Citizens!

Zweites Studioalbum von Citizens! „European Soul“ in der Kritik

Citizens! aus London; Credit: Tom Oxley

Citizens! aus London; Credit: Tom Oxley

Am 10. April erschien mit EUROPEAN SOUL das zweite Studioalbum der britischen Band Citizens! beim französischen Label Kitsuné. Das Soundkartell hat es sich angehört und sagt Euch, ob es was taugt.

In Zeiten der Schuldenkrise und des dauerhaft strengen Tons gegenüber Griechenlands und vor allem in Bezug auf die europäische Integration liefern Citizens! zumindest im Albumtitel ein Grund dafür, wieso wir Europa feiern sollten. Mit EUROPEAN SOUL erschien am vergangenen Freitag das zweite Album der Londoner Band Citizens!. Und die fünf Briten haben da ein unglaublich grooviges und sommerliches Album abgeliefert, dass wir ganz hin und weg sind vom Signing des französischen Labels Kitsuné.

Vor gut fünf Jahren fing alles an. 2010 gründete sich die Band und 2012 releaste Citizens! mit HERE WE ARE ihr erstes Album. Gut drei Jahre später folgen nun 14 neue Tracks und darauf brennen sie ein wahres Feuerwerk an sommerlichen Synthie-Sounds ab. Ihre Single „Lighten Up“ oder auch der Track „Waiting For Your Lover“ wurden im Vorfeld schon gut gefeiert.

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Allein das Video zu „Lighten Up“ ist ja eine kleine Sensation. Eine Agentur hat daraus ein interaktives Video gemacht. Eine kleine Spielerei bei der sich die Citizens! aber grundsätzlich positionieren. An ihnen wird kein Weg vorbei führen, der nicht von Indie-Pop und von Synthesizern getränkt ist. Wir würden schon fast behaupten: Das ist der Sound für das Jahr 2015.

Uns gefallen die neuen Tracks der Band. Da steckt ungemein viel positive Energie und Schwung drin. Nehmen wir zum Beispiel „Brick Wall“. Chillige Gitarrensounds und ein unnachgiebiger Synthesizer. Ein bisschen klingt das wie MGMT in ihren früheren Jahren. Ein bisschen Disco, ein bisschen funky und überhaupt stört hier keiner die gute Laune. Wirklich gut gefällt uns der Track „I Remember“. Das ist so ein Track, der ohne weiteres bei unseren Lieblingsradiosendern egoFM, PULS oder FluxFM laufen könnte.

Citizens! aus London; Credit: Tom Oxley

Citizens! aus London; Credit: Tom Oxley

So gut uns das Album auch gefällt, so finden wir, dass die Briten um Citizens! zu gewöhnliche Wege gehen. Irgendwie fehlt uns nach gewisser Zeit zumindest mal ein kleiner Überraschungsmoment. Das fließt so dahin und klingt alles super schön. Aber wirklich anstoßen können wir uns nicht am Sound. Der Synthesizer arbeitet gefühlt rund um die Uhr durch und genau das ist es, was uns am Album stört: Es ist zu berechenbar.

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Wir wissen aber auch, dass das der perfekt Festival-Open-Air Sound ist. Da wird dann ein bisschen Rauch aus der Nebelmaschine um die Band aufsteigen, alle stehen mit ihrem schicken Tanktop in der Menge, in der einen Hand das halb leere Bier oder Cocktail aus dem Becher und die Girls wippen und schwingen fröhlich mit dem Sound. Gutwetter-Sound wäre so ein Begriff, der uns da auf der Zunge liegt. Denn aufheitern werden uns Citizens! dann nicht, wenn das Festival bei 3 tägigen Regenwetter wortwörtlich ins Wasser fällt.

Daran sollten Citizens! mal etwas feilen. Denn schön sein, bedeutet nicht gleich auch immer perfekt zu sein. Sie werden bei uns ihre Schwierigkeiten haben am Album von San Cisco vorbei zu kommen.

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