The Great Faults

Gitarre, Schlagzeug und Stimme – The Great Faults perfekt minimalistisch

The Great Faults, Fotocredit: Sascha Bertoncin

The Great Faults, Fotocredit: Sascha Bertoncin

Vor vier Wochen erschien mit “Trust Me” das neue Album der Indie-Rock Band The Great Faults. Sie klingen wie eine Band aus Großbritannien.

Doch sie klingen nur so. Denn in Wirklichkeit kommen The Great Faults aus Mühlheim an der Ruhr, also mitten aus dem Ruhrgebiet und nicht aus London-City oder gar aus den USA. Da waren wir wirklich krass erstaunt, denn als die CD ankam und wir noch nicht wirklich viel Biographisches wussten, dachte ich zu allererst schon, dass sie aus Großbritannien kommen. Der Sound war so britisch kratzig und auch angehaucht an die früheren Indie-Rock Tage.

Wie gesagt, das täuscht. Denn The Great Faults sind zwei Herren aus dem Westen Deutschlands. Die Bio liest sich ohnehin wie aus dem schicksalhaften Bilderbuch. Der Schlagzeuger Johannes Woodrow hat seinen Namen von Woodrow Guthrie, dem bekannten US-amerikanischen Folk-Musiker. Und dem nicht genug, verdankt der Sänger und Gitarrist Martin Arlo Kroll den Zusatz “Arlo” dem Sohn Guthries: Arlo Guthrie. Tja das passt dann halt aber auch perfekt zusammen.

Bei ihrem zweiten Album haben sie insgesamt 10 Tracks auf Platte gepackt und darauf mischen sie wirklich richtig tolle Weise Indie, Rock, Soul und Blues. Fast schon wie die legendären The Black Keys. Der Name musste an dieser Stelle einfach fallen, dem Namedroping zum Trotz! Da ist der Opener der Platte “World Goes By”. Wer da nicht denkt er wäre in einer britischen Kneipe oder würde wahrhaftig vor vollbärtigen Briten stehen, bei dem weiß ich auch nicht. Hier hacken sie schön rhythmisch ihre Gitarren ab und lassen sie staccatohaft im Gesang wie bei Alt-J treiben. Richtig entzückt waren wir von ihrem Song “Simple” Das ist genau die richtige Mischung aus früheren Kings Of Leon Songs und denen von The Black Keys.
Dass hier der Bass fehlt merken wir kaum. Diese Frage werden sie wohl auch in jedem ihrer Interviews beantworten müssen: Wie zur Hölle schaffen sie es einen solchen Sound zu kreieren? So erdig. So bodenständig und crunchy. Ganz ohne Bass.

Das Album ist in seiner vollen Länge etwas sparsam produziert. Was heißen soll, dass es an den Tiefen und auch an den eindeutigen Höhen fehlt. Aber gut, das mokieren wir aber auch nur, weil wir es nicht mehr anders gewohnt sind. The Great Faults machen es endlich mal anders. Sie agieren deutlich abgespeckter als andere Bands und bekommen einen Sound aus ihren Instrumenten gezaubert, dass wir nur staunen können. Das neue Album ist eine Wucht und knallt so richtig rein. Von dem Indie-Rock hätten wir gerne noch mehr!

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