Review: Mika Rose
Mika Rose liefert sinnlichen Pop
Mika Rose kommt eigentlich aus einem anderen Bereich. Ihre Karriere startete als Streaminerin auf Twitch. Schon auch als Musikerin, aber das lief einfach erstmal so nebenher. Dass die Schwedin nun im letzten Jahr ihre erste EP „LOVE REHAB“ rausgebracht hat, stützt ihren Plan mit der Musik endlich Fuß zu fassen und auch die Bühnen zu bespielen. Da war es durchaus hilfreich, dass sie von ihrer Wohnung in Stockholm aus eine Community aufgebaut haben. Das ist ja ohnehin extrem wichtig geworden für Musiker:innen und zeigt, wer das drauf hat, hat einige Vorteile gegenüber Bands und Musiker:innen, die dieses Thema unterschätzen oder gar nicht erst angehen wollen.
Die Schwedin liefert ziemlich sinnlichen Pop mit einem düsteren Vibe, den sie zum Beispiel in „you better hurry“ perfekt auf den Präsentierteller liefert. Der Beat geht eher langsam und man vibed mit ihr smooth mit. Jeder Song auf der EP vermittelt einen bestimmten emotionalen Zustand, der die Zeit gegen Ende einer Beziehung und nach einer Trennung widerspiegeln kann. Die EP beginnt auch mit einem Song, der sich damit befasst, wie es sein kann, eine Beziehung mit jemandem mit einer Geisteskrankheit zu haben, was Teil aller Nuancen dieser Songs ist. Mit jedem Lied wird deutlicher, dass sie von Traurigkeit zu einer Überheblichkeit übergeht, die entstehen kann, wenn man merkt, dass man weitermacht. Da passt der Name der EP wie die Faust auf’s Auge. Es dreht sich nunmal vieles um Liebe, Beziehung und Sinnlichkeit. Und genau das legt sie mit Herzblut und Gefühl in ihre Songs. Es bleibt abzuwarten, welche Rolle Mika Rose noch spielen kann. Mit weiteren Releases landet sie in jedem Fall auf meiner Watchlist.