NIAS – Berliner Pop für die großen Momente
NIAS
Wir verlassen der guten Musik gedrungen mal wieder das schöne Bundesland Bayern, und reisen in die hippe und sexy Hauptstadt, Berlin. So ziemlich alles, was Berlin in den letzten Jahren angefasst oder produziert hat wurde zu Gold. Von der Hauptstadt aus werden etliche entscheidende Fäden der Musikbranche gezogen, und stets neue Trends gesetzt.
Auch was die Musik betrifft, spielt Berlin schon lange in der obersten Liga mit und macht Standorten wie London oder Brighton mächtig Konkurrenz. Natürlich kann man jetzt auch sagen, dass alles was Berlin produziert hat auch gut gehyped wurde und dass vor allem immer diese Glitzer-Glitter Indiegirls mit Stirnbändern den Bands hinterher laufen. Die nächste Band NIAS ist so gut, dass sich das Soundkartell wie gesagt notgedrungen anderen Bundesländern zuwendet. NIAS steht in Berlin in den bekannten Kreisen mittlerweile für große Popmusik!
NIAS sagt zwar selbst, dass sie jenseits von irgendwelche Szene-Hypes anzusiedeln sind. Mit der Musik, die sie auf ihrem selbst betiteltem Debütalbum von sich geben, kommt man aber nicht an ihnen in den Hype-Szenen vorbei. Das Projekt NIAS begann als sich Sänger, Gitarrist und Songwriter Nikolas Tillmann und der Drummer und Producer Milian Vogel in ein Studio einschlossen und darin musizierten. „Gott sei Dank!“ muss man da schon sagen, denn als auch noch der Multiinstrumentalist Georg Wende im Jahr 2010 zu der Band stoß, stand der Karriere nichts mehr im Wege und man begab sich auf die Bühnen. Popmusik ist es zu großen Teilen, was man auf ihrem Album „NIAS“ hört, und in der Presse fallen bereits Vergleiche mit großen Bands wie Metronomy oder Bloc Party. Diese Vergleiche fallen ganz bewusst und müssen auch aufrecht erhalten werden, denn NIAS klingt auf dem Debüt richtig großartig. Eröffnet wird der Reigen von der Nummer „She Would“ und schon schwirren eigentlich eher Größen wie WhoMadeWho mit. Diesen ähneln sie sehr stark und spricht nur für die Band.
„She Would“ ist perfekt eingespielt, und wenn man es nicht wüsste würde man deutlich mehr Menschen an den Instrumenten vermuten als jene oben genannten drei Herren. So ausgefeilt und perfekt ausgefüllt klingt der Track. Diesen Titel gibt es zudem in insgesamt drei Remixen zu bestaunen. Der beste von diesen ist der Saint Pauli Remix. Hier passt einfach alles, Synthesizer und die eindrucksvolle Stimme von Nikolas fügen sich äußerst stimmungsvoll zusammen. Schade, wenn der Track nach knapp vier Minuten ausläuft. Vor wenigen Wochen haben die Berliner dazu sogar ein Video präsentiert, das grandioser nicht sein könnte!
Doch es geht ja mit „To Get Lost“ professionell gut weiter. Ein treibenderer Beat und eine aufopferungsvoll wummernde Gitarre geben in den vier Minuten alles. Gute zwei Minuten geht das so munter weiter, bis der Musik dann wortwörtlich die Luft auszugehen droht. Alles verlangsamt sich dramatisch und wird auf einige wenige Instrumentarien reduziert. Aber nicht lange, denn ab 2:30 Minuten setzt Nikolas Gesang wieder ein, und alles baut sich so spielerisch und musikalisch wieder auf. Jetzt nimmt „To Get Lost“ wieder Fahrt auf und gibt bis zum Ende nochmals alles. Genau jetzt ist man an einem musikalisch magischem Punkt angelangt, denn man will weiter hören um jeden Preis. Und das schon nach zwei Tracks! Zwar klingen jetzt Songs wie „Made Up“ oder „The Blink“ etwas ähnlich, aber bei „Made Up“ kann man schon nach kurzer Zeit den Refrain mitsingen und der bleibt bei seiner Anmutung auch im Ohr.
Extrem lässig und abgebrüht kommt auch „The Blink“ daher. Alles klingt so, als ob NIAS schon zig Platten produziert hätte, aber trotzdem bleibt der Sound so erfrischend wie ein riesiger Schluck Eiswasser. Beinahe alle Tracks bauen sich so wundervoll auf, NIAS hat z.B. auch in „Rainwashed“ auf viele Kleinigkeiten geachtet. Gekonnte Rhythmuswechsel folgen perfekt getimed aufeinander und fordern einen zum Tanzen und Träumen auf. Auffällig schön ist bei NIAS auch, dass sie nicht einfach irgendein Indie-Pop Gedudel von sich geben, sondern man merkt von jeder Sekunde bis ein Song ausläuft, wie viel Energie, Leidenschaft und Kreativität sie in die 11 Tracks gepackt haben. So will man das bei einer Band haben, auch wenn sie natürlich noch neu auf dem Markt ist. Mittlerweile möchte man es eigentlich gar nicht glauben, dass NIAS aus Berlin kommt und eben nicht aus London, Kopenhagen oder Brighton.
Mit „Cut“ haben NIAS noch einen wunderbaren Track auf das Album gepackt. Diesen Titel muss man unbedingt enorm laut aufdrehen, sonst kommt der so glänzende Bass nicht ausreichend zur Geltung. Auch hier muss man sich gut zusammenreißen, nicht mit zu tanzen. Doch hier sollte man seiner Tanzwut freien Lauf lassen.
Ein nahezu perfektes Debüt haben NIAS da hingelegt. Auch wenn die Vergleiche mit Bloc Party und Metronomy da sind, NIAS klingen dennoch für sich gesehen anders. Ob jetzt deutlich besser oder schlechter, sei mal dahin gestellt, wichtig ist, dass man bei NIAS hört, wie viel Spaß sie sichtlich und hörbar an ihrer Musik haben. Und das setzen perfekt um, indem sie wie NIAS klingen.
Da es zum Glück immer noch CDs zu kaufen gibt, sollte man diese wunderbare Band in jedem Fall unterstützen und das so gelungene Album der Berliner kaufen. Man tut der Band einen Gefallen und natürlich einem selbst.
Wer die schon gut gewachsene Fangemeinde von NIAS auf Facebook erweitern will tut dies HIER!
Und HIER kommt ihr auf ihre Homepage. Dort könnt ihr auch schickes Merchandise ergattern.
Zu guter Letzt gibt es jetzt noch von NIAS den so genialen Track „She Would“ im Saint Pauli Remix:
[soundcloud]http://soundcloud.com/saintpauli/nias-she-would-saint-pauli-rmx[/soundcloud]