Canary

Canary „I Am Lion“ Rezension

Canary mit "I Am Lion"; Fotocredit: Kathleen Mary Lee

Canary mit „I Am Lion“; Fotocredit: Kathleen Mary Lee

Am 08. Juli erschien mit „I Am Lion“ das neue Album der australischen Indie-Band Canary. Das Soundkartell hat sich reingehört.

Am 08. Juli war es soweit und die australische Indie-Band Canary hat ihr neues Album „I Am Lion“ rausgebracht. Das Artwork des Albums ist so wunderschön designed. Da liegt ein Löwe in bunt auf einer bunten Wiese und wird von den Farben der Blumen um ihn herum überweht. Der Löwe scheint tod zu sein. Das weckt schon zu Beginn der Platte Emotionen und zieht einen in dieses Bild hinein. Also mich zumindest und genau so soll es sein. Denn Matthew Kenneally (Vocals, Guitars), Ed Fairlie (Trumpet, Beatboxing, Percussion), Adam Dean (Guitars), Lachlan O Kane (Drums) und Isaac Barter (Bass) schaffen wirklich alles auf ihrem Album. Sie schaffen es für einen emotionalen Tiefpunkt zu sorgen. Aber sie schaffen es auch völlig aufgedreht zu sein. Euphorisch.

„Disappointed“ ist da so ein Track, der mich vollkommen hineinzieht in eine Szenerie, in der meine Gedanken völlig aus den Fugen geraten. Der Song ist abgrundtief traurig und in seiner Tiefe so ergründbar, dass man auch bei mehrmaligem Hören immer wieder überrascht ist, welche Gefühle in einem geweckt werden. Danach passiert genau das, was ich vorhin vorhergesagt hatte. Mit „Chameleon“ eröffnet sich einem eine bunt angestrichene Tür. Eine Wiese, wie die auf dem Artwork. Ein furchtbar schöner Song, der treibender und positiver nicht sein könnte. Ab Minute bricht der Song dann mit einem Rhythmuswechsel, der fabelhafter nicht sein könnte. Meine absolute Lieblingsstelle. Besser geht es nicht. Der Song entwickelt seinen ganz eigenen Sog. Jetzt bin ich mitten drin im Album. Wow!

Canary Artwork

Canary Artwork

Mit „Smile“ geht der Reigen weiter. Ganz sanft und vorsichtig beginnt der Song in einer Art Intro. Doch wer jetzt denkt, dass der Track weiter so vor sich hin läuft, der täusch sich. Denn schon nach gut einer Minute baut sich ein weiterer glanzvoller Song auf, der von Bläsern unterstützt wird. Auch hier entwickelt sich der Song erst noch, obwohl er eh schon stark beginnt. Dieser scheppernde Gitarrenrhythmus, der alle anderen Instrumente mitzieht, zieht sich durch das Album und das verleiht dem Album Stärke. Nehmen wir zum Beispiel „Here We Go“. Canary überraschen immer wieder mit Stilmitteln, die ihre eigenen Songstrukturen zu sprengen scheinen. Aber das stört sie in keinster Weise.

Im Gegenteil, das trägt dazu bei, dass die Australier zu einer Band werden, die endlich mal wieder unglaublich weite Wege für ihren Sound geht. Für den Zuhörer ist das ein Fest. Und für mich eines der wahrsten Highlights dieses Jahr und eine regelrechte Offenbarung, dass Canary eine super talentierte Band sind. Wenn nicht sogar die talentierteste, die immer noch kaum einer kennt.

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