Martin Kohlstedt
Zweites Studioalbum NACHT von Martin Kohlstedt
Gestern, am 14.11 erschien mit NACHT das zweite Studioalbum des Weimarer Pianisten Martin Kohlstedt. Das Soundkartell stellt Euch das besondere Werk des Musikers vor.
NACHT ist die logische künstlerische Konsequenz des Debütalbums TAG,das im Jahr 2012 erschien. Nun zwei Jahre später knüpft der Weimarer Musiker Martin Kohlstedt an sein erstes Werk an. Das zweite Album ist dennoch anders gepolt, auch, wenn es als direkte Konsequenz des Debüts gilt. Vor zwei Jahren noch agierte Kohlstedt deutlich offener in seinen rein instrumentalen Songs.
Jetzt, so findet er es selbst, kehrt sich das Album in sich selbst hinein. Es verschließt sich sozusagen und nimmt uns mit auf eine wirklich tolle musikalische, wenn auch düstere Reise. Es finden sich darauf neun Titel, die durchaus als Monolog gesehen werden können. Doch in diesen Monolog können wir versinken und eintauchen in die verspielten Klaviermelodien des Weimarer Musikers. Sie klingen im ersten Augenblick leichter, als sie es in Wirklichkeit sind. Je öfter und desto näher wir den Titeln also kommen, merken wir, dass sie sich vom Einfachen distanzieren.
Diese Distanz schafft Kohlstedt innerhalb der Songs. Er repetiert einzelne Sequenzen sehr oft und verpackt diese aber im gleichen Atemzug in andere Rhythmen.
Das passt in gewisser Weise sehr gut zum Albumtitel NACHT. Das Wort suggeriert ja eine gewisse Schwere, etwas düsteres und vor allem etwas, vor dem wir oftmals auch Angst haben. Es ist die Dunkelheit, die dieses Gefühl in uns hervorruft.
Doch so schwerfällig ist die Musik Kohlstedt`s nicht. Sie befreit sich vielmehr von den ängstlichen Vorstellung und spielt sich wie in seiner Single “EXA” in eine deutlich hellere und aufmunterende Stimmung. In Titeln wie in “VET” und “YAL” lädt uns der Pianist zu ausufernde und zeitlich deutlich längere Titel ein. Doch wir merken kaum, dass es sich dabei um Titel mit Überlänge handelt. Es fließt nur geradezu vor sich hin.
NACHT ist ein Album, dass uns endlich mal wieder Zeit schenkt. Zeit, wirklich intensiv einer Melodie ohne Vocals zu folgen. Zeit, um diese Melodieverläufe in uns aufzunehmen. Die Titel sind natürlich nicht für jederman leicht zugänglich. Dennoch finden diejenigen relativ schnell Zugang, die sich einlassen auf einen der wohl modernsten Komponisten.
Für unsereins wird es spannend zu sehen sein, wie lange wir am Album des Weimarers hängen bleiben. Für uns ist eine solche Art von Musik, moderne Klassik, doch recht schnelllebig. Doch wir glauben, dass es das Album durchaus schaffen kann, zu einem wirklichen Landspieler zu werden. Vor allem in Kombination mit dem Vorgänger TAG ist das hier tolle entspannende Unterhaltung.
Wem die Musik von Martin Kohlstedt gefällt, dem wird auch die Musik von Jan Roth gefallen!