Lea Porcelain

Epochal, Phänomenal und herzzerreissend schön – Lea Porcelain „Hymns To The Night“

Lea Porcelain Albumrezension; Fotocredit Micki Rosi Richter

Lea Porcelain Albumrezension; Fotocredit Micki Rosi Richter

Endlich ist das Debütalbum von Lea Porcelain erschienen – Wolfgang Baustian verrät für das Soundkartell mehr darüber:

Nach dem die erste Aufregung um das bereits lang erwartete Debüt-Album „Hymns To The Night“ von Lea Porcelain sich ein wenig gelegt hat, kommen auch wir endlich zur Ruhe, um unseren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Mächtig war bereits der erste Eindruck, den Julien Bracht und Markus Nikolas von Lea Porcelain mit ihrer Single „Bones“ bei mir hinterlassen hatte (Rezension vom 14.5.2017). Die mannigfaltigen euphorischen Kritiken anderer Plattformen macht es auch nicht einfacher, eine objektive Meinung abzugeben. Aber ich versuche mein Bestes.

Unbestritten ist wohl, dass Lea Porcelain mit ihrem opulenten New-Wave-Sound, der irgendwo zwischen Postpunk, Wave und Indie zu suchen ist, nicht nur einen lang gehegten Wunsch einer fast vergessenen Generation freigelegt hat, sondern gleichzeitig auch ein Ausrufezeichen in einer von Major-Labels patt gewalzten Musiklandschaft gesetzt hat. Allerdings waren die Erwartungen an das Frankfurter Duo nach „Bones“ auch verdammt hoch, mit dem Album „Hymns To The Night“ in der Hinsicht auch alles richtig zu machen.

So treten jetzt neben dem bekannten „Bones“ 11 neue Tracks also den Versuch an, dass erfolgreiche Musik eben nicht nur aus der Konserve gecasteter Künstler stammen muss und nicht alles den Rhythmus haben muss, wo man eben mit muss. Und, liebe Leute, das knallt richtig! Lea Porcelain kommen mit soviel Energie daher, dass es mich fast schon wieder in einen akuten Schockzustand versetzt. Gleich mit dem ersten Track „Out Is In“ wird dann auch gleich klargemacht, was der Hörer zu erwarten hat. Keine Spielerei, kein Mischmasch und vor allem bestimmt keine Kopie bekannter Größen.

Mit „Bones“ folgt der nächste Energiestoß, um mit „A Year From Here“ zu beweisen, wie herzzerreissend schön doch Melancholie sein kann. Spätestens bei „Warsaw Street“ habe ich schon wieder das Schreiben vergessen und war völlig in dem Song versunken. Können Hoffnung und Traurigkeit wirklich so dicht beinander sein? Um so etwas zelebrieren zu können, gehört schon ein ordentliches Pfund Können und Leidenschaft dazu.

Aber das hört ja auch gar nicht wieder auf. Song für Song pushen mich die Synthies, peitschende Gitarrenakkorde und Drums weiter durch das Album. Dabei ist mein Stimmungsbarometer am Anschlag. Geht da noch mehr? Uff, Gott sein Dank bietet „White Noise“ kurz Zeit zum Luft holen. Wenn doch nur nicht die Neugierde wäre, was als nächstes kommt. Deswegen ist der Song wohl auch nur 1:43 Minuten lang.

So reiht sich Song für Song aneinander, um das famose Album „Hymns To The Night“ abschließend mit „Endlessly “ ausklingen zu lassen. Kann der Song fast mit seinen charismatischen Einflüssen von den Doors überraschen, scheint es wie eine fast schmerzvolle Verabschiedung von Lea Porcelain an seine Hörer zu klingen, dass es ihnen fast genauso leid tut, diese unendliche Sehnsucht nach soviel Energie, Leidenschaft, Schmerz und Trauer nun enden zu müssen.

Macht nichts, drück ich eben noch mal auf Play. Und den Rest der Welt teile ich dann noch kurz ein Zitat mit: „Ich bin dann eben mal kurz weg“. In diesem Falle eben genau 48:14 Minuten!

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