Mason Dixon Line – Waschechter Country aus Regensburg
Mason Dixon Line
Eigentlich wurde ja schon wirklich viel zu oft über Bandnamen geschrieben und diskutiert. Auch hier beim Soundkartell wurde schon allzu oft über die Namensgebungen einer Band erörtert. Eigentlich ist es jetzt mal genug, und ein Bandname ist eben ein Bandname. Es gibt ja auch viel oft bescheuerte Namen und noch dazu umso skurilere Geschichten, die hinter einem Bandnamen stecken. Oft meint man hinter dem Namen einer Band die Verbindung zum Genre schlagen zu können, und herauslesen zu können wie die Band auf und neben der Bühne tickt. Bei der nächsten Band, die euch Regensburg-Digital und das Soundkartell in unserer Reihe Regensburger Bands vorstellt handelt es sich um eine vierköpfige Band, die einen ganz besonderen Draht in die USA aufweisen kann. Mason Dixon Line nennen sich die Indie-Country Folker und obschon der weiten Entfernung zur USA gibt es zwischen Mason Dixon Line und der in den USA üblichen Countrymusik eine äußerst enge Verbindung.Knapp 6000 – 7000 km sind von Regensburg aus bis in die Hauptstadt von Pennsylvania, Harrisburg. Warum denn ausgerechnet nach Pennsylvania? Die Verbindung ist eigentlich ganz einfach, denn die Mason Dixon Line ist genau genommen die Grenzlinie zwischen Pennsylvania und Maryland, und somit auch die imaginäre Grenze zwischen den Nord – und Südstaaten. Sie liegt im Herzen Amerikas und so kommt man jetzt umhin zu fragen, was das jetzt mit der Band Mason Dixon Line zu tun hat? Diese Frage lässt sich später beantworten, wenn man sie das erste Mal gehört hat. Zunächst war es im Jahr 2005 so weit und die Band Mason Dixon Line gründete sich in Regensburg unter der Regie von Sänger und Gitarrist Sebastian Troll, hinzu kamen Martin Haygis auch an der Gitarre und am Banjo aktiv, zudem Bassist Gunther Schuller, der allerdings auch das Akkordeon beherrscht und zu guter Letzt Schlagzeuger Andi Schuwirth.
Vereint unter diesen vier Herrschaften spielen sie in ihren Songs viele Richtungen ein, unter anderem Country, ein bisschen Pop, Indie und viel Folk. Dass Mason Dixon Line die Liebe zum Country entdeckte liegt sicher auch daran, dass Sebastian Troll schon früh mit Country in Berührung kam, indem er und seine Familie eine Zeit lang in El Paso/Texas lebte. Jetzt versteht man auch so langsam aber sicher, woher die Karohemd-Mentalität von Mason Dixon Line rührt. Diese Haltung ist also nicht einfach nur abgekupfert, nein sie ist fester Bestandteil der Band und dadurch inspiriert um ihren Regensburger Country-Folk so echt wie möglich klingen zu lassen. Und das gelingt ihnen sogar sehr gut, wenn man mit „California Manslaughter“ einen der vier kostenlosen Tracks auf ihrer Bandcampseite heruntergeladen hat.
Es ist schon sehr schade, dass man nicht mehr als diese vier Tracks zu hören bekommt. Gesungen wird natürlich auf Englisch und schon bald merkt man eben, dass Mason Dixon Line keine billige Kopie einer Countryband aus den USA ist. Ihr Sound macht einen äußerst Vielfältigen Eindruck und man merkt, dass sie wie in „California Manslaughter“ etliche mannigfaltige Einflüsse einfließen lassen und diese auch perfekt abgestimmt verarbeiten. Schon zur Hälfte des Songs ist man beispielsweise vom grandiosen Banjoeinsatz angetan.
Obwohl die Musik von Mason Dixon Line durch die persönlichen Einflüsse recht eigen rüber kommt, schaffen sie es schon gleich zu Beginn ohrwurmlastige Strukturen in ihre Songs zu verpacken. Auch in „Scenic Drive“ hört und merkt man, dass Mason Dixon Line nicht zum Besten geben, um irgendwelchen A&R Managern Honig ums Maul zu schmieren, nein man muss es wirklich so sehen: Sie leben ihren Sound. Sie müssen nicht zwanghaft gefallen, und gerade das ist es was ihre Musik so herzhaft schön macht. Man könnte es sich gut vorstellen, dass Mason Dixon Line mit ihrer Art und Musik auch in den USA Erfolg haben könnten. Weiter geht es mit „Fight For“ mit einem relativ langem Track. Sechs Minuten dauert dieser und von der ersten Sekunde an spürt und hört man, mit welcher Hingabe und Herzblut Mason Dixon Line musiziert. Sehr getragen und in gewisser Weise äußerst emotional kommt „Fight For“ daher und beweist zugleich, dass sie es in ihren Songs sowohl mit Gefühl als auch mit einer Portion Frechheit können.
Beim letzten der vier Tracks „This Town,Myself & I“ ist man spätestens jetzt mit Mason Dixon Line warm geworden, auch wenn man zuvor vielleicht nicht allzu viel mit dem Genre Country oder Folk anfangen konnte. Auch wenn es hier nicht wirklich musikalisch zu einem emotionalen Ausbruch kommt, hört man in jeder Sekunde die Leidenschaft und Energie heraus, die Mason Dixon Line auch hier in ihre Songs investiert. Ihre Musik wirkt rauh und ihre Struktur ist in der Tat äußerst vertrackt. Wenn mit dem Bassisten Gunther Schuller am Bass gerade etwas Ruhe einkehrt, gibt auf der anderen Seite das Banjo alles, und es ist auch so, dass Sänger Sebastian Troll all seine Texte mit einer solchen großen Leidenschaft und Enthusiasmus vorträgt. Sie legen in ihre Tracks alles was sie an Pathos, Passion und Hingabe besitzen, und genau das ist es was die Musik Mason Dixon Line so wertvoll macht.
Bei all dem Lob gegenüber Mason Dixon Line, muss man die Band allerdings dafür rüffeln, dass sie es noch nicht geschafft haben ein vollständiges Album zu produzieren. Da wird es bei der Qualität, die Mason Dixon Line aufweist aller höchste Zeit. Zudem ist es leider so, dass sie viel zu selten live zu sehen sind. Das sollten sie eigentlich auch schnellst möglich ändern!
Ansonsten kann man es für Mason Dixon Line hoffen, dass sie weiterhin so leidenschaftlich Musik machen. Sie erfüllen nicht nur sich selbst damit einen Musikertraum, nein sie würden ihren Fans dadurch natürlich einen riesen Gefallen tun.
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Und um sich die vier Tracks von ihnen runterzuladen, kommt ihr HIER auf ihre Bandcampseite.
[soundcloud]http://soundcloud.com/soundkartell/mason-dixon-line-california[/soundcloud]