VELOJET – Indie-Pop, der mit allen alten Mustern bricht
VELOJET – Indie-Pop, der mit allen alten Mustern bricht
Vergangenen Donnerstag spielten sie zur Hauptzeit auf dem Frequency Festival und in der selbigen Woche veröffentlichten VELOJET ihre neue Single “Angeldust”. Wie sie und wie das neue Album klingen erfahrt ihr hier beim Soundkartell.
Wien hat sich bisher nur bedingt als musikalische Hochburg bewiesen. Das mag daran liegen, dass wir in Deutschland davon nicht viel mitbekommen, denn es gibt dort mit VELOJET eine Band, die mit ihrem psychedelischen Sound überzeugt.
Dies tuen sie einerseits mir der Veröffentlichung ihrer neuen Single “Angeldust” und jetzt auch mit Erscheinen ihres neuen Albums “Panorama”. Dabei vollzog sich nach drei erfolgreichen Alben, der Indie-Pop Band ein musikalischer Bruch. Waren die anderen Alben dem Genre Rock zuzuordnen brechen sie jetzt mit der Art und Weise, wie sie zuvor Musik gemacht haben.
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So kommt es wie es kommen muss und plötzlich sind nach drei erfolgreichen Alben und deren Konzerte dazu andere Dinge wichtiger. Reisen und ein unbändiger Forscherdrang durchdringt die Band und verdrängt das Verlangen ihre Konzerte zu einer langen Partynacht werden zu lassen. Gesagt getan. VELOJET machte sich auf zu Reisen nach Italien, Korsika. Es ging sogar ins ferne Indien und nach Thailand. Auf solch weiten Reisen gelangen auch wir oft ins Grübeln und überdenken Muster und Schemata, wie wir durch`s Leben wandeln. So geschah das auch bei VELOJET und sie probierten auf ihren Reisen neue Songideen aus. Eine befruchtende Zeit.
Aus ihrem früheren Sound wurde ein alles überstrahlender und zugleich psychedelischer Sound. Die Anmutung ihrer Songs – wie “Angeldust“ am besten beweist – wurde gleichzeitig mysteriöser und unberechenbarer. Dichte Soundwaaben durchziehen Refrains und Strophen. Dabei sind unverstärkte Gitarren ebenso von Bestandteil wie die mitreißenden Vocals der Band. Der Beat treibt dabei das gesamte Konstrukt voran und wird zugleich von weitläufigen Bläsern gestützt.
VELOJET klingen anders. “Trust Me” ist ein Beispiel dafür, wie sich der Sound grundlegend verändert hat. Wir fühlen uns fast schon an Bands wie Motorpsycho erinnert. Wir fragen uns allerdings, was genau die Band dazu bewogen hat ihren Sound so zu verändern? Vielleicht mag es auch daran liegen, dass VELOJET weit in den Norden gezogen ist, nach Schweden um dort die gesammelten Ideen aufzunehmen. Zu kitschig scheint die Vorstellung, dass sich die vier Österreicher komplett in die Wildnis verzogen haben, um dort den kreativen Moment der Stunde zu nutzen.
Äußerst sympathisch sind ihnen die neuen Songs gelungen. “Away!Away!” ist noch so ein Paradebeispiel. Dort klingen sie wie ein Hybrid aus Phoenix und eine entschleunigte Version des Two Door Cinema Clubs. Wir müssen schon sagen, dass die Musiker um VELOJET erwachsener, gar reifer klingen. So klingen ihre Songs teils auch passend für Filmsoundtracks. Gerade wegen ihre Fülle und Dichte der Instrumente. Dennoch scheint es in an manchen Stellen so zu sein, dass sie in Schweden eine größere Portion Salz vergessen haben. Manchmal wünschten wir uns mehr Drive und Beat in den Songs. “Cold Hands” hätte etwas mehr Bass und Mächtigkeit im Sound sicherlich nicht geschadet. So klingt der Sound an dieser Stelle etwas dünn. Jammern auf hohem Niveau ist das. Denn sie klingen genau dort in diesem Song wie die großen Kasabian. Diesen Vergleich müssen sie sich gefallen lassen. Sie begegnen ihnen auf Augenhöhe.
Mit “Panorama” landen VELOJET einen großen Wurf. Zum nun einsetzenden Herbst passen die wabernden Tracks allesamt. Zauberhaft die Vorstellung, den neuen Songs der Band zu lauschen und zu beobachten wie der Nebeldunst aufsteigt und sich wie ein Teppich über die Landschaft legt.
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