Afrikan Boy
Londoner Grime und klassische Sounds aus Nigeria – Afrikan Boy „The ABCD“
Das nächste Album. Hierzu haben wir uns das Debütalbum “The ABCD” von Afrikan Boy vorgenommen. Es ist nicht so ganz klar, was einen dort erwartet.
Ganz klar war uns nicht, was uns dort auf dem Debütalbum des Musikers aus Großbritannien erwartet. Es hat definitiv etwas mit Grime zu tun. Heißt trappige Beats und Rhythmen. Und dann ist da noch der Rap-Gesang von Afrikan Boy. Los ging es bei ihm so richtig, als sein Song “One Day I Went To Lidl” richtig krass in UK einschlug. Als ein kleines One-Hit-Wonder spielte er zahlreiche Gigs und das auch mit M.I.A..
Vor über vier Wochen, am 29.05 war es nun soweit und Afrikan Boy hat sein erstes Album released. Und darauf erwarten und 15 teilweise ganz unterschiedliche Tracks. Da ist zum Beispiel die riesen Nummer “M.I.A.” drauf. Einen größeren Ohrwurm haben wir schon lange nicht mehr gehört. Aber er geht auch trashig zu Werke und so verpackt Afrikan Boy einige Rap-Lines und Beats einfach mal so in seine Songs. Der darauf folgende Track “Spell It With K” zum Beispiel. Da packt Afrikan Boy einige Skills aus.
In Deutschland würde sich jetzt ein Politiker hinstellen und sagen: “Afrikan Boy ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche Integration…”. Da hat er auch Recht, denn Afrikan Boy kam damals als Flüchtling nach London und musste sich mit Ach und Krach durchschlagen. Das Thema “Flucht” und “Flüchtlinge” ist seiner Musik immer noch präsent. Er verarbeitet aber auch die Zeit in Nigeria, also das Land, woher Afrikan Boy ursprünglich kommt. So entstehen teilweise ziemlich trashige Tracks wie “Grab Your Bottles” oder aber auch der etwas lusitgere Track “Who Stole Your Visa”. Wir merken es ganz extrem, dass beide Einflüsse hier auf dem Album aufeinander prallen. Da ist einmal der Grime aus London und der doch sehr klassisch wirkende Sound aus Nigeria.
Das Album ist unglaublich abwechslungsreich. Es wirkt wie eine Ansammlung ganz unterschiedlicher Tracks, die er mit ganz unterschiedlichen anderen Künstlern produziert hat. Von den 15 Tracks ist zwar nicht jeder Song etwas für uns, aber einige Tracks gehen wirklich gut ins Ohr und der Style unterschiedliche Einflüsse zu vermischen gefällt uns richtig gut! Auch wenn für uns der Sound ab und an zu trashig ist, fallen Tracks wie “M.I.A.” oder eben “Who Stole Your Visa” sehr positiv aus der Reihe.
Auch richtig gut gefällt uns das Engagement. So kam es zum Beispiel am 17. Juni im Ballhaus Naunynstraße in Berlin zu einer Aufführung eines Theater- und Musikprojekts von und mit 13 jungen Flüchtlingen und postmigrantischen Jugendlichen. Afrikan hat das ganze mitentwickelt und bei der Verwirklichung des Projekts geholfen.
Afrikan Boy – M.I.A featuring Adio West (OFFICIAL VIDEO) from Yam Records on Vimeo.