Review: Bleak Soul
Soloprojekt Bleak Soul
Benjamin Langford-Biss war früher Bestandteil der Band As It Is. Jetzt wandelt er auf Solopfaden und schlägt deutlich psychedelischere Sounds ein. Sehr stark Gitarrenriffs geprägt und für den ein oder anderen auch erst einmal Geschmacksache. Denn die Vocals stehen nich im Fokus seiner Musik. Vielmehr die Zusammenarbeit mit den anderen Musiker*innen in seinem Projekt. Er sieht es aber dennoch als sein eigenes Projekt an und nicht als Band. Wenn man die Songs wie „Forever ago“ hört mag das etwas komisch anmuten, so spielt er ja nicht jedes Instrument alleine. Die Band im Nacken tut ihm schon gut, denn der Bass, Drums und die andere Gitarre verleihen seinem Sound nochmal ordentlich Druck.
Dennoch hängt über allem etwas Mystisches. Dröhnende Gitarren und sein Gesang, der ja eher aus dem Metalcore stammt, drückt zum Beispiel bei „Learning to Cope with Nihilism“ durch. Dass er aus Brighton kommt, vermag man erstmal nicht zu denken. Das klingt eher sehr nordisch, düster und man denkt: Ah aus Finnland eventuell. Aber Bleak Soul belehrt uns eines besseren. Zu Buche stehen zwei Alben und man merkt, dass er richtig Bock hat, sich als Solomusiker auszutoben. Er mixt Genres und hat sichtlich Spaß an der Gitarre und am Mikrofon. 2019 ging es für ihn solo los, nachdem er über 8 Jahre lang mit der vorherigen Band ständig auf Tour war. Mentalen Schmerz und die Probleme, die er nach der Trennung von seiner Band hatte, verarbeitete er in dem ersten Album. Da verwundert es nicht, wenn er sich an den Ambient-Soundlandschaften ausprobiert und Heavy-Rock das Mittel seiner Wahl ist. Aber auch Einflüsse aus dem Jazz und 80er Jahre New Wave spielen hier eine Rolle. Wohin der Weg von Bleak Soul noch führt? Das werden wir noch sehen, er bräuchte in jedem Fall mal ein paar Live-Auftritte, damit wir ihn hier in Deutschland noch mehr registrieren.