den Synthesizer ins Krankenhaus geschmuggelt und darauf ist ein Großteil seines Albums entstanden.
Ich muss ehrlich sagen ich empfinde es als äußerst schwer die Musik in den 10 neuen Songs zu begreifen. Die Melodien sind jetzt viel komplexer geführt, er legt sich längst nicht mehr auf eine oder zwei Arten der Instrumentierung fest. So gleiten einem die Songs regelrecht durch Finger wie Sand. Früher noch hat er uns mit seinem schmissigen Folk begeistert und dann mit seinem zweiten Album “Gamble for a Rose” seine ganze Extravaganz aufgezeigt. Der Falsettgesang, der ihn so einen wuchtigen Wiedererkennungswert verschafft bleibt in den neuen Songs erhalten. Nur: Werden die Songs jetzt tanzbarer. Nehmen wir zum Beispiel “Money is God”: Hier treibt ein ungeahnter Beat den Song und King Charles’ Sprechgesang macht den Song zu einem total verrückten Song. Wow, hier glitzert wieder alles! Könnte auch perfekt als Themesong zu einer Netflix Serie passen. Zu seinen früheren Songs kehrt er in “Melancholy Julia” zurück. Hier lebt er seinen alten Sound wieder auf und zaubert für uns eine Ballade, die unter die Haut geht.
Zum Album haben wir King Charles drei wichtige Fragen gestellt, die ihr hier nachlesen könnt:
I always remember your earlier songs with an incredibly positive extravagance. Where would you see yourself now with the release and statement of your new album there? Still in the corner of extravagance?
King Charles: I think the experience of listening to music can be as deep as you’re willing to go. I like there being extravagance in my songwriting and productions, I always have and this can be felt on the surface sounds or be more buried within the different layers of the music. This is a different sounding record to the last two and has a different appearance telling a different tale which is a a kind of self-portrait.
You said that you love the simplicity and snappiness of the songwriting for pop songs. How do you manage that this simplicity does not end in a banality like it often happens in pop productions?
King Charles: What I like is the cleanliness of some of these productions. The pop world can be pretty full on as a genre. There’s a lot going on so when the tracks are super tight, crystal clean melodies, efficient production it’s much easier for me to digest though everyone has their own tastes.
What role do you hope your release will play in this difficult time of social distancing, corona virus etc.?