George Ezra

Erfolreiches Debütalbum und dann?

George Ezra veröffentlicht sein Debütalbum; Credit: Danny North

George Ezra veröffentlicht sein Debütalbum; Credit: Danny North

Vergangenen Freitag erschien endlich das Debütalbum „Wanted On Voyage“ des begnadeten britischen Singer-Songwriters George Ezra. Ob sich darauf auch Songs finden, die die hiesigen Radiosationen nicht auch noch tot spielen können, erfahrt ihr jetzt hier beim Soundkartell.

Gefühlt lief „Budapest“ oder „Cassy O’“ mindestens ein Mal in der Stunde. Gut klar, auf die Entdeckung George Ezras erhebt der Bayern 3 Moderator Matuschke ein Anrecht. Schließlich sei er es gewesen, der diesen jungen Kerl sozusagen von der Straße in die großen Radiostationen gebacht hatte. Und es gab in der Tat kaum einen Radiosender, der die Hits der vorangegangenen EP nicht gespielt haben.

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Jetzt erscheint mit „Wanted On Voyage“ das erste Album, des blutjungen Songwriters. Darauf finden sich erstaunlicherweise mit 16 Tracks dann doch mehr neue Titel, als wir bereits kannten. Die Frage ist ja, was erwarten wir nun von ihm auf dem Album? Blicken wir diesem Werk mit großer Vorfreude oder eher mit größerer Skeptik entgegen? Die Erwartungen sind ohne Frage enorm hoch. Die Vorfreude unsererseits überraschender Weise auch, so hatten wir doch über ihn bereits vor Erscheinen der EP auch berichtet und ihm eine große Zukunft vorhergesagt.

Genau das ist jetzt eingetreten und wir können innerhalb der Musiklandschaft in der wir uns durch tausende Streams, Facebooklikes und dergleichen jagen lassen, erkennen, dass großer Bedarf an Ausnahmetalenten wie George Ezra besteht. Mit großer Sicherheit ist es die Stimme, die uns in den Bann zieht. Die Tiefen, die er aus seinen Stimmbändern heraus zaubert, so als ob er so immer sprechen würde, würden wir uns mit ihm unterhalten, sind beeindruckend.

Klingt jetzt jedoch jeder Track so wie „Budapest“, und behandelt ein so angenehmes Thema? Bestimmt nicht. George Ezra hat hier ein wahres Wunderwerk vollbracht. Die gesamte Platte ist ihm so umwerfend gelungen, dass wir aus der Jubelei nicht mehr herauskommen. „Wanted On Voyage“ ist definitiv das Singer-Songerwriter Album des Jahres 2014. Lediglich Fink könnte ihm in gut einer Woche noch das Wasser reichen. Wobei diese beiden Künstler musikalisch nicht vergleich sind.

Allein der Opener „Blame It On Me“ erfüllt unsere Erwartungen und lässt uns womöglich erleichtert aufatmen. Es handelt sich hier um eine unglaublich beseelte Nummer. Sie enttäuscht nicht und wir freuen uns auf die weiteren Tracks, die da noch auf uns warten. Einige Songs sind sehr gemächlich arrangiert. Er bespielt seine Gitarre mit einer solchen Inbrunst und Gelassenheit, als hätte es den Erfolg seiner EP nie gegeben.

Gefährlich wird es allerdings dann, wenn es darum geht seinen Titeln eine gewisse Abwechslung zu verleihen. So verharrt er doch recht oft in der gleichen Stimmlage bzw. die Art ähnelt sich des öfteren. Doch er beweist in einigen Tracks, dass es auch anders kann. „Drawing Board“ oder „Stay By Your Gun“ sind solche Beispiele, wobei letzterer sogar beweist, dass er seine Gitarre auch mit anderen Effekten bearbeiten kann.

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Die Frage, die sich uns bei einem solchen Album stellt, ist, was kommt danach? Wie will ein Künstler wie George Ezra einen solchen Erfolg wiederholen und wie will er musikalisch weitermachen? Wir befürchten, dass eine Platte mit nochmal so vielen Titeln in dieser Art und Weise recht monoton wirken könnte. Doch das ist mit Sicherheit nur ein lauter Gedanke unsererseits. Das Album ist nämlich für beide Seiten ein wahrer Schmaus, sowohl für die Masse, wie auch für diejenigen, die eher die Nische suchen. Im Gegensatz zu Ed Sheeran ist das, was George Ezra macht kein Mainstream und er hat seine Musik dem Erfolg nicht angepasst.

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