Bender & Schillinger

Folk-Duo Bender & Schillinger aus Mainz – Ein bisschen wie die Katze im Sack

Bender & Schillinger: die multiple Band als Duo; Fotocredit: Duokat Records

Bender & Schillinger: die multiple Band als Duo; Fotocredit: Duokat Records

Bereits Anfang Juni erschien mit “It’s About Time” das Debütalbum des Folk-Duos Bender & Schillinger aus Mainz. Das Soundkartell hat sich die Platte mal angehört.

Musik ist schon etwas faszinierendes. Es begeistert. Erstaunt, reißt mit, bewegt, trifft einen direkt ins Herz. Oder es bewirkt gar nichts bei uns. Wir interessieren uns nicht für den Sound und das, was uns das jeweilige Projekt dort präsentieren. Es kann je nach Person und Geschmack ganz unterschiedlich ausfallen. Hier beim Soundkartell landen generell nur Bands und Künstler, die ersteres bei uns bewirken. Und so ist es auch bei Bender & Schillinger wieder um uns geschehen. Wir sind erstaunt. Wirklich beeindruckt.

Bender & Schillinger sind nur zu zweit. Und stellen wir uns mal vor, dass ein Booker die beiden gebucht hat, ohne sie vorher mal live gesehen zu haben und von ihnen den sogenannten TechRider bekommt. Der würde sich wundern, denn das Folk-Duo aus Mainz braucht mindestens so viele Instrumente und Equipment wie eine vierköpfige Band.
Und dann sind wir völlig buff, dass Bender & Schillinger aus nur zwei MusikerIn besteht. Linda Bender und Chris Schillinger, so löst sich das Rätsel des Projektnamens relativ einfach auf.

Es gibt viele Tracks auf dem Debütalbum, über die wir uns zu wundern haben, wieso sie so klingen wie sie klingen. Wir wollen hier auch gar nicht über die üblichen Schubladen und Genres reden. Es geht vielmehr darum, welche Ausstrahlungskraft, aber auch Anziehungskraft das Album auf uns hat. Diese Kräfte entstehen bei uns nur deshalb, weil sie so vielseitig klingen. Da finden sich mit “It`s All About Time” oder “Nightingale” zwei wahre Folk-Perlen, die meist mit einer Akustik-Gitarre auskommen. Oder so wie beim Opener und Titeltrack der Platte, der sich ganz gemächlich aufbaut. Anfangs steht nur ein simples Gitarrenriff, dann kommt die wirklich wundervolle Stimme von Linda und später auch die von Chris hinzu. Das würde an sich schon reichen, doch die Riffs werden noch weiter verfeinert und ein stampfender Schlagzeugbeat bahnt sich seinen Weg.
Bei letzterem Track und auch dem letzten Song auf der Platte dürfen wir dann auch mal mitsingen- und klatschen.

Wirklich umwerfend und beeindruckend ist es, dass Bender & Schillinger eine gewisse Stimmung und Spannung in ihren acht Tracks aufbauen, die uns auch einen sehr guten Eindruck vermitteln wie sie live klingen könnten. Richtig bluesig wird es dann auch noch. Das verpacken sie dann z.B. in “Sisyphus”. Etwas Post-Rock ist bei “1999” auch dabei. Ihr seht, das Album strotzt nur so vor Vielfältigkeit. Uns haben Bender & Schillinger auf ihrem Debütalbum definitiv mit dabei. Das Duo hat hier eine Scheibe produziert, die vieles kann und sich ganz bewusst nicht einem einzigen Genre wie z.B. dem Folk verschreibt. Somit ergeben sich für den Booker an diesem Abend mehrere Überraschungen und er hat mit großer Wahrscheinlichkeit eine der wohl vielfältigsten Live-Bands derzeit gebucht.

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