LANY Konzertbericht

LANY live in Hamburg

LANY live in Hamburg

LANY live in Hamburg

Nele war für Euch beim LANY Konzert in Hamburg und hier erfahrt ihr, wie das so war.

In der vergangenen Woche war ich ausnahmsweise ein wenig experimentierfreudig unterwegs und hab’ mich ohne Erwartungen zu ’nem Konzert von LANY ins Docks geschlichen! …Hach ja, LANY. Oder aber auch: weiteres Plastikgedudel aus der Grabbelbox vom Indie-Markt. Die dreiköpfige Boyband aus Los Angeles besteht im Wesentlichen aus Frontsänger Paul Jason Klein, Charles Leslie „Les“ Priest, und Jake Clifford Goss. Auf Tour holen sich die Jungs dann zusätzlich immer noch Giuliano Pizzulo mit ins Boot, der mal hier mal da ein paar Synthie-Sounds reinpfeffert. 

Die ganze Mischpoke wurde 2014 gegründet, als sich Paul Jason Klein, der bereits eine kleine süße Solo-Karriere verfolgte, mit seinen Freunden traf, die zwar auch’n Solo-Projekt unter dem Namen WRLDS hatten, dieses aber beiseite fegten, um etwas Neues, Aufregendes zu starten, das heute den Namen „LANY“ trägt! Das Jahr darauf hauten sie ihre erste EP „Acronyms“ auf den Markt und schwupp, hatten sie ein, zwei Fans am Hacken. Nu’ schreiben wir das Jahr 2019, gucken wir uns doch mal an, was sich seitdem verändert hat!

…Genau genommen nich’ so viel. An Paul Kleins Solo-Karriere hat sich nichts getan, die verläuft nämlich immer noch solo, nu’ allerdings unter dem Namen „LANY“. Auf der Bühne sieht man eigentlich nur ihn von A nach B hopsen, der Rest der Band befindet sich dahinter, Ebene 2, im Halbdunkeln. Ab und zu erbarmt sich mal’n Scheinwerfer. Es reicht also, im Folgenden über den lieben Paul zu sprechen, der 90% der Band ausmacht. Und oh Boy, eine Schnitte, wie sie im Buche steht! 2/3 des Konzertes musste dieser fliegenden Rosen ausweichen. Paulchen ist mit Herz und Seele dabei und reißt sich auf der Bühne wortwörtlich das Popöchen auf! Und das hat nicht nur Herzchen schmelzen lassen, sondern auch die kreischende Meute im Saal zum Kochen gebracht! Und wenn wir gerade schon beim Thema „Kreischen“ sind, hier ein paar Zeilen ihres Songs „Thru These Tears“:

„You said it was over

But when we got closer

You cried on my shoulder

Goodbye“

…Ja doch, wirklich herzzerreißend! Dazu funkelten dann die Sternchen, Feuerzeuge schwebten von links nach rechts, Smartphones blendeten… Oh, apropos Sternchen! Was musikalisch nich’ so einwandfrei lief, wurde mit ’ner riesigen Leuchttafel wieder wet gemacht. Stellt Euch das so vor: auf der Bühne steht ein enorm großer Fernseher mit bunten Bildchen, Animationen, Sternenhimmel über Malibu… Schluchz, triefz, Entertainment pur! Hätte die Tafel dort allerdings nicht gestanden, wär‘ man vermutlich bei der zweiten Hälfte des Konzertes weggeknackt. Und hier an der Stelle will ich dem Produktionsteam ein sweetes Lob dafür aussprechen, dass sie in so viel Schnickschnack investieren, der dem doch sehr eintönigen LANY-Sound ein wenig Würze geben! Im Groben sind nämlich alle Songs gleich aufgebaut: schnöder, kitschiger Text; poppig klirrende Melodie.

LANY live in Hamburg

LANY live in Hamburg

Aber nu’ mal Butter bei die Fische: Die Jungs haben’s echt drauf! Auch, wenn ihr Konzert nicht komplett ausverkauft war, bei denen, die da waren, liefen die Tränchen! Das Gesamtkonzept „LANY“ funktioniert einfach. Irgendwie. Warum auch immer. Vier süße Boys, herzzerreißende Musik, Sonnenuntergang am Strand…  Damals mit 14 wär’ ich voll drauf abgefahren. Wie „One Direction“, nur’n bisschen mehr Indie für die etwas hipperen Kids der Zeitgeschichte. Wir haben uns ausnahmsweise den Spaß erlaubt und sind Stunden zuvor mal am Docks vorbeigetingelt – und da standen sie bereits! Trainingshose, Balenciaga, bewaffnet mit Bauchtasche und ’nem Strauß Rosen. Rosen, so viele Rosen. Mehr, als ich die nächsten 20 Valentinstage einheimsen werde… Bei Hamburger Schietwedder vorm Docks zu gammeln, muss eben wahre Liebe sein.

Dass die Jungs mit zu den aufstrebendsten Indie-Pop – Bands diesen Jahres zählen, haben sie aber vor allem ihrem Produktionsteam zu verdanken: unzählige Menschen, die vor, während und nach dem Konzert überall auf der Bühne herumwuselten. Ohne Promo, Merch, Leuchttafeln und Co wären LANY nämlich lamy (den konnt’ ich mir nicht verkneifen) und das Ganze wär’ nicht halb so schön. Dennoch schaffen sie es live immer wieder, tausende von Menschen zu verzaubern! Und das, obwohl die Texte echter Rotz sind. Ohne irgendjemandem zu nahe treten zu wollen,  aber „I got way too much time to be this hurt“ (…)

Wenn man sich aber einfach nur berieseln lässt, mit seinem Schwarm in der letzten Reihe steht und sinnlos Rosen durch die Lüfte schmeißt, hat das alles sehr viel Schönes! Die Stimme von dem lieben Paul is’ Zucker, der Entertainment-Anteil wurde durch die Leuchttafel gesichert und all in all war’s ein geiler Abend. Mailbooh Nights mit Lamy – es war uns ein inneres Blumenpflücken.

 

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