Please Madame „Angry Boys, Angry Girls“
Please Madame „Angry Boys, Angry Girls“
Vergangene Woche erschien mit “Angry Boys, Angry Girls” das neue Studioalbum der Salzburger Indie-Rock Band Please Madame. Es umfasst 13 neue Tracks, die im Gegensatz zum Vorgängeralbum in jedem Fall nachdenklicher angelegt sind. Es ist nun aber nicht so, dass die Jungs derart ins Grübeln geraten, dass sie aus der depressiven Stellung nicht mehr herauskommen. Nein, ganz im Gegenteil. Sie befreien sich in diesen 13 Tracks von ihrer eigenen Wut und wissen mit ihrem begeisternden Indie-Sound zu überzeugen. Wer die Band auf ihren Socials verfolgt, wird sowieso schnell merken, dass das hier Frohgemüter sind. Immer wieder funny. Erst kürzlich ging es für sie nach Italien und so wie sich die Band dort in ihren Stories präsentiert, muss das in meinen Augen aussehen. Spielerisch und man merkt einfach, dass Please Madame sie selbst sind. Keine statischen Posts, man lernt die Jungs sehr gut kennen und möchte am liebsten mit dabei sein on the Road.
Wie es der Titel des Albums schon verrät, nimmt sich die vierköpfige Band dem Thema Wut an. Es geht eher darin, dass in der Wut keine Zerstörung liegen muss. Sie kann schöpferisch und gestalterisch genutzt werden. Die Botschaft ist ganz klar: Wenn du wütend bist, schaffe Veränderungen, die dich glücklich machen. Mach deine Welt und die der anderen zu einem besseren Ort. Super sympathisch und daran können sich einige wütende Songwriter oder Rapper ein Scheibchen von abschneiden.
Gemeinsam mit den Produzenten Georg Gabler (u.a. Mondscheiner, Mother’s Cake) und MarioFartacek (Mynth, Good Wilson) arbeitete die Band bereits seit 2019 akribisch an “Angry Boys, Angry Girls”, das vom eben genannten Kollektiv gemischt und von Martin Scheer (Steaming Satellites, Avec,uvm.) gemastert wurde. Endlich ist das Baby also da!
Der Sound von Please Madame wirkt alles andere als 2 Jahre alt oder gar älter. Wir haben es hier mit modernem Indie-Rock zu tun, der hin und wieder wie in “Mary-Ann” einen deutlichen Pop-Farbtupfer bekommt. Vielfältig und alles andere als kurzweilig wirken die 13 Tracks. Es ist ja ohnehin eine stattliche Fülle an neuen Songs. “Swim” wartet mit Indie-Hymnen auf, die man schon lange vermisst hat und in denen man sich jetzt endlich bei ein paar Bierchen live in den Armen liegen kann. Please Madame liefern mit “Angry Boys, Angry Girls” richtig ab und haben ordentlich an sich arbeitet. Das zahlt sich aus: Mehr Reife, mehr Beständigkeit und geerdete Indie-Sounds. Das macht wirklich Bock und das darf auch gerne live in DE bestaunt werden.