Albumreview LEYYA – Sauna

LEYYA releasen zweites Album „Sauna“

Leyya "Sauna" Rezension - Fotocredit: Meyrem Bulucek

Leyya „Sauna“ Rezension – Fotocredit: Meyrem Bulucek

Willkommen in der Sauna – das österreichische Trip-Hop Duo LEYYA präsentieren ihr neues Album “Sauna“. Österreichischer Elektro-Pop, der die Musikwelt zart um ein Must-Hear bereichert.

Verschwitzt und so wie Gott uns schuf sitzen wir da, roh und ohne Maske treten wir in Interaktion mit anderen Menschen. Sophie Lindinger und Marco Kleebauer sind das österreichische Duo LEYYA und haben mit Ihrem Schlagzeug in der Holzhütte im Sommer die Sauna erlebt und sich tiefere Gedanken darüber gemacht.

Viele von Euch werden diesen feinen Elektro-Pop bereits kennen. 2016 kam ihr Debüt “Spanish Disco“ raus und warf die österreichische Musikwelt erstmal aus der Bahn. Dazu kam dann im letzten Jahr direkt der wichtigste und bekannteste österreichische Musikpreis FM4 AWARD. Sehr verdient meine ich.

Schubladen waren gestern. Dieses Duo passt nämlich in keine und will da auch nicht rein. Früh haben beide mit Musik angefangen und arbeiten hart daran, ihrem Genre den letzten Feinschliff zu verpassen, deshalb musste auch die Albumveröffentlichung verschoben werden. Es passte alles noch nicht so richtig, also wurden die Songs nochmal bearbeitet. Finde ich richtig gut. Das hat was mit Selbstkritik zu tun und mit dem unverbrauchten Blick auf das eigene Werk.

Softer Elektro-Pop dringt an meine Ohren. Pop gibt immer so ein negatives Gefühl. Pop kann soviel sein. Denkste! Hier können wir hören was Pop wirklich ist! Ich fange mit der Auskopplung “Zoo“ an. Das Stück  kommt gar fröhlich und sehr groovig daher und eine sanfte und zurückhaltende Stimme fließt mit in den Sound ein. Ich bin bekennender Elektro-Fan. Aber da gibt es bekanntlich große Unterschiede. Hier fühle ich mich ein wenig an Portishead erinnert und tauche gerne etwas tiefer in dieses Album ein. Wo findet man schon eine Oboe in einem Pop-Song! Mit “Oh Wow“ haben sie ein ganz anderes Stück ausgekoppelt und beweisen damit einmal mehr, wie vielschichtig Pop sein kann, wenn man die Bedienelemente kennt. Schön schräg kommt der Song daher und lässt mein Herz höher schlagen.

Leyya "Sauna" Rezension - Fotocredit: Meyrem Bulucek

Leyya „Sauna“ Rezension – Fotocredit: Meyrem Bulucek

Downtempo-Elektropop wird das genannt. Das ist schon was feines. Die Musik drängt sich dem Hörer nicht auf, wirkt dabei aber auch gar nicht langweilig. Völlig Smooth und entspannt wie im Song “Solitude I’ve never been fun“ arbeiten die beiden mit allen Elektroelementen. Drums unterstützen wunderbar den Flow und geben den wabernden Elementen den Weg vor. Kennt ihr noch A Fine Frenzy? Klingt stimmlich und melodisch ein wenig danach. Das einzige was mir etwas schwer fällt, ist tatsächlich den Text zu verstehen. Die ruhige Stimme haucht teilweise die Worte raus und verschluckt elementare Teile, aber das ist gar nicht schlimm. Der pure Funk kommt mit der Single “Heat“ an meine Ohren. Wer den alten 60s Funk liebt, ist hier genau richtig. Super umgesetzt mit klaren Beat-Elementen und fließender Gesangsmelodie. Titel passt zum Albumnamen und die Auskopplung erscheint diese Woche und dürfte viele Radiosender sehr freuen. Und hier lässt uns Sophie auch an ihren Worten teilhaben: „Many people I should leave behind, focus on the ones that stayed beside.“ Wie wahr!

Wunderbar melancholisch und tragend kommt das Lied “In Your Head“ daher. Seicht werden wir in die Pop-Welt entführt bis ein Bruch uns aufweckt und in die Elektro-Schrägheit mitnimmt. Sehr gelungen ist das.

Mit 12 Titeln haben es LEYYA geschafft alles zu mischen, was die Elektro-Pop-Welt her gibt. Von melancholisch zu ironisch und sarkastisch greifen sie alle kleinen Stücke auf und bereichern uns mit einem richtig guten Album, was durchgehört werden kann, jeder Stimmung entspricht und sich fast schüchtern und unbemerkt ganz nach vorne bringt.

Das Album könnt ihr Euch mit nur einem Klick auf das Bild kaufen!

Wie ihr merkt, kann ich gar nicht genug loben. Ich freue mich immer über so junge Musiker, die so zart und unverbraucht Neues schaffen und die Musikwelt bereichern. Schließen möchte ich mit einem Statement der Band: „Sauna soll die Platte sein, bei der du die Farben raushörst!“

Live zu sehen:

Di, 31.01.2018 Linz (AT) – Posthof (Record Release Show)
Do, 01.02.2018 Dresden – GrooveStation
Fr, 02.02.2018 München – Milla
Sa, 03.02.2018 Darmstadt – Staatstheater
Di, 20.02.2018 Dortmund – FZW
Do, 22.02.2018 Hamburg – Häkken
Fr, 23.02.2018 Berlin – Lido
Sa, 24.02.2018 Nürnberg – Club Stereo
So, 25.02.2018 Leipzig – Täubchenthal

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