Sergeant Pluck Himself
EP of the Week: Sergeant Pluck Himself – „Overhead“
Am 26. Februar erschien mit “Overhead” die neue EP der Progressive-Rock Band Sergeant Pluck himself aus Dobersberg in Niederösterreich. Das Soundkartell hat sich reingehört und sie zur EP of the Week gekürt.
“You can be the Fisherman’s Friend”, damit beginnt die EP der Österreicher. Und die drei jungen Herren steigen damit so gesehen voll auf’s Brett. Denn mit dem Opener der neuen EP “Overhead” geht es direkt und unumwunden zur Sache. Was mir sofort aufgefallen ist, war die unglaubliche gute Produktion. Die Wärme und Druck hinter den Vocals von Sänger Matthias Ledwinka haben den Effekt, dass ich sofort bei der Sache bin. Ganz Ohr sozusagen.
Ich war ohnehin sehr überrascht, wie ich erfahren habe, dass mit “Overhead” eine neue EP erscheint. Gerade Sänger und Gitarrist Matthias Ledwinka hat ja gerade mit dem Projekt Lausch eigentlich genug zu tun. Aber nein, mal eben schnell wurden da sechs Tracks produziert und eingespielt, die Sergeant Pluck himself zu einem heißen neuen Anwärter machen, was geradlinigen und wirklich gut produzierten Progressive-Rock und Alternative betrifft. Hach wie war ich überrascht, dass es endlich mal wieder eine Band geschafft, dass ich vom Indie-Pop wegkomme. Endlich wieder Gitarren, die so gespielt werden, wie sie gespielt werden müssen: Klare Riffs und Akkordfolgen. Kein Geschrei oder zwanghaft aggressives Gesinge. Und: Immer wirklich super passende Intros zu den Songs. Besonders gut aufgefallen ist mir das bei “Follow”. Das ist zwar ganz klassisch arrangiert. Aber genau auf diese klassischen Elemente muss man eben auch mal zurückgreifen können. Das mag auch daran liegen, dass die Band mittlerweile 15 Jahre lang so schon zusammenspielt. Harmonischer könnte es gar nicht zugehen. Der Song mit dem ulkig österreichischen Titel “Sigmundsherberg” lässt Sergeant Pluck himself mal ganz ruhig und balladisch rüberkommen. Aber allein welches Sound-Konstrukt sich da im Hintergrund aufbauscht, ist das eine wuchtige Ballade, wie sie schöner nicht sein könnte.
Akustisch geht es dann gen Ende der EP zu. In “God Natt” packen die Niederösterreicher auch mal ihre Akustikgitarre aus. Das rundet die EP nochmal ab und lässt “Overhead” nicht ohne Grund zur EP of the Week werden. Besser können 15 Jahre Bandgeschichte nicht eingeleutet werden.
Wer die EP auf ihrer Bandcamp-Seite hören möchte, kann dies hier tun.