Dreimillionen Interview
Dreimillionen – „Wir sagen ganz unverblümt was uns abfuckt.“
Das Soundkartell hatte Euch am 16. Januar die Band Dreimillionen mit ihrer EP AUS GOLD vorgestellt. Jetzt haben wir für Euch ein Interview mit ihnen geführt. Dabei sprechen sie über ihre Highlights aus dem vergangenen Jahr, über ihre Erwartungen und ihren Erfolg.
Lest jetzt das Interview mit Dreimillionen!
Soundkartell: Was bedeutet die Zahl „Drei Millionen“ für Euch?
Dreimillionen: „Dreimillionen ist ein Symbol. Dreimillionen könnte jeder/alles sein.“
Soundkartell: Ihr sagt selbst, dass Eure Musik der perfekte Mix aus Atmosphäre, Tempo und einer ganzen Menge Ohrwurmpassagen ist. Wenn wir uns Euer Akustikvideo zu „Träumen Kann Man Immer“ anschauen stellt sich uns die Frage: Wie schwer ist der Spagat zwischen Kitsch und dem, in Euren Songs eine wirklich dichte Atmosphäre aufzubauen?
Dreimillionen: „Ich glaube, dass bei deutscher Musik vor allem im Pop-/Rock die Texte einen sehr großen Teil ausmachen. Viele der berühmten Radiostars in diesem Genre versuchen ihre Lines so einfach und eingängig zu gestalten um Ohrwürmer zu schaffen. Wir sagen ganz unverblümt was uns abfuckt. Das ist nicht immer einfach, aber ich glaube, dass uns das vom Kitsch fern hält. Außerdem orientieren wir uns musikalisch eher an härteren Bands wie Heisskalt und Marathonmann, weil das eher die Musik ist, an der unser Herz hängt und unsere Gefühle besser ausdrückt.“
Soundkartell: Ihr habt mit 2014 ein turbulentes Jahr hinter Euch. Auf welche drei Highlights blickt ihr heute gerne zurück?
Dreimillionen: „Als erstes auf jeden Fall der Supportslot bei den unglaublichen Jennifer Rostock. Wir hatten eine tolle Show und haben so unendlich viele nette Leute kennengelernt. Auch die Crew war einfach unfassbar nett, da ist leider nicht jeder Veranstalter so umgänglich. Das Zweite wäre der Moment in dem Olli, Chrissi und Jonas auf der Lahn mit einem Tretboot fast abgesoffen sind am Lahnwiesen Open Air. Und zuletzt unser Musikvideodreh. Hat uns wahnsinnig viel Spass gemacht und wir sind so stolz auf alle die das möglich gemacht haben.“
Soundkartell: Wo seht ihr Euch nun mit dem Release Eurer ersten EP „Aus Gold“ selbst als Band?
Dreimillionen: „Am Anfang einer langen Reise. Wir haben sehr viel Zeit, Geld und Nerven in diese CD investiert und möchten sie als Startschuss und Fundament für etwas nutzen was hoffentlich in den nächsten Jahren der Größe des Namens „Dreimillionen“ gerecht wird.“
Soundkartell: Welche Impulse erhofft ihr Euch daraus für das neue Jahr 2015? Eigentlich steht ja jetzt dann ein Album an.
Dreimillionen: „Dazu kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts genaues sagen. Erstmal steht jetzt „Aus Gold“ und unsere Releaseshow im Februar an. Danach werden wir aber definitiv wieder mit dem Songwriting beginnen.“
Soundkartell: Inwiefern können wir sagen, dass ihr mit der EP alle Erinnerungen, die ihr so im Jahr 2014 erlebt habt festhalten wollt?
Dreimillionen: „Ich halte eine erste CD für sehr schwierig. Es gibt so viele Gefühle und Momente, die man gerne verarbeiten möchte und in die Lieder packen, aber davon passt nur eine bestimmte Menge in 3:30 Popsong.“
„Das Liken von Instagram-Panorama-Bilder mit poetischen Sprüchen ist ja mittlerweile die gängigste Form seine Gefühle auszudrücken.“
Soundkartell: Was erwartet uns denn auf Eurem Debüt?
Dreimillionen: „Ich glaube wir sind dem Ziel unseren Sound zu finden mit dieser EP ein Stück näher gekommen. Auf dieser CD haben wir viel ausprobiert und einfach mal gemixt und gemacht was wir geil finden. Uns war besonders wichtig einen roheren, lebendigeren Sound zu schaffen als bei den sehr aufpolierten „Halt dich an mir fest“ und „Melodie“. Wir wollen echt sein. Ansonsten erwarten euch Wände aus Sound, ehrliche Texte über Themen wie Freundschaft, Liebe, Zukunftsängste und der Kampf für seine Träume.“
Soundkartell: Für mich habt ihr zwei Seiten. Einmal die akustische Seite und dann natürlich die lautere Seite, bei der ihr mit vor Energie strotzendem Pop-Rock von Euch Reden macht. Wie würdet ihr in drei Sätzen jeweils die beiden Seiten selbst beschreiben?
Dreimillionen: „Es gibt einige Hörer, die sich und ihre in der ruhigeren, akustischen Version unserer Songs besser aufgehoben und verstanden fühlen als mit der lauteren, härteren Seite.
Mit dieser Seite verpacken wir unsere Gefühle in Musik. Es ist die Musik, die wir zu diesem Thema fühlen.“
Soundkartell: Inwiefern ergänzen sich diese beiden Seiten?
Dreimillionen: „Wie bereits erwähnt gibt es diese und solche Hörer. Wir sehen uns als facettenreiche, junge Band und da liegt die Veröffentlichung einer anderen musikalischen Interpretation nahe.“
Soundkartell: Ihr thematisiert in Euren Texten Themen wie Träume, Zukunftsängste oder die Liebe und bezieht Euch dabei auf unsere Generation. Wie steht es denn um uns, was das betrifft?
Dreimillionen: „Die meisten Menschen unserer Generation definieren sich über ihre Klamotten, ihre Autos, Jobs und iPhones. Es geht nur um Geld, Sehen und Gesehen werden. Viele der Schwächeren geben ihre Träume auf, weil andere Ihnen das so vormachen. Wie cool es in der Zeit der großen Bands war, Musiker zu sein. Heutzutage kann man da bei den Frauen nicht mehr viel Eindruck schinden. Das Liken von Instagram-Panorama-Bilder mit poetischen Sprüchen ist ja mittlerweile die gängigste Form seine Gefühle auszudrücken.“
Soundkartell: Was wäre denn Euer größter Wunsch für unsere Generation?
Dreimillionen: „Wir möchten junge Leute ermutigen zu ihren Gefühlen und zu sich selbst zu stehen und für ihre Träume zu kämpfen. Das ist es wofür Dreimillionen steht. Dreimillionen kann jeder sein und jeder kann für sich so groß sein, wie dieser Name.“
Soundkartell: Welche drei Gegenstände braucht ihr, damit Dreimillionen ein mindestens genauso erfolgreiches Jahr 2015 erleben können?
Dreimillionen: „Dich. Dich und Dich.“