Clouds Hill – 4. Stock, Wolke 7
Das Clouds Hill lädt ein
Nele war für Euch bei einer exklusiven Session im Studio Clouds Hill.
In der vergangenen Woche waren wir recht herzlich zu einem der Show Case Abende bei Clouds Hill eingeladen – eine Location über den Wölkchen Hamburgs, die eigentlich ein Studio is’ und dennoch das Gefühl vermittelt, man würde zuhause bei Omi auf dem Sofa kuscheln und es sich richtig schön gemütlich machen!
Irgendwo im Nirgendwo, aber Wolke 7 mit Elbblick
Um dorthin zu finden, irrten wir allerdings erstmal ’ne halbe Stunde durch die Gegend und sind dann aus lauter Verzweiflung und fehlendem Orientierungssinn Leuten gefolgt, die so aussahen, als ob sie ’ne Ahnung hätten (…)
Zu unserer Verteidigung – das Studio befindet sich irgendwo im Nirgendwo im Hamburger Süden in einem großen, gemütlich aussehenden Fabrikgebäude! Und das sieht nicht nur von außen so schnuckelig aus, sondern hat innen noch viel, viel mehr zu bieten. Im vierten Stock angekommen, erwartete uns ein Loft mit Bücherregalen, Plattensammlungen, gemütlichen Sofas, großen Stehlampen, bequemen Ohrensesseln, und, und, und. Reinster Wohnzimmercharme, oh wow! …Das sorgt nicht nur bei uns für Faszination, sondern auch bei sämtlichen Künstlern, die sich dafür entscheiden, ihre Platten dort aufzunehmen:
Das Recording Studio ist nämlich bekannt für seinen einzigartigen Charme! Die Künstlerin Teri Gender Bender zum Beispiel vergleicht ihre Zeit, die sie dort damals verbrachte, mit einem Besuch in Willy Wonkas Schokoladenfabrik. Sie wurde damals wie Familie begrüßt und behandelt. Wer sich dafür entscheidet, bei Clouds Hill an seiner Musik zu basteln, hat 24/7 Zugang zum Studio – perfekt für frühe Vögel UND Nachtschattengewächse. Trommelwirbel bitte, es kommt noch besser: unter dem Studio wartet eine riesige Etage mit absolutem Luxus, etlichen Aufenthaltsräumen und anderem sweeten Stuff auf die Künstler! Dazu gehören unter anderem sechs Schlafzimmer, ein riesiges gemütliches Wohnzimmer und eine Küche, in der alles an kulinarischen Experimenten möglich ist. So kann man das anstrengende, viel zu sehr unterschätzte Künstlerleben doch aushalten, hehe.
Family First
Und auch wir bekamen direkt das Gefühl, ein Teil der Clouds Hill Familie zu sein – Küchlein, Brause, Bier, Brause und noch mehr Küchlein… Am Eingang angekommen, wurden wir direkt empfangen und durch’s Studio geführt. Ein schnuckeliger Ort, um ewig zu verweilen, kreative Geistesblitze hervorzurufen und mit anderen Musikliebhabern über den neusten Klatsch und Tratsch zu philosophieren. Aber – das Schönste kommt ja noch – es folgten zwei Konzerte unterschiedlicher Acts, die live aufgenommen und im Studio mitgeschnitten wurden. Das Konzept dahinter ist einfach: Johann Scheerer, Mitgründer von Clouds Hill, lädt Künstler und Künstlerinnen ein, vor einem kleinen Publikum aufzutreten und ein maximal 64minütig langes Set vorzuspielen. Der Sinn des Ganzen ist, dass sich sowohl Künstler als auch Zuhörer auf die Individualität der Gegenwart konzentrieren, da an dem fertigen Projekt, welches schlussendlich auf Platte herauskommt, nicht mehr herum geschraubt werden kann.
Feen und Finnen
Es trafen immer mehr und mehr Menschen ein und versammelten sich in einem kleinen, feinen Studioraum mit Dachschräge, um die Live-Auftritte von Konni Kass und NEØV zu belauschen – zwei Acts, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.
Da wäre einmal Konni Kass, eine zuckersüße, feenhafte Erscheinung, die sonst immer mit ihren drei Jungs auftritt, doch an jenem Abend allein die Reise von den Faröer Inseln antrat, um uns mit feinster Musik zu berieseln. Man merkte ihr an, dass sie etwas aufgeregt war und sie wusste nicht so richtig, was sie dem Publikum erzählen sollte – das war allerdings überhaupt nicht schlimm! Denn als sie ansetzte zu singen, lauschten ihr alle ganz gespannt. Die liebe Konni hat eine unfassbar helle Stimmfarbe, mit der man sie in die gleiche Schublade stecken könnte, in der bereits London Grammar mit Florence & The Machine schmusen. Hinter ihren Songs stecken viel, viel Gefühl, Emotionen und Leidenschaft. Eine Mischung aus Elektro-Pop und Jazz, nur nich’ so schwer – perfekt, um die ersten Frühlingsgefühle im Bäuchlein zu wecken!
Die Jungs von NEØV hingegen überzeugten mit flockigem Indie-Pop, ziemlich schnell wurde es ziemlich heiß, als die drei Jungs die Bühne betraten und die Saiten schepperten – kein Wunder, denn NEØV gilt als größte Indie-Hoffnung Finnlands! Ihr luftig-leichter Sound wird gerne mal mit dem von „The XX“ verglichen, mich selbst erinnert er an Waldwanderungen durch Skandinavien, nach Fernweh und Wanderlust, viel grün und frische Luft… Die einen sagen so, die anderen so. Auf jeden Fall können wir uns darauf einigen, dass die Jungs es faustdick hinter den Öhrchen haben und man’s den Finnen ruhig mal gönnen sollte, Indie-Geschichte zu schreiben – horcht unbedingt mal rein, eine kleine, unauffällige Empfehlung am Rande!
So. Nachdem beide Acts das Studio zum Kochen brachten, wurden die letzten Brausevorräte geplündert, auch das letzte Küchlein weggeschmatzt und der Abend neigte sich allmählich dem Ende… Fazit: Wenn Du Künstler bist und das perfekte Stückchen Erde suchst, um neue fancy Mucke zu produzieren: Clouds Hill it is, 4. Stock, Wolke 7!