War Drums
Tolle Neuentdeckung aus Aarhus
Musikentdeckung aus Aarhus. Das Post-Punk Duo War Drums veröffentlichen ihre erste EP und das Soundkartell möchte Euch diese Neuentdeckung aus Dänemark mitsamt ihrem furchteinflößenden Bandnamen wärmstens ans Herz legen.
In Aarhus ticken die Uhren anders. Seitdem wir Anfang Mai dort waren, haben wir festgestellt, dass es in der Hafenstadt eine ganz andere Auffassung von Musik, Kultur und dem städtischen Leben dort gibt. Von Seiten der Universität wird das kulturelle Leben aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet. Es scheint harmonischer zu wirken und vor allen Dingen fördern sich Kommune und kulturell Beauftragte gegenseitig.
Dass das dazu führt, dass es in Aarhus eine Menge junger aufstrebender Bands & Künstler gibt, verwundert nicht. Eine weitere Entdeckung haben in den letzten Tagen mit dem Duo der Dänen War Drums gemacht. Hinter diesem furchteinflößenden Namen verbergen sich Carsten Hebsgaard Nielsen und Thomas Kring.
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Es mag in den aktuell eher unruhigen Zeiten etwas makaber klingen, denn so genannte War Drums dröhnen durch so einige Länder in den letzten Wochen und Monaten. Doch bei den Dänen handelt es sich um einen der wohl besten Post-Punk Sounds, den Dänemark hervorgebracht hat. Sie brechen vor allem mit althergebrachten Mustern und setzen ihrer Post-Punk Musik keine altbackenen schmetternden Gitarrenriffs entgegen. Für sie zählt einzig und allein die Macht der Synthesizer.
Gerade eben erst erschien mit „Wilderness Children“ ihre erste EP und darauf sind, wie der obige Titel „Moon Palace“ beweist, sechs krachende Tracks enthalten. In ihrer Heimat werden sie auch aufgrund ihrer tollen Live-Shows geradezu mit Lob überschüttet. GAFFA hat sie beispielsweise mit der höchsten Auszeichnung an verfügbaren Sternen bewertet und hätten sie noch mehr zur Verfügung gehabt, War Drums hätten sie bekommen.
Live gesellen sich noch zwei weitere Musiker an den Drums und am Synthesizer hinzu. Sowohl live, als auch auf Platte stehen sie für schnörkellosen Electro-Post-Punk, der vor allen Dingen auch von unkomplizierten und nicht allzu hoch stigmatisierten Vocals leben muss. Blechern wäre der vermutlich der vollkommen falsche Ausdruck und dennoch können wir ihren Sound mit „Industrial“ gut umschreiben.
Gerade in einer Zeit, in der kaum eine Band mal einen etwas kantigeren und ruppigeren Weg geht und auch die Musik von The Neighbourhood oder Nothing But Thieves im Radio immer salonfähiger wird, zeigen War Drums, dass sie mutig sind. Sie gehen gerne diesen unkonventionellen Weg und beweisen mit ihren Tracks wie „13“, dass das bestens funktioniert.
Fast neidisch blicken wir nach Dänemark und wünschen uns auch von Deutscher Seite aus etwas mehr Mut. Mut, nicht immer diesem Einheitsbrei hinterher zu rennen, immer auf der Jagd nach dem neuen Hype. Zu viele treibt hier die Suche nach der neuen sensationelle Neuentdeckung schlechthin. Dänemark macht es uns mal wieder vor und mit den War Drums gibt es mal wieder einen weiteren Stern mehr am dänischen Musikhimmel, der irgendwie anders glänzt, als der unsrige.